Forschung
Für die Erstellung der Glasmalereien der 1888 neu erbauten katholischen Pfarr-und Wallfahrtskirche St. Pelagiberg wurden die beiden Firmen Berbig und Wehrli in Zürich zu einer Konkurrenz eingeladen. Die Kirchenvorsteherschaft beabsichtigte, zwei Chorfenster mit den Darstellungen von Mariae Heimsuchung und Mariae Tempelgang sowie ein dekoratives Rosettenfenster in der Westfassade anbringen zu lassen, die übrigen Fenster in Chor und Schiff sollten eine helle Verglasung mit farbiger Bordüre und Verzierung im Bogenfeld erhalten (StATG, KKG 38, B 13.3.5/1; Sitzungsprotokolle der Kirchvorsteherschaft vom 10.10.1888 und 23.10.1888). Der Auftrag wurde schliesslich an Friedrich Berbig vergeben, der durchsetzte, die figürlichen Szenen der Chorfenster nicht in architektonische, sondern in ornamentale Rahmungen einzubinden, womit er dem Gestaltungsprinzip mittelalterlicher Medaillonfenster folgte (StATG, KKG 38, B 13.3.5/1; Sitzungsprotokoll der Kirchvorsteherschaft vom 31.3.1889). Beim Entwurf der Kartons für die Chorfenster kam es zu einem Missverständnis betreffend der gewünschten Motive, zudem zeigten mehrere der schliesslich eingesetzten Fenster bald Sprünge und Risse, die Berbig vor Auszahlung des gesamten Rechnungsbetrages zu reparieren hatte (StATG, KKG 38, B 13.3.5/1; Sitzungsprotokolle der Kirchvorsteherschaft vom 23.5.1889, 5.9.1889 und 10.11.1889). Heute sind noch Berbigs Chorfenster erhalten (TG_703, TG_704), die übrigen Fenster wurden Mitte des 20. Jahrhunderts ausgewechselt (s. TG_707).
Die beiden in der Sakristei erhaltenen Glasmalereien des 19. Jahrhunderts (TG_1369, TG_1370) sind in den Protokollen von 1888/89 nicht erwähnt. Wahrscheinlich wurden sie wenige Jahre später ebenfalls von Berbig erstellt (siehe Knoepfli, 1962, S. 386).
Datierung
1889
Eigentümer*in
Katholische Kirchgemeinde Bischofszell