Forschung
Anlässlich ihres 200-jährigen Jubiläums lobte die St. Galler Brauerei Schützengarten im August 1977 einen geschlossenen Wettbewerb für die künstlerische Gestaltung von Wirtshausschildern für zehn Gaststätten in der Stadt St. Gallen aus. Eingeladen wurden überwiegend Künstler:innen, die Mitglieder der GSMBA, Sektion Ostschweiz, waren («Auftragsprogramm», 1977), darunter Heinrich Stäubli. Neun Entwürfe wurden 1978 zur Realisierung ausgewählt, darunter Stäublis Entwurf für das Restaurant Papagei, während sein Entwurf für das Restaurant Festung lediglich angekauft wurde. Die prämierten Künstler:innen legten daraufhin einen Karton des Schildes im Massstab 1:1 vor, um diese probehalber an den zukünftigen Standorten anzubringen. Am 3. Mai 1979 wurden das neue Wirtshausschild am Restaurant Papagei in der Altstadt von St. Gallen montiert und festlich eingeweiht.
Die Glaskunst am Bau für Restaurantgebäude stellt eine wichtige Gruppe im Œuvre von Künstler Heinrich Stäubli dar. Der Papagei nach dem Entwurf von Heinrich Stäubli wurde in der Kunstschlosserei von Gerhard Aigner und Benno Büchel in Altstätten hergestellt («Wie der eiserne Papagei», 1979). Anschliessend setzte Stäubli die farbigen, kristallinen Dallglasstücke selbst ein. Auch das Restaurant Ochsen in Engelburg ziert ein Wirtshausschild aus Schmiedeeisen und Dallglas von Stäubli (HS_1042). Es ist anzunehmen, dass Stäubli auch für andere grössere Aufträge mit der Kunstschlosserei zusammenarbeitete. Kleinere Schlosserarbeiten, wie bspw. für die Armierung von Betonverglasungen, führte Stäubli selbst in Engelburger Atelier aus.
Datierung
1979
Eigentümer*in