Forschung
Die von Liebenfels, ein Dienstmannengeschlecht der Bischöfe von Konstanz und der Äbte des Klosters Reichenau, starben Ende des 14. Jahrhunderts aus. Ihr Stammsitz, die Burg Liebenfels bei Herdern, und ihr Wappen gingen danach an die Lanz von Liebenfels über.
Hans Heinrich Lanz von Liebenfels, der Sohn von Hans Jakob Lanz von Liebenfels und der Sibylla von Breitenlandenberg, war mit Elisabeth Sibylla Reichlin von Meldegg verheiratet (Kindler von Knobloch, Bd II, 1905, Stammbaum S. 508). Er verkaufte 1574 die Herrschaft Liebenfels an Hans Christoph von Gemmingen, wobei er die Gerichtsherrschaft Gündelhart (Bezirk Frauenfeld) allerdings für sich behielt. Den vorliegenden Riss muss er somit vor 1574 in Auftrag gegeben haben.
1574 liess Hans Heinrich (Lanz) von Liebenfels von Hans Balthasar Federlin eine Allianzwappenscheibe anfertigen, die er damals ins "gross Hus" (die spätere Stadtkanzlei) in Stein am Rhein stiftete. Dieses Glasgemälde ist heute im Besitz des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich (Schneider, 1971, Bd. 1, Nr. 346). Zudem befand sich in der Sammlung Vincent in Konstanz vormals eine Wappenscheibe dieses Stifters aus dem Jahre 1585 (Rahn, 1890, Nr. 217; Raimann, 2001, S. 87).
Im Laube-Katalog von 2012 wird die Zeichnung dem Schaffhauser Glasmaler Daniel Lang zugesprochen. Ihre stilistische Nähe zu den monogrammierten Entwürfen dieses Meisters (vgl. Hasler, 2010, S. 106f., Abb. 80–82) spricht für Langs Autorschaft, selbst wenn sich dessen zeichnerisches Schaffen vom demjenigen Hieronymus Langs des Älteren nicht immer klar abgrenzen lässt.
Der Riss wird genannt in:
Laube, 2012, S. 32f., Abb.
Datierung
um 1570
Zeitraum
1550 – 1574
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen
Vorbesitzer*in
Dietrich Schindler, Zürich, Alt Landammann, † 1882 · Bis 1922 Paul Ganz, Basel · 1922–nach 1966 Dr. Hugo von Ziegler, Schaffhausen · 2012 August Laube Buch- und Kunstantiquariat, Zürich
Inventarnummer
HRK 5118