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TG_1682: Runde Figurenscheibe Joachim Seiler, Abt Kloster Fischingen, mit der Heiligen Familie
(TG_Fischingen_Benediktinerstift_TG_1682)

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Titel

Runde Figurenscheibe Joachim Seiler, Abt Kloster Fischingen, mit der Heiligen Familie

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Zumbach, Adam · signiert
Datierung
1682
Masse
17.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

In der oberen Scheibenhälfte ist die hl. Familie vor einer besiedelten Seelandschaft festgehalten. Im Zentrum steht das in eine violette Tunika und einen gemusterten roten Mantel gekleidete Christkind, das an den Händen von seinen Eltern gehalten wird. Während die in ein rotes Kleid, einen blauen Mantel und ein weisses Kopftuch gehüllte Gottesmutter mit einem offenen Buch in ihrer rechten Hand erscheint, hält der in gelber Tunika und violettem Mantel dargestellte Josef in seiner Linken eine Lilie. Vom verdunkelten Himmel senkt sich in einer Strahlenglorie die Heiliggeisttaube über den Häuptern der Eltern und des Kindes herab. Die unterhalb der Figurenszene befindliche Stifterinschrift wird im Zentrum durch den gevierten Wappenschild Joachim Seilers unterbrochen, um den sich ein Blütenkranz mit den eingewobenen Monogrammen von Christus, Maria, Joseph und Joachim windet.

Iconclass Code
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
46A122(SEILER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SEILER)
73B8 · die Heilige Familie (und davon abgeleitete Darstellungsformen)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Seiler, Joachim, Abt Kloster Fischingen: Geviert, 1 und 4 in Blau zwei übereinander vorbeischwimmende silberne Fische (Kloster Fischingen), 2 und 3 in Gold auf grünem Dreiberg ein halber, rot bekleideter König mit goldenem Stern in seiner rechten sowie mit schwarzem, oben als Kreuz mit einer roten und silbernen Blume am Querstab gestaltetem Seilerhaken in seiner linken Hand (Seiler); anstelle von Helm und Helmzier: rote, Madonna und Kind im Strahlenkranz enthaltende Mitra mit roten Infuln und goldenem Pedum.

Inschrift

Joachim von Gottes / gnaden Abbt deβ / Lobw Gottshaus / Fischin gen beÿ / St. Jdda / 16 82
IHS / IOSEP / IOAC / MARIA (alle Namen ligiert)

Signatur

A.Z.B.

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Drei neue Ergänzungen; zahlreiche geklebte Sprünge; die Scheibe rückseitig doubliert.

