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CG_11: Kreuzwegfenster: Jesus begegnet seiner Mutter
(BEL_Huy_CollegialeNotreDame_CG_11)

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Titel

Kreuzwegfenster: Jesus begegnet seiner Mutter

Art des Objekts
Masse
7 x 3 m (ca.)
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Datierung
1875
Standort
Lage
n X
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025

Ikonografie

Beschreibung

Masswerkfenster mit vier Lanzetten und Couronnement mit drei Vierpässen. In den beiden mittleren Lanzetten ist die 4. Station des Kreuzweges dargestellt: Auf dem Weg nach Golgatha trifft Jesus Christus auf seine Mutter. Gezeigt ist auch der Jünger Johannes, der vor Jesus Christus niederkniet. Die Bildszene ist von einer Rahmenarchitektur im Stil der Gotik gefasst, die mit Fialen bekrönt ist. In den beiden äusseren Lanzetten sind als zur Rahmenarchitektur gehörende Statuen zwei Engel mit Schriftbändern sowie zwei Frauenfiguren gezeigt, links Esther als Königin mit Zepter und Krone, rechts Judith mit Hörnerhaube. Der Sockel der Rahmenarchitektur ist mit Schriftbändern und zwei knienden Engeln geschmückt, die auf ausgerollten Schriftrollen die Stifterinschrift präsentieren. Das oberste Viertel der Lanzetten ist mit geometrischen Ornamenten, Grisaillemalerei und einer farbigen Rahmung gestaltet. In den Vierpässen sind ein brennendes, von einem Schwert durchbohrtes Herz sowie zwei Leidenswerkzeuge (Strick und Rohrkolben (Spottzepter)) auf ornamentiertem Hintergrund dargestellt.

Iconclass Code
11F · die Jungfrau Maria
11F91 · das Hl. Herz Marias
11GG1921 · Engel mit Buch, Schriftrolle oder Banderole - GG - niedere(r) Engel ohne Flügel
11H(JOHN) · Johannes der Evangelist, Apostel; mögliche Attribute: Buch, Kessel, Kelch mit Schlange, Adler, Palme, Schriftrolle
46AA1261 · Esther (als eine der Neun Heldinnen)
46AA1262 · Judith (als eine der Neun Heldinnen)
48A9814 · Ornament aus einer Kombination von geraden und gekrümmten Linien
48AA9831 · Ornamente in Form von Laubwerk, Ranken, Zweigen - AA - stilisiert
48AA9833 · Blumenornamente - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
73D413 · Christus trifft Maria, die manchmal in Ohnmacht fällt (Lo Spasismo)
73D82 · einzelne Leidenswerkzeuge
Iconclass Stichworte
Inschrift

