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TG_35: Standesscheibe Uri
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_35)

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Titel

Standesscheibe Uri

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1614

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund sind das Wappen von Uri und darüber der bekrönte Reichsschild dargestellt. Als Schildbegleiter erscheinen, auf einem Fliesenboden stehend, links der Urner Bannerträger und rechts ein Harsthornbläser (nimmt Bezug auf den Uristier). Während der Erstere einen stahlblauen Halbharnisch und Helm trägt sowie Schwert und Schweizerdolch mit sich führt, ist sein ebenfalls schwertbewaffneter Kollege in eine geschlitzte schwarz-gelbe Tracht gekleidet. In Analogie zum Urner Juliusbanner von 1512 zeigt hier die Fahne in den Händen des geharnischten Kriegers ein Eckquartier mit der Kreuzigung. Zwei rote Säulen tragen den eingezogenen roten Bogen, in dessen Zwickeln Wilhelm Tell beim Apfelschuss auf seinen Sohn festgehalten ist. Das als Standfläche für die beiden Schildwächter dienende, geflieste Podium am Scheibenfuss enthält an seiner Front die Stifterinschrift.

Iconclass Code
44A1(+2) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Nation; national)
44A311(+4) · Standartenträger, Fahnenträger (+ Stadt; Gemeinde)
82A(WILLIAM TELL) · Wilhelm Tell
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Uri: In Gold ein golden bewehrter schwarzer Stierkopf.
Reichswappen: In Gold ein golden bewehrter schwarzer Doppeladler.

Inschrift

VRI ANNO DOMINI 1614

Signatur

WK

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige neue Ergänzungen; zahlreiche Sprungbleie (das Foto des Schweizerischen Nationalmuseums Zürich zeigt anstelle vieler davon die Sprünge); die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1905 Georg Röttinger, Zürich.
1975 Gottlieb Engeler, Andwil SG: Ausgleich von Spannungsrissen mit Hilfsblei und Erneuerung der Bleifassung (Restaurierungsunterlagen im Historischen Museum Thurgau).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Glasgemälde stammt aus einer Standesscheibenserie, zu der das Historische Museum des Thurgaus auch die Standesscheibe von Luzern besitzt (TG_36). Ausser der seit jeher verschollenen Stiftung Zürichs sind von dieser ursprünglich dreizehnteiligen Serie (Bern, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Zug, Freiburg, Solothurn, Basel, Schaffhausen und Appenzell) alle Stücke durch Abbildungen dokumentiert (Fotosammlung des Schweizerischen Nationalmuseums). Mit Ausnahme der beiden Scheiben im Historischen Museum Thurgau kennt man den gegenwärtigen Standort dieser Werke jedoch nicht. Das Vorbild für Werner Küblers Zyklus lieferte die 1608 entstandene Standesscheibenserie von Josias Murer oder vielleicht eine entsprechende, bereits 1605 in der Zürcher Murer-Werkstatt entstandene Serie (vgl. dazu Hasler, 2010, S. 97, Kat.-Nr. 188, Abb. 65).

1614 wurden mehrere Scheiben in das nach einem Brand wieder aufgebaute Zunfthaus Zum Grimmen Löwen in Diessenhofen gestiftet. Die in Quellen belegten Stiftungen der Stände Solothurn sowie Appenzell (Dietschi, 1941, S. 11; Raimann, 1992, S. 202), legen nahe, dass eine ganze Standesscheibenserie in das Zunfthaus gestiftet wurde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts befanden sich nachweislich noch um die 30 Glasmalereien im Gesellschaftszimmer des Zunfthauses. Erst als man 1808 in einer von dessen Wänden neue Kreuzstockfenster einsetzte, wurden einige Glasgemälde darin nicht mehr eingefügt. Nachdem die Zunft 1810 und 1813 den Verkauf einiger Glasgemälde noch abgelehnt hatte, kam es 1817 zum grossen Scheibenausverkauf, als man im Gesellschaftszimmer wiederum Fenster erneuerte. Damals wurden aus diesem Raum nicht weniger als 25 Glasgemälde entfernt und für 60 Gulden nach Basel verkauft (Brunner, 1861, S. 18f.; Sieber, 2018).
Eine Scheibe, die 1614 in das Zunfthaus Zum Grimmen Löwen gestiftet wurde, ist erhalten: die Gesellschaftsscheibe der Zunft mit Darstellung der "Vierer" (TG_123). Wie die vorliegende Scheibe trägt sie das Monogramm Werner Küblers. Ausserdem zeigen die beiden Standesscheiben im Historischen Museum ein gleich gestaltetes Gebälk und denselben farblosen Grund wie die Gesellschaftsscheibe. Während die Gesellschaftsscheibe etwas breiter als die Standesscheiben ist, weisen alle drei dieselbe Höhe von 40 cm auf. Demnach lassen sich die beiden Standesscheiben der 1614 in das Zunfthaus in Diessenhofen gestifteten Serie zuordnen.

Die Scheibe wird genannt in
Baeschlin, 1879, S. 10.
Schmitz, 1913, S. 203.
Schneider, 1954, S. 117f.
Hasler, 2010, S. 97f., Abb. 65.
Früh, 2001, S. 85.

Datierung
1614
StifterIn

Uri, Stand

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1955 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis 1955 Sammlung Bachmann, Frauenfeld

Inventarnummer
T 6467

Bibliografie und Quellen

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 6178

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_35
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1955 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_35
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema