Forschung
Die von Andreas Stäuble im Atelier Stäubli in Engelburg aufgenommene Fotostrecke bietet einen Einblick in den Werkstattkosmos Stäubli (siehe weiteres Bildmaterial). Sie dokumentiert schrittweise die Herstellung einer Betonverglasung, vom Zuschlagen des Dallglases bis zur Betonierung und dem Einsetzen des fertigen Werks.
Für diese Technik (Dalle de Verre genannt) wird in erster Linie Dallglas verwendet, ein dickes Gussglas, das in einer Vielzahl von Farben erhältlich ist. Der Betonverglasung liegt, wie anderen Glasmalereien auch, ein kolorierter Entwurf zugrunde (siehe dazu den originalen Entwurf zum Werk, HS_4). Dieser wird in eine technische Zeichnung im Massstab 1:1 übertragen wird. Die weissen Flächen der Zeichnung sind nummeriert. Hier werden die entsprechend zugeschnittenen oder zugeschlagenen Glasstücke platziert. Stege aus grauem Karton markieren die Betonfugen in der Zeichnung. Das noch lose Mosaik aus Glasstücken wird anschliessend in eine Gussform gelegt und mit Leimtupfen temporär fixiert. Als nächster Schritt erfolgt das Betonieren. Hierfür werden die Sprossen, also die Freiräume zwischen den Glasteilen, mit Betonmasse ausgefüllt. In diese noch bewegliche Masse wird eine in Form gebogene Eisenarmierung zur Stabilisierung eingelegt. Durch Klopfen auf den Tisch treten die im Beton gefangenen Luftblasen aus. Die Glasflächen werden abschliessend sorgfältig von überschüssigem Beton befreit. Nun muss gewartet werden bis der Beton ausgehärtet ist. Am Bestimmungsort, in diesem Fall das Foyer des ehemaligen Verwaltungssitzes der Publicitas AG in der Vadianstrasse 45, St. Gallen, wird die Betonverglasung eingesetzt und im Fensterrahmen verschraubt (HS_1102).
Datierung
um 1983
Zeitraum
1979 – 1983
Eingangsdatum
11.2020
Schenker*in / Verkäufer*in
Schenkung der Familie Stäuble, Luzern
Verknüpfte Standorte
Eigentümer*in
Inventarnummer
HS_512