ESTHER
A LA MÉMOIRE DE MES CHERS PARENTS / Mr ET Mme HENRI MATTHIEU · // ORA PRO NOBIS
IVe·STATION // IVe·STATION

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Beschädigt 1944; repariert in den 1970er Jahren durch das Atelier Romainville in Hollogne-sur-Geer.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Eine von vierzehn Glasmalereien mit Darstellungen der Kreuzwegstationen in den Seitenkapellen der ehemaligen Stiftskirche Notre-Dame in Huy. Diese Kapellen wurden 1875–1878 (Planung ab 1873) im Rahmen einer von Eugène Carpentier (1819–1886) geleiteten Restaurierungskampagne mit neuen Glasmalereien ausgestattet, angeregt durch Jean-Joseph Delruelle, den Dekan von Huy (1854–1882). Der Auftrag ging an das renommierte Glasmalerei-Atelier Gsell-Laurent in Paris, das 1872–1877 auch die farbigen Verglasungen der Fenster im Chor und in den Seitenkapellen des Chors (CG_1CG_7) sowie der grossen Westrose (nicht erhalten) lieferte. Nebst den vierzehn Kreuzwegstationen zeigen die Fenster der Seitenkapellen insgesamt 28 Ganzfiguren in den Rahmenarchitekturen (vier Propheten, acht männliche und vier weibliche Personen des Alten Testaments, acht Apostel und die vier Evangelisten), sowie mit dem Kreuzestod Christi verbundene Embleme in den Masswerkfüllungen. Das Fenster mit der 4. Kreuzwegstation wurde von Charles Joseph Émile Matthieu (1834–1913) in Erinnerung an seine Eltern Henri Matthieu (1808–1848) und Ferdinande Adelaïde Euphémie de Lhoneux (1807–1884) gestiftet. 1878 weihte der Bischof von Liège, Théodore Alexis Joseph de Montpellier (1807–1879), den fertigen Scheibenzyklus (siehe Demaret, 1922, S. 15).
Die in den Glasmalereien dargestellten Rahmenarchitekturen und Ornamente sind – passend zur Architektur der Kirche – stilistisch an Vorbilder aus der Zeit der Gotik angelehnt. Zwei Entwurfszeichnungen dazu werden im Musée Carnavalet in Paris aufbewahrt (D.16286 und D.16287). Die zur Rahmenarchitektur gehörigen Engels- und Personendarstellungen sowie die Bildszenen mit den Kreuzwegstationen sind hingegen in einem malerischen und realistischeren Stil komponiert, der sich tendenziell an den monumentalen Glasmalereien der Renaissance orientiert. Eine Entwurfszeichnung (D.16273) zur 10. Kreuzwegstation belegt, dass Caspar Gsell für die Kreuzwegstationen ursprünglich die gleiche an mittelalterliche Vorbilder angelehnte schematische Bildsprache vorgeschlagen hatte, wie sie in den Chorfenstern zur Anwendung gekommen war. Die Umsetzung der Fenster mit den Kreuzwegstationen stellte für Gsell offenbar in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung dar (siehe Lecocq/Joris, 2023, S. 254–255). Obwohl er zwei unterschiedliche Bildsprachen wählte, bilden seine Glasmalereien für die Kirche Notre-Dame in Huy insgesamt ein harmonisches Ensemble. Aufgrund seines Umfangs und seiner herausragenden Qualität zählt dieses Ensemble zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Die Glasmalereien mit den Kreuzwegstationen 4–11 wurden im Sommer 1944 beim Bombardement von Huy beschädigt und in den 1970er Jahren durch das Atelier Romainville in Hollogne-sur-Geer restauriert. 21 Felder mussten repariert oder teils ganz neu erstellt werden, sie lassen sich aufgrund des abweichenden Stils gut von den Feldern des 19. Jahrhunderts unterscheiden; ein originales Feld der 4. Kreuzwegstation wird bis heute in der Sakristei gelagert (siehe Lecocq/Joris, 2023, S. 269).

Datierung
1875
StifterIn

Charles Joseph Émile Matthieu (1834–1913)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

de Cartier d’Yves, J., & Joos de ter Beerst, E. (2023). Notices biographiques et héraldiques sur les donatrices et les donateurs des vitraux de la collégiale. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 274–283). Peeters.

Demaret, H. (1922). La Collégiale Notre-Dame à Huy. Charpentier & Foncoux.

du Ry, C. (2019). Huy – Histoire de la collégiale. Culture savante et culture populaire, témoignage de sagesse inspirée et de science ingénieuse. Les Éditions de la Province de Liège.

Grandmaison, L. (1886). La collégiale de Huy. Notice historique. Bulletin de la Société d’art et d’histoire du diocèse de Liège, 4.

Lecocq, I., & Joly, E. (2023). La décoration monumentale: Les vitraux. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 138–141). Peeters.

Lecocq, I., & Joris, P. (2023). Une nouvelle parure de vitraux (1872–1913), interrompue par la Première Guerre mondiale et complétée après la Seconde (1958–1974). In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 248–273). Peeters.

Ratz, S. (1999). Art de lumière: Les vitraux de la collégiale Notre-Dame de Huy. Li Cwerneu/Cercle hutois des sciences et beaux-arts.

Rémon, R. (2023). L’œuvre du peintre Adolphe Tassin à la collégiale de Huy. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 290–299). Peeters.

Weiteres Bildmaterial

Bildinformationen

Name des Bildes
BEL_Huy_CollegialeNotreDame_CG_11
Fotonachweise
KIK-IRPA, Brussels (Belgium) / Hervé Pigeolet
Link zum Originalfoto
Aufnahmedatum
2020

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2025). Kreuzwegfenster: Jesus begegnet seiner Mutter. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713348.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_11