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TG_302: Gotischer Architekturbaldachin
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_302)

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Titel

Architekturbekrönung

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
unbekannt · Strassburger Werkstattgemeinschaft
Herstellungsort
Datierung
um 1480

Ikonografie

Beschreibung

Oberer Teil einer Architekturbekrönung, bestehend aus einem polygonalen Laternengeschoss, das einen nicht erhaltenen Baldachin oder Tabernakel bekrönte.

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Gut. Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die drei Fragmente (TG_300, TG_301, TG_302) stammen aus dem Glasmalerei-Zyklus des 1480 vollendeten Kapitelsaal des Konstanzer Münsters, wo das vorliegende Exemplar sich ursprünglich wohl an der Ostseite in Feld XI, 3b befand (vgl. Becksmann, 1979, 121). Aus dem Zyklus des Kapitelsaals erwarb Johann Nikolaus Vincent für seine Sammlung in Konstanz über zwanzig Stück. Davon gelangten anlässlich der Versteigerung seiner Sammlung im Jahre 1891 Scheiben nach Karlsruhe, Berlin, Köln, Basel, Bern, Liberec (Reichenberg/Böhmen), Prag, Zürich sowie eben Frauenfeld (vgl. Becksmann, 1979, 119–122).
Ein in Form und Farbe entsprechendes Gegenstück (ursprünglich wohl in IX, 3a oder 3c) befindet sich im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe (Inv. Nr. C 9143) (Becksmann, 1979, S. 119, Nr. 7).

Zunächst mit Hans Wild in Verbindung gebracht (z.B. von Schmitz, 1913), nahm die Forschung die Werkgruppe des Kapitelsaals später für den Strassburger Glasmaler Peter Hemmel von Andlau in Anspruch (Schneider, 1949). Heute allerdings wird sie nicht mehr direkt diesem oder einem anderen bestimmten Meister zugewiesen, sondern der Strassburger Werkstattgemeinschaft, an der Peter von Andlau beteiligt war (vgl. Becksmann, 1979, S. 118; Scholz, 1994, S. LVIII–LXII, 93–96; Ulmer Museum, 1995, S. 70–80).

Die Scheibe wird genannt in:
Heberle, 1891, vermutlich Nr. 462.
Messikommer, 1904, Nrn. 185–187.
Becksmann, 1979, S. 121, Abb. 378.

Datierung
um 1480
Zeitraum
1475 – 1480
Ursprünglicher Standort
Münster, Konstanz · Kapitelsaal
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1955 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis 1890 Sammlung Johann Nikolaus Vincent, Konstanz · Guyer-Zeller, Zürich · Bis 1904 Sammlung de Trétaigne, Paris · Sammlung Bachmann, Frauenfeld

Inventarnummer
T 6450

Bibliografie und Quellen

Literatur

Becksmann, R. (1979). Die mittelalterlichen Glasmalereien in Freiburg im Breisgau. Corpus Vitrearum Medii Aevi. Deutschland Bd. 2 (Baden und Pfalz, Teil 1). Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft.

Frankl, P. (1956). Peter Hemmel. Glasmaler von Andlau. Berlin: Deutscher Verein für Kunstwissenschaft.

Heberle, J.M. (1891). Katalog der reichhaltigen Kunst-Sammlung der Herren C. und P.N. Vincent in Konstanz am Bodensee. Versteigerung zu Konstanz am Bodensee, den 10. September 1891. Köln.

Messikommer, H. Zürich (1904). Auktion der Glasgemälde-Sammlung der Baronin de Trétaigne und von Glasgemälden aus der ehemaligen Vincent-Sammlung in Konstanz (Katalog zur Auktion in der Börse Zürich, 2. und 3. Mai 1904).

Schmitz, H. (1913). Die Glasgemälde des Königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin. Berlin: Verlag Julius Bard, 2 Bde.

Schneider, A. von (1950). Die Glasgemälde des Badischen Landesmuseums Karlsruhe. Freiburg im Breisgau: Urban-Verlag.

Scholz, H. (1994). Die mittelalterlichen Glasmalereien in Ulm. Corpus Vitrearum Medii Aevi I,3. Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft.

Ulmer Museum, Reinhardt, B., Roth, M. (Hrsg.)(1995). Bilder aus Licht und Farbe: Meisterwerke spätgotischer Glasmalerei, "Strassburger Fenster" in Ulm und ihr künstlerisches Umfeld. Ulm: Süddeutsche Verlagsgesellschaft.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Foto 4065

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_302
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1955 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_302
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020