Restaurierungen
A. Engeler, Andwil

Technik

Monolithscheibe aus farblosem Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Joachim Seiler (1620 in Wil SG –1688 in Fischingen) war der Sohn des Joachim Seiler und der Anna Kienberger. Er trat ins Kloster Fischingen ein und legte 1637 die Profess ab. Er studierte in St. Gallen und Rorschach und erhielt 1645 die Priesterweihe. Zunächst amtete er als Lehrer im Kloster, ab 1655 als Subprior, dann als Novizenmeister und ab 1672 als Abt. In seiner 16-jährigen Regierungszeit nahm Seiler vierzehn neue Mitglieder ins Kloster auf, visitierte andere Klöster und beteiligte sich wesentlich an der Sanierung des Klosters Pfäfers. Trotz der Übernahme von 30'000 Gulden Schulden von seinem Vorgänger baute er 1685–1687 mit Hilfe der drei Brüder Wolfgang Rudolf, Hug Ludwig und Johann Peter Reding von Biberegg die neue Klosterkirche. Zudem erweiterte er die dem Kloster gehörende Herrschaft Lommis durch den Erwerb des Freisitzes Wildern. Sein Werk “Leben der H. Toggenburg. Gräffin und seeligen Mutter St. Iddä” erlebte 14 Auflagen (Schildknecht 2011; Brauchli 2003, S. 206–209; Meyer, 1986, S. 703; Meyer 1976, S. 123f.).
Von Abt Joachim Seiler sind drei Scheiben aus den Jahren 1673 (TG_309), 1681 (TG_15) und 1682 (TG_1682) erhalten. Dank seinem Rechnungsbuch (heute im Kloster Wonnenstein, Auszug von Adalbert Wagner im Staatsarchiv Thurgau Sign. 981, Dossier 1,0.3/34) sind zahlreiche weitere Stiftungen bekannt:
1673, unbekannter Ort, "1673 Nov. 18 Für einen verehrten Schilt 8 fl."
1674, Kartause Ittingen, "1674 März 31 Für zwei runde fensterschilt in die Carthaus (Ittingen) 4 fl und dan für andere auf Rechnung 2 fl. 19 bz."
1674, unbekannter Ort, "1674 April 25. Dem Glassbrenner zue Costantz 1 fl. 12 bz."
1674, unbekannter Ort, "1674 Jan. 8 Für ein schilt von Costantz 7 fl. 3 bz."
1674, Einsiedeln, "1674 Juni 12 Wegen 3 schilten gen Einsidlen, ins Rieht, zum stäg 9 fl 9 bz."
1674, unbekannter Ort, "1674 Juni 19 Für einen schilt von Costantz 7 fl 3 bz."
1675, unbekannter Ort, "1675 Febr. 10. Für 2 schilt in die Hofstuben 14 fl. 6 bz." und
"1675 Aug. 24. Dem Schiltbrenner zue Wil 3 fl. 9 bz." (Hans Caspar Gallati)
1676, Diessenhofen, "1676 Aug. 7. Für ein schilt gen Diessenhoffen 1 fl 7 bz."
1676, unbekannter Ort, "1676 Dez. 28 Dem Schiltbrenner zue Wyl 1 fl 7 bz. 6 d." (Hans Caspar Gallati)
1678, unbekannter Ort, "1678 Jan. 9 Dem Schiltbrenner zue Wyl 8 fl 7 bz. 6 d." (Hans Caspar Gallati)
1679, Kapuzinerinnenkloster Altdorf, "1679 Sept. 19 Für einen schilt in dz neüw Closter zue Vry (Kapuzinerinnen Altdorf) 20 fl. 10 bz 2 d." und: "1679 Okt. 12. Den Schwösteren zue Vry samt obgezetztem schilt 14 fl. 6 bz."
1680, unbekannter Ort, "1680 Juni 27 Für einen vom Spengler verehrten schilt 4 fl."
1681, Kloster Tänikon, "1681 Dez. 22 Ein schilt vnd fenster in den neüwen Bauw zue Denickhen 4 fl. o bz. 9 d."
1682, Zurzach, "1682 Jan. 6. Für schilt vnd fenster nacher Zurzach 7 fl. 3 d."
1682, Pfarrhof Menzingen ZG, "1682 April 8. Für einen schilt in Pfarrhof zue Mentzingen 5 fl. 6 bz."
1682, unbekannter Ort, 2 Scheiben, "1682 Dez. 28. Für 2 schilt, sampt honorario 6 fl. 5 bz. 3 d."
1683, Gasthof Adler, Einsiedeln SZ, "1683 Juli 27. Wegen fänster bim Adler zue Einsidlen 3 fl."
1687, Ägeri (Unter- oder Oberägeri) ZG, Haus des Landvogts Iten, "1687 Juni 1. Herren Landvogt Iten zue Aegeri für ein fenster 3 fl. 9 bz."

Im Jahr 1682, in welches die vorliegende Rundscheibe datiert, sind Stiftungen nach Zurzach AG, nach Menzingen ZG und nach einem unbekannten Ort verzeichnet. Da die vorliegende Scheibe von einem Zuger Glasmaler, Adam Zumbach, geschaffen wurde, könnte es sich um die Stiftung in das 1669 erbaute Pfarrhaus von Menzingen handeln. Dieses erhielt 1670/71 sowie wahrscheinlich 1678 Scheiben geschenkt (Bergmann, 2004, 438–439, 604).

Die Darstellung der hl. Familie erscheint auch auf der 1689 von Balthasar Achermann in Auftrag gegebenen Rundscheibe in Chamer Privatbesitz (ebenfalls von Adam Zumbach) sowie auf einer Rundscheibe des Zuger Glasmalers Franz Josef Müller von 1689. Von wem die Vorlage dazu stammt, liess sich bislang nicht klären (Bergmann, 2004, Kat.-Nrn. 259, 260).

Die Scheibe wird genannt in:
Barockes Fischingen, 1991, S. 275.

Datierung
1682
Ursprünglicher Standort
unbekannt · Menzingen, Pfarrhaus ?
Herstellungsort
Eigentümer*in

Verein Kloster Fischingen

Bibliografie und Quellen

Literatur

Barockes Fischingen. Ausstellung zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten am Kloster Fischingen 1980–1991. Katalog (1991). Fischingen: Verein St. Iddazell.

Bergmann, U. (2004). Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 4. Bern: Benteli Verlag.

Brauchli, H. (2003). Thurgauer Ahnengalerie. Weinfelden: Hans Brauchli.

Knoepfli, A. (1950). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. I: Der Bezirk Frauenfeld. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser.

Meyer, B. (1976). Die Äbte des Klosters Fischingen. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 113, S. 95–136.

Meyer, B. (1986). Fischingen, Benediktiner. In E. Gilomen-Schenkel (Red.). Frühe Klöster, die Benediktiner und Benediktinerinnen in der Schweiz. Helvetia Sacra (HS), Abteilung III: Die Orden mit Benediktinerregel, Bd. 1 (S. 672–710). Bern: Francke Verlag.

Schildknecht, B. (2011). Seiler, Joachim. Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). Abgerufen von http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D25786.php.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Fischingen_Benediktinerstift_TG_1682
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Benediktergemeinschaft Kloster Fischingen
Eigentümer*in

Verein Kloster Fischingen

Inventar

Referenznummer
TG_1682
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

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