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TG_123: Gesellschaftsscheibe Zunft zum Grimmen Löwen mit Albrecht Bachmann, Erhart Brunner, Moritz Müller und Hans Meier
(TG_Diessenhofen_Zunft_TG_123)

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Titel

Gesellschaftsscheibe Zunft zum Grimmen Löwen mit Albrecht Bachmann, Erhart Brunner, Moritz Müller und Hans Meier

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1614

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund sind die vier Scheibenstifter auf gelbem Fliesenboden postiert. Über ihren teilweise roten und teilweise blauen Beinkleidern tragen sie alle einen silbernen oder blauen Halbharnisch mit Sturmhaube. Von den stolz posierenden, mit Schwert und Schweizerdolch ausgerüsteten Männern halten drei eine Hellebarde in der Hand sowie derjenige aussen links einen Zweihänder. Während sich ihre Namen am Scheibenfuss in der gelben Rollwerkkartusche befinden, sind ihre Wappen dieser vorgesetzt. Hinter den Figuren erhebt sich eine Arkade aus gelben Pilastern und einem eingezogenen blauen Bogen. Das durch den roten Bogenscheitel geteilte Oberbild zeigt Wilhelm Tell, der in Anwesenheit Gesslers den Apfel vom Kopf seines Sohnes schiesst.

Iconclass Code
45C14(HALBERD) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen): Hellebarde
46A122(BACHMANN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BACHMANN)
46A122(BRUNNER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BRUNNER)
46A122(MEIER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MEIER)
46A122(MÜLLER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MÜLLER)
82A(WILLIAM TELL) · Wilhelm Tell
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bachmann, Albrecht: In Rot ein golden geschäfteter silberner Hammer, überdeckt von liegendem, golden geschäftetem silbernem Pfeil.
Wappen Müller, Moritz: In Gold mit silbernem Schildrand ein schwarzes Mühlrad.
Wappen Brunner, Erhard: In Blau ein zweiröhriger silberner Brunnen.
Wappen Meier, Hans: In Rot ein golden geschäftetes silbernes Haubeil.

Inschrift

Albrächt Bachmann 1614 Erhardt Brůnner / vd Moritz Müller vnd Hans Meier

Signatur

WK

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Eine neue Ergänzung in der Ecke oben rechts. Einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen:
Laut dem Protokollbuch der Zunft waren die beiden Zunftscheiben (TG_122, TG_123) 1839 sehr beschädigt. Die Gesellschaft verzichtete damals aber aus finanziellen Gründen auf ihre Reparatur (Sieber 2018, S. 98f.).
1895 Adolf Kreuzer, Zürich (Brun, 1895, S 454).
1947 wurde Titus Roesch beauftragt, die zwei Scheiben in Eichenholzrahmen einzufassen (Sieber 2018, S. 99).
1975 verursachten Renovationsarbeiten im Rathaus "erhebliche Schäden" an beiden Glasgemälden, was dazu führte, dass diese als "provisorischen Schutz" einen Plastiküberzug erhielten (Sieber 2018, S. 99).
1988/89 Urs Wohlgemuth, Bettwil: Entfernung des Plastiküberzugs (Sieber 2018, S. 99).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Bei den stolz posierenden Scheibenstiftern handelt es sich um die damaligen “Vierer” der Zunft zum Grimmen Leuen, die laut Zunftbrief von 1632 im Jahr 1420 in Diessenhofen gegründet worden war und ihren Sitz ursprünglich im Leuenhof hatte (s. auch TG_122). Die Venner hatten über die Einhaltung der Zunftordnung zu wachen und die Zunftgeschäfte zu besorgen.
Der Baumeister Albrecht Bachmann (gest. 1626) war in Diessenhofen an der Ratgasse wohnhaft und seit 1611 mit Ursula Keller (gest. 1636) verheiratet (Staatsarchiv Thurgau, Slg. 8.2, Dossier “Bachmann von Diessenhofen”).
Erhart II. Brunner (1576–1647) war der Sohn des aus dem Aostatal stammenden Erhart I., der sich 1606 in Diessenhofen eingebürgert hatte. Er war als Geschäftsmann tätig, dreimal verheiratet und von 1627 bis 1647 Schultheiss zu Diessenhofen (Brunner, s.d., S. 7–15).
Über die beiden anderen Stifter ist nichts weiteres bekannt.

