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TG_51: Bildscheibe Bernhard Harwer und Tobias Mötteli mit Tobias und Erzengel Raphael
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_51)

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Titel

Bildscheibe Bernhard Horber (Harwer) und Tobias Mötteli mit Tobias und Erzengel Raphael

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1636

Ikonografie

Beschreibung

Oberhalb der beiden von Lorbeerkränzen umfassten Vollwappen der Stifter sowie der Inschrift zeigt die Hauptszene den vom Erzengel Raphael und dem Hund begleiteten Tobias auf der Reise mit dem gefangenen Fisch auf seiner Schulter (Tob, Kap. 6). Die Figuren marschieren auf einem Weg entlang des in die Tiefe führenden Flusses Tigris. An diesem ist Tobias im Hintergrund nochmals mit seinen Gefährten zu sehen, und zwar im Moment, als er den Fisch aus dem Wasser zieht. Zwei rote rahmende Pilaster tragen eine bogenartige Brüstung, welcher die Bildlegende aufgesetzt ist.

Iconclass Code
46A122(HARWER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (HARWER)
46A122(MÖTTELI) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MÖTTELI)
71T56 · Tobias fängt den Fisch und zieht ihn an Land
71T58 · Tobias und der Erzengel Raphael setzen ihre Reise fort; in der Regel trägt Tobias dabei den Fisch
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Horber, Bernhard: In Blau auf grünem Dreiberg ein goldener Pflug, überhöht von sechsstrahligem goldenem Stern; Helm: silbern mit goldener Spange; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: zwei von Gold und Blau (rechts) und Blau und Gold (links) geteilte Hörner, eine Pflugschar umschliessend.
Wappen Mötteli, Tobias: In Gold auf grünem Dreiberg ein natürlicher Rabe; Helm: blau mit godenen Spangen; Helmdecke: golden und schwarz; Helmzier: ein natürlicher Rabe.

Inschrift

Bernhart Harwer / zů Gachnang / vnd Tobias Mötteli / zů Berwangen / Anno ·1630·
Der Jung Thobias auff der reiβ / Ein Fisch fieng vff deβ Engelβ gheiβ / Für sy zur Spiβ vnd anderen dingen / Jm vnd synt vatter werde dienen ·

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Gut.

Technik

Farbiges und farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, SIlbergelb und Eisenort sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Laut der Stifterinschrift stammte Bernhard Horber (Harwer) aus Gachnang, einer Gemeinde in der Agglomeration Frauenfeld. In einem Bevölkerungsverzeichnis von Gachnang aus dem Jahr 1634 werden zwei Bernhart Horwer genannt (Staatsarchiv Zürich, E II 212, S. 95 (209), 97 (213)). Der eine war mit Elsbetha Wurmann verheiratet und hatte vier Kinder, der andere war mit Barbara Kappler verheiratet und hatte zwei Kinder.
Tobias Mötteli stammte aus Bewangen (Berwangen), einer zur Ortsgemeinde Gerlikon (Munizipalgemeinde Gachnang) gehörige Ortschaft. Im Bevölkerungsverzeichnis von 1634 wird er zusammen mit seiner Ehefrau Elsbetha Wyss und drei Kindern verzeichnet (S. 105 (228)).
Die Scheibe ist analog komponiert wie die im gleichen Jahr entstandene mit dem Rütlischwur (TG_50). Diese beiden Werke dürften von der gleichen Hand für den gleichen Bestimmungsort geschaffen worden sein. Bernhard Horber und Tobias Mötteli wählten für ihr Glasgemälde allerdings kein Motiv aus der Schweizergeschichte, sondern aus dem apokryphen Buch Tobias (Tobit) des Alten Testaments. Ausschlaggebend dafür war Möttelis gleichlautender Vorname.

Albert Knoepfli wies die beiden Scheiben Hans Jegli zu (Karteikarten im Staatsarchiv Thurgau). dies ist aber rein hypothetisch. Als Hersteller in Frage kommt eher Hans Jakob I. Nüscheler, der in dieser Zeit auch oft für Thurgauer Stifter tätig war. Die aus seiner Werkstatt stammende Wappenscheibe Hans Jakob Hummels von 1651 etwa lässt sich in stilistischer Hinsicht gut vergleichen (vgl. Giesicke, 1991, Nr. 42). Da jedoch eindeutige Merkmale fehlen, ist eine sichere Zuweisung nicht möglich.

Wie die beiden im Historischen Museum des Kantons Thurgau vorhandenen Bildscheiben von 1610 zeigen, entstanden um und nach 1600 in der Zürcher Murer-Werkstatt sowie in deren Nachfolge mehrere Glasgemäldefolgen (und Scheibenrisse) zur Tobiasgeschichte (TG_49, TG_52; vgl. Hasler, 1996/97, Bd. 2, Nr. 584, 585). Auch bei vorliegender Scheibe ist anzunehmen, dass die Vorlage von Christoph Murer stammt, ein entsprechender Riss liess sich bislang aber nicht auffinden. 1674 entstand eine Rundscheibe für Jörg Weber, signiert vom Zuger Glasmaler Michael IV. Müller, mit exakt derselben Darstellung (Inv.-Nr. 2277-1900; V&A, 2019).

Die Scheibe wird genannt in:
Rickenmann, 1940, Abb.
Früh, 2001, S. 97.

Datierung
1636
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1920 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis 1920 Nette Wüest, Frauenfeld

Inventarnummer
TD 15

Bibliografie und Quellen

Literatur

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau (2. Auflage 2001). Frauenfeld.

Giesicke, B. (1991). Glasmalereien des 16. und 17. Jahrhunderts im Schützenhaus zu Basel. Basel: Wiese Verlag.

Hasler, R. (1996/97). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2 Bde., Bern: Stämpfli Verlag AG.

Rickenmann, J. (1940). Thurgauer Wappenbuch. Genf: Roto–Sadag AG.

V&A (2019). Search the Collections. Abgerufen von http://collections.vam.ac.uk/item/O96808/roundel-muller-iv-michael/

Weiteres Bildmaterial

Foto Schweizerisches Nationalmuseum 32666

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_51
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1920 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_51
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Verwandte Objekte
Bildscheibe Konrad Horber (Harwer), Hans Hofmann (Hoffmann) und Hans Hofmann (Hoffmann) mit Rütlischwur