Forschung
Bruno Harzer (†um 1530) von Niedersalenstein entstammte einem Adelsgeschlecht der Stadt Konstanz. Er war vermutlich der Sohn Ulrichs und der Adelheid von Schneeberg und erneuerte 1521 das Bürgerrecht in Zürich. Vom 14. Jahrhundert bis 1579 befand sich die Burg Niedersalenstein (zerstört um 1579) in Besitz der Familie Harzer. 1530 teilte seine Witwe Adelheid Kiel mit ihren Kindern das Erbe ihres verstorbenen Mannes (Kindler von Knobloch, Bd. I, 1898, S. 541; Knoepfli 1947; Raimann/Erni, 2001, S. 271).
Ermatingen unterstand dem Kloster Reichenau, dessen Abt Kollator, Grundherr und Gerichtsherr war. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert hatte die Ortschaft einen Kleinen und Grossen Rat sowie ein eigenes Gericht (Rothenbühler, 2004). 1520 bat Ermatingen die Eidgenossen, in sein nach der Zerstörung im Schwabenkrieg wieder aufgebautes Rathaus Wappenscheiben zu stiften (Eidgenössische Abschiede 3/2, S. 1251, 26. Juli 1520). Wie die vier von dort stammenden Allianzwappenscheiben zeigen (TG_16, TG_17; TG_18, TG_19), stifteten damals auch verschiedene Konstanzer Privatpersonen in das Rathaus. Mit Niedersalenstein hatte Bruno Harzer eine Ermatingen benachbarte Herrschaft inne.
Eine der vier Allianzscheiben, die Stiftung von Hans Jakob von Ulm und Barbara Zum Thor, trägt das Monogramm des Konstanzer Glasmalers Ludwig Stillhart.
Die Scheibe wird genannt in:
Boesch, 1947, S. 26.
Knoepfli, 1947, Nr. 227.
Knoepfli, 1950, S. 144.
Das Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 39.
Früh, 2001, S. 55.
Knoepfli, 2001, S. 43.
Raimann/Erni, 2001, S. 277.
Hasler, 2010, S. 336.
Abegg/Erni/Raimann, 2014, S. 172.
Bergmann, 2014, Bd. 2, S. 872, Anm. 14.
Datierung
1521
StifterIn
Harzer von Salenstein, Bruno (†um 1530) · Kiel, Adelheid
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1947 Historisches Museum Thurgau
Vorbesitzer*in
1939 Erwin Rothenhäusler, Mels (Vorweisung im Schweizerischen Nationalmuseum 1939) · 1947 Eugen Meyer, Antiquitäten, Zürich · 1947 Frauenfeld, Regierungsgebäude (Treppenhaus)
Inventarnummer
T 6446