Die 1614/15 abgeschlossene Erneuerung des Zunfthauses Zum Grimmen Löwen in Diessenhofen nach dessen Brand von 1610 spricht dafür, dass Albrecht Bachmann, Erhard Brunner, Moritz Müller und Hans Meier ihr Glasgemälde 1614 dorthin verehrten (so auch Brunner, 1861, S. 4f.). 1830 befand sich ihre Stiftung jedenfalls im alten Zunfthaus (Pupikofer, 1830). Später wurde sie zusammen mit der vermutlich von Stör geschaffenen Zunftscheibe ins “Casino”, das zwischen 1837 und 1839 neu erbaute Zunfthaus, überführt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden diese beiden Glasgemälde in zwei Fenstern an der Nordwand des Rathaussaales angebracht, und 1975 gelangten sie von dort schliesslich ins Zunftdepot.
1614 kam ausserdem eine Standesscheibenserie in das Zunfthaus (vgl. TG_35, TG_36; Raimann, 1992, S. 202).
Die "Vierer" gaben ihre Scheibe in der Werkstatt des Schaffhauser Glasmalers Wilhelm Kübler in Auftrag.

Die Scheibe wird genannt in:
Brunner, 1861.
Rahn, 1883, S. 47f., Nr. 26.
Büchi, 1890, S. 32f.
Lehmann, 1925, S. 111, Abb. 57.
Rickenmann, 1940, S. 42, 53f., Taf.-Abb.
Thöne, 1965, S. 22, Abb.
Forrer, 1966, S. 81, Abb. S. 79.
Engeler, 1978, Farbtaf. S. 40.
Raimann, 1992, S. 199 (Nr. 10).
Roesch, 2001, S. 7, Abb. Umschlagrückseite.
Baumer-Müller, 2003, S. 30f., Abb.
Hasler, 2010, S. 97, Farbabb. 63.
Sieber, 2018, S. 27, 97–99, Abb.

Datierung
1614
Herstellungsort
Eigentümer*in

Zunft zum Grimmen Löwen, Diessenhofen

Bibliografie und Quellen

Literatur

Baumer-Müller, V. (2003). Diessenhofen in der Barockzeit. 17. und 18. Jahrhundert. Diessenhofen: Stadtgemeinde Diessenhofen.

Brun, C. (1895). Kleinere Nachrichten. In Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, 7, 2, S. 449–455.

Brunner, J. (1861). Erinnerungen an die Gesellschaft zum grimmen Löwen in Diessenhofen vom Jahr 1400–1860. Frauenfeld 1861: J. Huber.

Brunner, F. (1936). Ursprung und Geschichte der Familie Brunner von Diessenhofen. Separatdruck aus dem Anzeiger am Rhein. Diessenhofen.

Büchi, J. (1890). Über die Glasmalerei überhaupt und über thurgauische Glasgemälde insbesondere. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Engeler, E. u.a. (1978). 800 Jahre Stadtrecht Diessenhofen 1178–1978. Diessenhofen: Stadt- u. Bürgergemeinde Diessenhofen, Zunft zum Grimmen Löwen.

Forrer, F. (1966). Die "Zunft zum Grimmen Löwen" in Diessenhofen. Thurgauer Jahrbuch, Jg. 41.

Hasler, R. (2010). Die Schaffhauser Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 5. Bern etc.: Peter Lang.

Lehmann, H. (1925). Geschichte der Glasmalerei in der Schweiz. Frauenfeld und Leipzig: Verlag Huber & Co.

Rahn, J.R. u.a. (1883). Officieller Katalog der Schweizerischen Landesausstellung Zürich 1883. Special-Katalog der Gruppe XXXVIII: "Alte Kunst". Zürich: Orell Füssli & Co.

Raimann, A. (1992). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. V: Der Bezirk Diessenhofen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Wiese Verlag.

Rickenmann, J. (1940). Thurgauer Wappenbuch. Genf: Roto-Sadag AG, S. 42, 53f., Taf.-Abb.

Thöne, F. (1965). Diessenhofen – St. Katharinenthal – Paradies. Ulm: J. Ebner.

Roesch, U. (Hrsg. 2001). Zunft zum Grimmen Löwen. Zunftgeschichtliche Anthologie 2001. Diessenhofen: Zunft zum Grimmen Löwen.

Sieber, H. (2018). Geschichte der Zunft zum Grimmen Löwen Diessenhofen. Schleitheim: stamm+co. AG.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 13717

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Diessenhofen_Zunft_TG_123
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Zunft zum Grimmen Löwen Diessenhofen
Eigentümer*in

Zunft zum Grimmen Löwen, Diessenhofen

Inventar

Referenznummer
TG_123
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020