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TG_187: Runde Bildscheibe mit Abraham bei der Opferung Isaaks
(TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_187)

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Titel

Runde Bildscheibe mit Abraham bei der Opferung Isaaks

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
um 1650
Masse
14.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Opferszene vollzieht sich im Vordergrund einer gebirgigen Landschaft, wo in der Ferne die von Abraham zurückgelassenen Diener mit dem Esel zu sehen sind. In einen blauen Mantel gekleidet, holt dieser mit seinem Schwert zum Schlag gegen seinen Sohn aus, der gesenkten Hauptes und von ihm abgewendet auf dem Altar niederkniet. Der im Wolkenkranz vom Himmel niederfahrende Engel jedoch hält Abraham von seinem Tun ab. Stattdessen wird dieser den im Gebüsch hinter ihm erscheinenden Widder Gott zum Opfer bringen (Gn 22, 9–13). Erläutert wird die Darstellung durch die Legende im unteren Scheibendrittel.

Iconclass Code
71C131 · das Isaakopfer (Genesis 22)
Iconclass Stichworte
Inschrift

Abraham Gotts geheiβ wolt thůn / Vnd Opfferen seinen lieben Sohn. / Gott sach sein gleübig hern vnd willen / Lieβ ihn sölchs Opffer nitt erfüllen

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Gut.

Technik

Monolithscheibe aus farblosem Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Figurenbild mit Abrahams Opfer beruht auf einer druckgraphischen Vorlage, nach der, wie Uta Bergmann aufzeigte (2004, Kat.-Nr. 208, Abb. 208.1), im 17. Jahrhundert mehrere Scheiben gestaltet wurden. Dazu zählen die Scheibe für Hans Jakob Spengler und Hans Martin Hünerwadel in Brunegger Privatbesitz mit dem dazu gehörigen Scheibenriss im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich (Inv. AG 11891; SNM Zürich, Foto 45900), die ebendort vorhandene Monolithscheibe des Ludwig Bürckli aus Zürich von 1623 (Inv. LM 2541; Schneider, 1971, Bd. 2, Nr. 519), die Wappenscheibe des Johann Herwag in der Sammlung Mortimer in New York (SNM Zürich, Foto 5), die Scheibe der Frauenkappeler Wirte Hans Remundt und Jakob Krattiger von 1635 im Musée Ariana in Genf (SNM Zürich, Foto 5363) und die 1675 von Hans Caspar Gallati aus Wil für Abraham Grob und Ursula Loser geschaffene Bildscheibe in Chamer Privatbesitz. Ebenso dazu zu zählen ist eine um 1630 entstandene Bildscheibe im Bernischen Historischen Museum (BE_1585) sowie eine 1627 geschaffene Scheibe im Museum für Kunst und Geschichte Freiburg (FR_103). Die druckgrafische Vorlage geht wohl auf einen zwischen 1534 und 1560 entstandenen Holzschnitt Virgil Solis' (1514–1562) zurück (Virtuelles Kupferstichkabinett). Da auf den Scheiben der Widder jedoch stets an der linken Seite erscheint und nicht rechts wie bei Solis, stützten sich die Glasmaler vermutlich nicht direkt auf Solis' Holzschnitt, sondern auf eine unbekannte, darauf beruhende Vorlage.

Paul Boesch schreibt die Scheibe dem St. Galler Glasmaler Heinrich Guldi zu. Von Heinrich Guldi (geb. 1606), der bei Hans Jakob Nüscheler in Zürich in der Lehre war, ist jedoch keine einzige signierte oder durch Quellen gesicherte Scheibe überliefert. Boesch wies ihm dennoch ein umfangreiches Werk zu, basierend auf der Schreibart der Zahl 1 in den Jahreszahlen mit einem kleinen Kringel (Boesch, 1956, 27–34). Wenn auch von diesen Scheiben sicherlich einige in der gleichen Glasmalerwerkstatt entstanden, lässt sich die Zuschreibung aller an eine einzige Werkstatt nur aufgrund dieses Merkmals nicht vertreten. Ausserdem ist auch Boeschs Identifizierung des betreffenden Glasmalers mit Heinrich Guldi hypothetisch. Der Schöpfer der vorliegenden Scheibe bleibt unbekannt.

Eine im Typus vergleichbare runde Bildscheibe mit alttestamentarischer Darstellung ohne Stifterinschrift und Jahrzahl befindet sich heute im Rathaus Weinfelden (TG_1795). Ein frühes Beispiel einer solchen Bildscheibe mit einem Gleichnis aus dem Neuen Testament, um 1560 entstanden, existiert im Bernischen Historischen Museum (BE_1473).

Die Scheibe wird genannt in:
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 33.
Boesch, 1956, S. 31.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 49, Nr. 10.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 121.
Kesselring-Zollikofer, 2017, S. C15, D5 (28, 33).

Datierung
um 1650
Zeitraum
1600 – 1700
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, U. (2004). Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 4. Bern: Benteli Verlag.

Boesch, P. (1956). Die alte Glasmalerei in St. Gallen. 96. Neujahrsblatt hrsg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen. St. Gallen: H. Tschudy & Co.

Kesselring-Zollikofer, M.-H. (2017). Museum (Museumsinventar), Schlossarchiv Altenklingen, Bibl. Nr. 1097 (Transkription).

Kesselring-Zollikofer, M.-H. und Zollikofer, Chr.L. (2010). Das Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen. Weinfelden: Wolfau-Druck AG.

Schneider, J. (1971). Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde., Stäfa o.J.: Th. Gut & Co.

Virtuelles Kupferstichkabinett (2019). Virgil Solis, Holzschnitt Abrahams Opfer. Abgerufen unter: http://kk.haum-bs.de/?id=v-solis-ab3-h0012

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. (1925). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien-Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer & Cie.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. und Zollikofer, K. (1966). Altenklingen. Zollikofersche Familien-Stiftung. St. Gallen: Zollikofer & Co. AG.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 13641

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_187
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen
Eigentümer*in

Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Inventar

Referenznummer
TG_187
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020