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TG_171: Allianzwappenscheibe Niklaus Zollikofer, Anna Schlappritzi, Anna Spindler und Maria Widenhuber
(TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_171)

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Titel

Allianzwappenscheibe Niklaus Zollikofer, Anna Schlappritzi, Anna Spindler und Maria Widenhuber

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Murer, Josias · zugeschr.
Hör, Andreas · Flickstück
Datierung
1613
Masse
38.1 (30.5 cm ohne Glasstück am unteren Rand) x 20.4 cm im Licht
Standort
Lage
Ahnensaal, nördliches Westfenster
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

In der Scheibe in zwei Reihen zu Paaren vereint sind die Vollwappen von Niklaus Zollikofer und seiner drei Gemahlinnen. Oben befinden sich diejenigen des Stifters und Anna Schlappritzis, unten diejenigen Anna Spindlers und Maria Widenhubers. Die vier in ovale grüne Rollwerkkartuschen gesetzten Wappenschilde werden paarweise von drei roten Säulen mit Kartuschenschmuck gerahmt, über denen sich jeweils ein rotes Gebälk hinzieht. Dieses Rahmengerüst ruht auf dem gelben Podium, an dessen Front die Rollwerktafel mit der Stifterinschrift angebracht ist. Zu beiden Seiten der Tafel sitzt ein Putto, von denen derjenige rechts neben einem Bienenkorb in einem Buch liest und derjenige links von einem Vogel begleitet wird.
Am Fuss der Scheibe wurde später das ehemalige Oberbild einer alteren Scheibe eingefügt. Es schildert die durch Gottes Beistand ermöglichte Rettung des Propheten Jonas aus dem Bauch des Fisches (Jon 2, 11). Zu sehen ist der über einer am Meer gelegenen Waldlandschaft im Wolkenkranz am Himmel thronende Gottvater, der den Fisch auffordert, Jonas an Land zu speien.

Iconclass Code
46A122(SCHLAPPRITZI) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHLAPPRITZI)
46A122(SPINDLER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SPINDLER)
46A122(WIDENHUBER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (WIDENHUBER)
46A122(ZOLLIKOFER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ZOLLIKOFER)
71V22 · nach einem dreitägigen Aufenthalt im Bauch des Seeungeheuers wird Jona an Land gespült; er kann nackt und kahlköpfig dargestellt werden
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Zollikofer, Niklaus: In Gold ein blaues linkes Freiviertel; Helm: blau mit goldenen Spangen; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: aus goldener Krone wachsender goldgekleideter Mannsrumpf mit blauem Kopf.
Wappen Schlappritzi, Anna: In Gold ein schwarzes Hufeisen, darunter kleines schwebendes silbernes Kreuz und zwei silberne Kugeln; Helm: blau; Helmdecke: golden und schwarz; Helmzier: über schwarz-goldenem Wulst zwei von Gold und Schwarz (rechts) und von Schwarz und Gold (links) geteilte Hörner, Hufeisen und Kugeln des Schildbilds umschliessend.
Wappen Spindler, Anna: Geteilt von Rot und Silber, belegt mit zwei Rosen in gewechselten Farben; Helm: silbern; Helmdecke: rot und silbern; Helmzier: ein mit silbernen Rosen bekränzter wachsender Mannsrumpf in von Rot und Silber geteiltem Gewand mit den Rosen des Schildbilds, umfangen von einem roten und silbernem Horn mit je einer eingesteckten Rose in gewechselten Farben.
Wappen Widenhuber, Maria: In Silber ein goldener, mit drei grünen Spitzen belegter Rechtsschrägbalken; Helm: blau mit goldenen Spangen; Helmdecke: grün und golden; Helmzier: über goldener Krone eine grüne Garbe.

Inschrift

Niclaus Zolicofer von vnnd zů alten / Klingen. vnnd Frouwen Anna Schlape= / ritzin, Anna Spindlerin, Maria Widenhů= / berin, seine Ehegmahlin, 1613 ·

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit der Bibelszene am unteren Rand ein Flickstück (Zusatz) aus einer anderen alten Scheibe (das Museumsinventar im Schloss Altenklingen beschreibt die Scheibe bereits mit dieser Bibelszene); mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit beidseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Stifter ist mit Niklaus Zollikofer (1568–1639) identisch, dem Sohn Georgs II. und der Barbara Schirmer. Er war in St. Gallen Stadtrichter, Stadtammann und Ratsherr (vgl. Kesselring/Zollikofer, 2010, S. 51, 56). 1590 heiratete er Anna Schlappritzi (1572–1609), 1610 Anna Spindler (1575–1612), 1612 Maria Widenhuber (1580–1620) und 1623 Anna Scherb (1590–1623)(Kessel, 2020).

