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TG_42: Wappenscheibe Schützengesellschaft Frauenfeld
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_42)

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Titel

Wappenscheibe Schützengesellschaft Frauenfeld

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1680

Ikonografie

Beschreibung

In der Mitte umgibt ein Lorbeerkranz mit zwei Puttenköpfchen eine Wappenpyramide mit dem Schild der Schützen unter zwei Schilden mit dem Frauenfelder Wappen. Darüber steht die Bitte um Frieden “Domine Conserva nos in Pace”. Den Wappenkranz bekrönt eine Tafel mit der Stifterinschrift. Darauf sitzt ein Mann mit einem Weinglas in der Hand neben Weinfass und -kanne,der mit seinem Aufruf “Caute” (vorsichtig) zur Zurückhaltung beim Alkoholgenuss mahnt. Die Wappenschilde und der Weintrinker befinden sich im Zentrum einer dreiachsigen Architektur, vor deren beiden Seitenarkaden je ein Engel als Schildhalter auf dem Fliesenboden des Podiums steht. An dessen erneuerter Front ist zwischen zwei Puttenköpfchen eine weitere Inschriftentafel angebracht. Das Oberbild nimmt auf die Schützen Bezug. Hinter Trommler und Pfeifer zeigt es eine weitläufige Landschaft mit einigen Männern auf dem Schiessstand. Beim Schützen links steht die Mahnung “festina lente” (Eile mit Weile). Rechts sind die Scheiben aufgestellt, bei deren vorderen ein Zeigerbursche mit der Kelle zu sehen ist.

Iconclass Code
11G · Engel
44A1(+5) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Gesellschaft)
45B2121 · Schießstand, Schießplatz (militärische Ausbildung)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Schützengesellschaft Frauenfeld: In Silber zwei gekreuzte natürliche Büchsen.
Wappen Stadt Frauenfeld (in zwei einander in heraldischer Höflichkeit zugeneigten Schilden): In Silber steigender, golden bewehrter roter Löwe, von Frau in rotem Gewand und silberner Haube an goldener Kette und goldenem Halsband gehalten.

Inschrift

Ein Ehrende Schützen / Gsellschafft der Statt frau= / wenfeldt
Domine Conser= / va nos in Pace.
16 80
fe stina lente
Caute
Alzeit frölich / ist beschwerlich / alzeit vfrichtig / Jst Ehrlich
Einigkeit / Jst srechte Band / Die bhalte man in Statt / Vnd Land. (ergänzt)

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Der Sockelbereich sowie weitere Stücke neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die vorliegende Scheibe ist die einzige bekannte Stiftung der Frauenfelder Schützengesellschaft. Bereits 1483 existierte vermutlich eine Schützenvereinigung in Frauenfeld. Als Gründungsjahr einer dauernd tätigen Gesellschaft ist das Jahr 1523 überliefert. 1626/27 wurde das baufällige alte Schützenhaus neu erbaut (Knoepfli, 1950, S. 156–157; Lang, 1973, S. 28).
Die vorliegende Scheibe gehört zu einem Zyklus von mindestens zehn Glasgemälden, die 1680 Jakob II. Weber für das Schützenhaus in Wellhausen schuf. Weber hatte eine Vorliebe für dicht gedrängte, oft allegorische Darstellungen, die er, wie hier, oft reich mit frommen Sprüchen in deutscher oder lateinischer Sprache versah.
1833 kaufte die Schützengesellschaft Frauenfeld zehn gemalte Wappenscheiben aus dem alten Schützenhaus von Wellhausen, und zwar zur Aufstellung in ihrem Schützenhaus, dessen eigener Scheibenschmuck beim Hagelwetter von 1795 vermutlich in grossen Teilen vernichtet worden war. Damit kauften die Frauenfelder Schützen ihre eigene Stiftung zurück.
Die 1833 ins Frauenfelder Schützenhaus gelangten Wellhausener Glasgemälde kamen später in den Besitz des Thurgauer Museums in Frauenfeld (TG 37–TG_44, TG_92)(Kriesi, 1924, S. 28; Lang, 1973, S. 28). Eine der zehn Scheiben befindet sich heute in Zürcher Privatbesitz. Es handelt sich um eine Bildscheibe von Hans Kaspar Kauf (*1650), Sohn des Kaspar Kauf (vgl. TG_39), mit Darstellung des Schiessens auf den toten Vater (Das Rathaus Frauenfeld, 1983, Abb. 18e).

Die Scheibe wird genannt in:
Pupikofer, 1871, S. 438.
Büchi, 1890a, S. 32.
Büchi, 1890b, S. 40, Nr. 28.
Stähelin, 1890, S. 42f., Nr. 19.
Kriesi, 1924.
Leisi, 1946, Abb. S. 104.
Knoepfli, 1950, S. 143f., 182, 441f., Abb. 346.
Boesch, 1955, S. 90.
Lang, 1973, S. 28.
Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 23–30, Abb. 18e.
Früh, 2001, S. 89f.
Hux, 2010, Abb. S. 19.

Datierung
1680
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1888 Depositum Bürgergemeinde Frauenfeld im Historischen Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Seit 1833 Schützenhaus Frauenfeld

Inventarnummer
TD 33

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1955). Die alten Glasmaler von Winterthur und ihr Werk. 286. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Winterthur: Gemsberg-Druck.

Büchi, J. (1890a). Über die Glasmalerei überhaupt und über thurgauische Glasgemälde insbesondere. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Büchi, J. (1890b). Beschreibendes Verzeichnis der Glasgemälde des thurgauischen historischen Museums. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau (2. Auflage 2001). Frauenfeld.

Hux, A. (2010). Verstummte Klänge. Spuren der Frauenfelder Musikkultur im 18. Jahrhundert. Frauenfeld, Stuttgart, Wien: Verlag Huber.

Knoepfli, A. (1950). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. I: Der Bezirk Frauenfeld. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser.

Kriesi, H.M. (1924). Bilder aus der Geschichte der Schützengesellschaft Frauenfeld. Beilage zum Programm der Thurgauischen Kantonsschule Schuljahr 1923/24. Frauenfeld: Huber & Co.

Lang, M. (1973). 450 Jahre Stadtschützen Frauenfeld. [S.l.], [s.d.].

Leisi, E. (1946). Geschichte der Stadt Frauenfeld. Frauenfeld: Verlag Huber & Co.

Pupikofer, J.A. (1871). Geschichte der Stadt Frauenfeld von ihrer ältesten Zeit bis auf die Gegenwart. Festschrift auf den hundertsten Erinnerungstag der Feuersbrunst vom 19. Heumonat 1771. Frauenfeld: J. Huber.

Das Rathaus Frauenfeld (1983). Frauenfeld: Bürgergemeinde.

Stähelin (1890). Catalog (Inventarium) der thurgauischen historischen Sammlung. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_42
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Bürgergemeinde Frauenfeld
Eigentümer*in

Seit 1888 Depositum Bürgergemeinde Frauenfeld im Historischen Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_42
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema