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SZ_53: Allianzwappenscheibe Rudolf von Reding und Bertha von Bonstetten
(SZ_Schwyz_HausReding_SZ_53)

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Titel

Allianzwappenscheibe Rudolf von Reding und Bertha von Bonstetten

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
de Bouché, Carl · Ausführung
Bühler, Christian · Entwurf
Datierung
1882
Masse
49.3 x 35.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

In einem Renaissance-Arkadenrahmen die beiden Vollwappen von Reding und von Bonstetten. Roter Damasthintergrund. Unten Kartusche mit Stifterinschrift. In den oberen Eckzwickeln Schlacht bei Morgarten (links) und Schlacht bei Sempach (rechts).

Iconclass Code
45H3 · Schlacht
46A122(BONSTETTEN VON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BONSTETTEN VON)
46A122(REDING VON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (REDING VON)
Iconclass Stichworte
Inschrift

Rudolf Freiherr von Reding-Biberegg / und seine Ehegemahlin / Bertha von Bonstetten / 12: Juni 1882

Signatur

de Bouché pinx. München / C. Bühler comp. Bern

Technik / Zustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas, rotes, vorderseitig ausgeätztes Überfangglas, Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Rudolf von Reding (1859–1926), Sohn des Alois und der Eufemia Sonnenberg, war 1887–91 Bezirksrichter, 1891–1917 Kantonsrichter, 1889–1916 Kantonsrat, 1898 Verfassungsrat, 1897–1912 Regierungsrat (Militär- und Polizeidepartement, 1898–1900 Landammann) und 1905–11 katholisch-konservativer Ständerat. 1882 heiratete er Bertha von Bonstetten (1863–1930), die Tochter des Gustav von Bonstetten (1816–1892) und der Mathilde de Rougemont von Löwenberg (1823–1903) (Auf der Maur/Wiget, 2010).
Rudolf von Reding und Bertha von Bonstetten gaben die Allianzscheibe anlässlich ihrer Heirat im Jahr 1882 in Auftrag. Sie geht auf einen Entwurf des Berner Malers Christian Bühler (1825–1898) zurück. Die Ausführung übernahm der an der Königlichen Kunstakademie München ausgebildete Glasmaler Carl de Bouché (1845–1920).
Das Ehepaar wohnte grossteils im Schloss Eichbühl in Hilterfingen. Zudem besass Rudolf von Reding ab 1889 zusammen mit seinem älteren Bruder Franz (1857–1908) die Hälfte des Reding-Hauses an der Schmiedgasse in Schwyz (Wiget, 2007, S. 209, 228). Ob die vorliegende Scheibe ursprünglich für das Eichbühl oder das Reding-Haus in der Schmiedgasse bestimmt gewesen ist, lässt sich nicht abschliessend beantworten. Mit der Verlegung des Erstwohnsitzes vom Eichbühl nach Schwyz 1906/07 nahm das Ehepaar auch die Glasscheibensammlung mit. Damals begann Rudolf von Reding – durch seinen Schwiegervater Gustav von Bonstetten und dessen bedeutende Glasscheibensammlung beeinflusst –, eine eigene Kollektion aufzubauen. Seine eigentliche Sammlungstätigkeit setzte im Jahr 1891 ein. Damals ersteigerte er in Konstanz aus der Sammlung C. und P. N. Vincent mehrere Glasscheiben des 17. Jahrhunderts, von denen vier einen engen Bezug zur Familie Reding haben (SZ_32, SZ_34, SZ_48, sowie die verschollene runde Bildscheibe von Beat Jakob I. Zurlauben, Maria Barbara Reding und Maria Margaretha Pfyffer von Wyher aus dem Jahr 1677, vgl. Bergmann, 2004, S. 436, Abb. 213.1).

Auf seiner Allianzscheibe von 1882 griff Rudolf von Reding auf einen Wappentyp zurück, den bereits Landammann Wolfgang Dietrich Reding (1593–1687) 1679 an der Loretokapelle in Biberegg hatte anbringen lassen und den Rudolfs Grossvater Landammann Alois Reding (1765–1818) geführt hatte. Die Vierteilung und der fünfteilige Lindenzweig auf einem Dreiberg im zweiten und dritten Quartier sind gleich geblieben wie bei den älteren Reding-Wappen. Doch erscheinen im ersten und vierten Feld eine goldene Lilie auf Blau und im roten Herzschild ein weisser Ring. Damit wird die Verbundenheit mit Frankreich (Bourbonenlilie) und der March (Marchring) betont, deren Lehen im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts von König Sigismund an die Familie Reding übertragen wurde.

Die Scheibe wird genannt in:
Messikommer, 1911, Nr. 3.
Tomaschett, 2015, S. 71–72, Kat. 93.
Hasler et al., 2020, S. 55, 133.

Datierung
1882
Ursprünglicher Standort
unbekannt · Schloss Eichbühl, Hilterfingen oder Haus Reding, Schwyz?
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

seit 1882 Reding-Haus an der Schmiedgasse, Schwyz

Bibliografie und Quellen

Literatur

Auf der Maur, F., Wiget, J. (2010). Rudolf von Reding. Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen von https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004659/2010-08-05/

Hasler, R., Landolt, O., Michel, A., von Reding, N. & Tomaschett, M. (2020). Formen der Selbstrepräsentation: Die Glasscheibensammlung im Reding-Haus an der Schmiedgasse in Schwyz. Schwyzer Hefte, 112. Schwyz, Schweiz: Verlag Schwyzer Hefte.

Bergmann, U. (2004). Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 4. Bern: Benteli Verlag.

Messikommer, H. (1911). Angehängte Glasscheiben [im Reding-Haus an der Schmiedgasse]. 3.12.1911, Fama von Reding, Familienarchiv Haus Reding Schwyz.

Tomaschett, M. (2015). Die Schlacht im Bild. Zu Morgarten-Darstellungen in der bildenden und angewandten Kunst. Mitteilungen des Historischen Vereins des Kantons Schwyz 107, S. 67–112.

Wiget, J. (2007). Von Haudegen und Staatsmännern. Geschichte und Geschichten der Schwyzer Familie Reding ab der Schmiedgass. Schwyz: Triner.

Weiteres Bildmaterial

Staatsarchiv Schwyz, Fotoslg. 13, 1.65, 9–10

Bildinformationen

Name des Bildes
SZ_Schwyz_HausReding_SZ_53
Fotonachweise
© Georg Sidler, Schwyz
Aufnahmedatum
2019
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
SZ_53
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020; Michael Tomaschett 2020