Laut Paul Boesch handelt es sich möglicherweise um eine Arbeit des Zürcher Glasmalers Hans Felix Schärer. Dessen signierte Scheiben im Schweizerischen Nationalmuseum (Schneider, 1971, Bd. 2, Nr. 500), im Schloss Tarasp in Scuol (Allianzwappenscheibe Leonhart Zollikofer und Sabina Schlumpf, 1613, Foto Vitrocentre Romont) und in der kath. Kirche Mellingen (Hasler, 2002, Kat. Nr. 76) unterscheiden sich jedoch in Stil und Komposition von vorliegender Allianzscheibe. Vielmehr ist an Josias Murer als Hersteller zu denken. Die ihm zugewiesene, 1610 entstandene Bildscheibe von Peter Hirzel, Salomon Hirzel und Hans Konrad Heidegger (TG_49) zeigt sehr ähnliche Wappenkartuschen. Die strenge Einteilung der Scheibenfläche in mehrere Bildfelder ist eine Kompositionsweise, wie sie Murer mehrmals verwendete (vgl. TG_33, VMR_444). In ähnlicher Weise, aber ohne architektonische Gliederung, wurden vier Wappen auf der 1599 entstandenen Stiftung des Vaters von Niklaus Zollikofer, Georg II. und seinen drei Ehefrauen (TG_170) angeordnet.
Josias Murer war erwiesenermassen wiederholt von St. Galler Bürgern beauftragt worden. So schuf er 1613 eine Scheibe für den St. Galler Stadtammann Christoph Buffler (ehemals Schloss Ulriksdal, Stockholm; Boesch, 1956, S. 24) und 1612 eine Allianzwappenscheibe für Leonhard Spindler und Magdalena Schlappritzi von St. Gallen (Foto im Schweizerischen Nationalmuseum, 43160; Boesch, 1956, S. 25). Leonhard Spindler (1590–1626) war ein Bruder der Anna Spindler, der zweiten Ehefrau des Scheibenstifters Nikolaus Zollikofer (Kessel, 2020).

Die Scheibe kam in den Jahren vor 1871 ins Schloss Altenklingen und wurde im Ahnensaal eingebaut.

Das Glasstück mit der Darstellung des vom Fisch an Land gespieenen Jonas gehört nicht zur Stiftung Niklaus Zollikofers, sondern zu einer älteren, von Andreas Hör stammenden Scheibe. Dasselbe trifft auch auf die stilistisch gleichfalls die Hand Hörs verratenden Oberbildfragmente zu, die von einem unbekannten Restaurator an drei andere in Schloss Altenklingen befindliche Scheiben angestückt wurden. Dazu zählen das Fragment mit dem Gleichnis vom verlorenen Schaf unten in Hörs Scheibe für Georg Buffler und Dorothea Zollikofer von 1567 (TG_169), dasjenige mit Adam und Eva oben in Hörs Scheibe für Hermann Schlumpf und Esther Zollikofer von 1568 (TG_168) sowie dasjenige mit der Parabel vom reichen Mann und armen Lazarus unten in der Allianzwappenscheiben Georg Zollikofers von 1599 (TG_170).

Die Scheibe wird genannt in:
Zollikofer, 1871, S. 25 (1615 datiert).
Fiechter-Zollikofer, 1920, S. 41, Nr. 12.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 41.
Boesch, 1956, S. 25.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 59f., Nr. 12.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 128.
Kesselring-Zollikofer, 2017, S. 1, C18, D4 (1, 29f., 33).

Datierung
1613
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1871 Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Vorbesitzer*in

Bis 1871 Regierungsrat Hoffmann, in der Wiken bei Rorschach.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1956). Die alte Glasmalerei in St. Gallen. 96. Neujahrsblatt hrsg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen. St. Gallen: H. Tschudy & Co.

Fiechter-Zollikofer, E. (1920). Beschreibung des Schlosses Altenklingen (Zollikofer'sches Familienmuseum).

Kessel, P. (2020). Historisches Familienlexikon der Schweiz. Abgerufen von http://www.hfls.ch/humo-gen/family/humo_/F115123/I28370/

Kesselring-Zollikofer, M.-H. (2017). Museum (Museumsinventar), Schlossarchiv Altenklingen, Bibl. Nr. 1097 (Transkription), S. 1, C18, D4 (1, 29f., 33).

Kesselring-Zollikofer, M.-H. und Zollikofer, Chr.L. (2010). Das Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen. Weinfelden: Wolfau-Druck AG.

Schneider, J. (1971). Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde., Stäfa o.J.: Th. Gut & Co.

Zollikofer, T. (1871). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien=Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer'sche Buchdruckerei.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. (1925). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien-Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer & Cie.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. und Zollikofer, K. (1966). Altenklingen. Zollikofersche Familien-Stiftung. St. Gallen: Zollikofer & Co. AG.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 13668

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_171
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen
Eigentümer*in

Seit 1871 Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Inventar

Referenznummer
TG_171
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020