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CG_166: Mütterliche Nächstenliebe-Fenster
(FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_166)

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Titel

Mütterliche Nächstenliebe-Fenster

Art des Objekts
Masse
5 x 2.4 m
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Datierung
1859/60
Standort
Lage
n VIII
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2023

Ikonografie

Beschreibung

Dreilanzettiges Masswerkfenster, das in fünf Bildszenen Werke der mütterlichen Nächstenliebe zeigt. In der linken Lanzette ist in zwei übereinander angeordneten Bildszenen die Kindheit Marias gezeigt. Unten wird sie nach ihrer Geburt von den Hebammen gewaschen und gewickelt, während ihre Mutter Anna mit gefalteten Händen im Bett liegt. Darüber ist die Erziehung Marias durch Anna dargestellt. Das Kind kniet neben seiner Mutter, dahinter steht Joachim mit gefalteten Händen. Über die zwei anderen Lanzetten erstreckt sich im unteren Teil eine Darstellung der Auffindung des Moses durch die Pharaonentochter (2. Mose 2, 1–10): Das Kind treibt vor der reich gekleideten Pharaonentochter und ihren Dienerinnen in einem Korb auf dem Nil, links ist möglicherweise Moses Schwester zu sehen, im Hintergrund zudem eine Sphinx, eine Pyramide und Palmen. Oberhalb dieser Szene sind die heilige Ursula, die einen Pfeil in der Hand hält und ihre Gefährtinnen schützend unter ihrem Mantel birgt, sowie Blanka von Kastilien mit ihrem Sohn Ludwig (Saint-Louis) dargestellt. Die Bildszenen sind von Baldachinen im Stil der Gotik überfangen. Im architektonischen Sockel, der den untersten Teil der Lanzetten schmückt, findet sich die Darstellung einer Mutter mit zwei Kindern. Masswerkfüllungen mit Blüten- und Rankendekor und vier Kindern, die durch Jesus gesegnet werden.

Iconclass Code
11H(LOUIS IX) · Ludwig IX. (der Heilige), König von Frankreich; mögliche Attribute: Dornenkrone, fleur-de-lis auf seinem Mantel, drei Nägel, Zepter mit fleur-de-lis, Kirchenmodell, Hand der Gerechtigkeit
11HH(BLANCHE OF CASTILE) · weibliche Heilige (BLANCHE OF CASTILE)
11HH(URSULA)119 · die hl. Ursula schützt die elftausend Jungfrauen mit ihrem Mantel
42B742 · Mutter und Kind(er), Frau und Kind(er) (Familiengruppe)
48AA9831 · Ornamente in Form von Laubwerk, Ranken, Zweigen - AA - stilisiert
48AA9851 · Band, Schriftrolle, Banderole (Ornament) - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
71E1124 · die Auffindung des Moses: die Tochter des Pharao kommt mit ihren Begleiterinnen zum Ufer des Nil, um zu baden, und entdeckt Moses, der auf dem Wasser treibt
73A31 · die Geburt Marias
73A33 · die Erziehung Marias
73C7224 · Christus segnet Kinder, die von ihren Müttern herbeigebracht werden; in der Regel werden zusätzlich Jünger dargestellt, die das Geschehen mißbilligend verfolgen (Matthäus 19:13-15; Markus 10:13-16; Lukas 18:15-17)
Iconclass Stichworte
Inschrift

Sta · ANNA · // Sta · URSULA · // BLANCHE de CASTILLE
1860 · (Feldscheibe 1b)

Signatur

ANNÉE · 1860 / LAURENT·GSELL (Kopfscheibe 7b)

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und diversen Schmelz- und Lotfarben.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg beschädigt und zwischen 1982 und 1993 restauriert durch Michel Durand in Orly (siehe Charenton-le-Pont, Médiathèque de l’architecture et du patrimoine, Fonds I-2017-14 (Archives de Max Ingrand et Michel Durand maîtres-verriers (1950–2006)), cote 41: Seine-Maritime, Rouen, église Saint-Godard). Damals musste bspw. der Kopf der Sphinx ergänzt werden.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Masswerkfenster n VIII ist eines von 16 Fenstern der Kirche Saint-Godard in Rouen, für die das Pariser Atelier Gsell-Laurent zwischen 1857 und 1867 neue farbige Verglasungen schuf. Das Fenster zum Thema der mütterlichen Nächstenliebe wurde 1859 entworfen und 1860 umgesetzt. Im Musée Carnavalet in Paris wird die zugehörige Entwurfszeichnung aufbewahrt (D.15907).
Alle Glasmalereien von Gsell-Laurent für die Kirche Saint-Godard wurden während der Amtszeit des Priesters Pierre Lanchon (1804–1868) erstellt, der sich stark für die Aufwertung des Kirchenraums einsetzte. Die ersten Glasmalereien des Pariser Ateliers wurden in den Seitenschiffen in der Nähe des Chors eingesetzt, das letzte 1867 in der Westfassade der Kirche. Die Glasmalereien erzählen von der Stadtgeschichte sowie dem Leben und Sterben biblischer Personen und Heiliger, die oftmals für Rouen und die Normandie, oder für die Kirche und den Staat Frankreich relevant waren. Häufig sind zwei Bildszenen übereinander angeordnet; passend zum Stil der Kirche wurde für die Rahmen der Bildszenen und die Masswerkfüllungen meist ein Dekor im Stil der Gotik, selten auch im Stil der Renaissance gewählt.
Der Glasmaler Caspar Gsell war in den 1840er Jahren kurzzeitig mit Pierre-Charles Marquis (1798–1874) assoziiert gewesen, der 1852 die drei Glasmalereien für den Chor der Kirche Saint-Godard schuf. In Rouen war Gsell Mitte der 1850er Jahre bereits bekannt als Autor der Verglasungen der neu erbauten Kirche Notre-Dame im benachbarten Bonsecours (CG_105–CG_150). Bei den Glasmalereien für die Kirche Saint-Godard handelt es sich um einen frühen und umfangreichen Zyklus innerhalb seines Werks aus der Zeit, in der sich Gsell definitiv als einer der wichtigsten Glasmaler in Paris etablierte. Mit der Heirat der Tochter seines Firmenpartners 1859 erfolgte auch die Umbenennung des Ateliers von «Laurent, Gsell et Cie.» in «Gsell-Laurent».
Während der Bombardierungen der Stadt Rouen im 2. Weltkrieg wurden die historistischen Glasmalereien der Kirche Saint-Godard teils erheblich beschädigt. Ihre Restaurierung konnte in den 1980er und 1990er Jahren durch Michel Durand (1950–2006) vorgenommen werden.

Datierung
1859/60
Zeitraum
1859 – 1860
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Chaline, J.-P. und Chaline, N.-J. (Hg.) (2017). Églises et chapelles de Rouen, un patrimoine à (re)découvrir. Rouen: Les Amis des Monuments Rouennais, S. 102–104.

Licquet, Th. (1869). Rouen. Son histoire, ses monuments et ses environs (8. Auflage). Rouen: A. Le Brument, S. 70–74.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_166
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Aufnahmedatum
2023

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2023). Mütterliche Nächstenliebe-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713503.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_166