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CG_167: Thomas von Aquin, Ludwig IX. und Wilhelm von Auvergne-Fenster
(FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_167)

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Titel

Thomas von Aquin, Ludwig IX. und Wilhelm von Auvergne-Fenster

Art des Objekts
Masse
5 x 2.2 m
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Datierung
16./19. Jh.
Standort
Lage
n IX
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2023

Ikonografie

Beschreibung

Dreilanzettiges Masswerkfenster mit den Ganzfiguren dreier Heiliger. In der Mitte ist König Ludwig IX. (1214–1270) mit Krone und in einem blauen Mantel mit goldenen Lilien und Hermelinbesatz gezeigt. Er trägt die Halskette des Michaelsordens und in den Händen das Zepter und die Hand der Gerechtigkeit der französischen Könige. Links ist der Kirchenlehrer Thomas von Aquin (1225–1274) im schwarzen Mantel des Dominikaners dargestellt. Er schreibt in ein Buch, während ihm eine Taube, seine Weisheit symbolisierend, ins Ohr flüstert. Bei dem rechts gezeigten Bischof in vollem Ornat handelt es sich vermutlich um Wilhelm von Auvergne (1180–1249). Er hält in der einen Hand den Stab, während die andere (mit Pontifikalhandschuh und Bischofsring) zum Segen erhoben ist. Die drei Heiligen stehen auf architektonischen Sockeln vor einer Fluss- und Berglandschaft und sind von Baldachinen im Stil der Gotik überfangen. In den Masswerkspickeln das Wappen Frankreichs mit drei Lilien auf blauem Grund und ein Wappen in Rot mit drei Türmen in Gold (ev. abgewandeltes Wappen von Kastilien). Die Füllungen des Couronnement mit Ranken- und Blumendekor und drei Medaillons mit Halbfiguren: in der Mitte Ludwig IX. mit der Märtyrerpalme, links und rechts zwei weibliche Heilige mit Krone, Zepter und einer Leiter, bzw. dem Modell einer Kapelle.

Iconclass Code
11H(LOUIS IX) · Ludwig IX. (der Heilige), König von Frankreich; mögliche Attribute: Dornenkrone, fleur-de-lis auf seinem Mantel, drei Nägel, Zepter mit fleur-de-lis, Kirchenmodell, Hand der Gerechtigkeit
11H(THOMAS AQUINAS) · Thomas von Aquin, der Dominikanertheologe und sogenannte Doctor Angelicus; mögliche Attribute: Buch, Magisterkette mit Sonnenscheibe, Taube, Keuschheitsgürtel, Lilie, Kirchenmodell, Monstranz (oder Kelch), Mitra zu seinen Füßen, Stern (auf der Brust)
11P3113 · Erzbischof, Bischof etc. (römisch-katholisch)
44B194 · Wappen (als Symbol der obersten Gewalt)
48AA9831 · Ornamente in Form von Laubwerk, Ranken, Zweigen - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Frankreich: in Blau drei goldene Lilien
Unbekanntes Wappen (ev. abgewandeltes Wappen von Kastilien): in Rot drei goldene Türme

Inschrift

keine

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas sowie rotes und blaues Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und diversen Schmelz- und Lotfarben.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Restauriert im 19. Jh. durch Gsell-Laurent, sowie vermutlich im 20. Jh. im Zuge von Einlagerung und Wiedereinsetzen nach den beiden Weltkriegen, und zwischen 1982 und 1993 durch Michel Durand in Orly (siehe Charenton-le-Pont, Médiathèque de l’architecture et du patrimoine, Fonds I-2017-14 (Archives de Max Ingrand et Michel Durand maîtres-verriers (1950–2006)), cote 41: Seine-Maritime, Rouen, église Saint-Godard).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Einzelne Teile der farbigen Verglasung des Masswerkfensters n IX der Kirche Saint-Godard in Rouen stammen aus dem 1. Viertel des 16. Jahrhunderts sowie vermutlich von 1537 (Glasmaler Michel Bezoche) und gehören damit zur bauzeitlichen Kirchenausstattung (insbesondere mittlere und rechte Lanzette; vgl. Callias Bey et al., 2001, S. 357 und 359). Die Verglasung wurde um 1860 durch das Pariser Atelier Gsell-Laurent neu zusammengestellt und ergänzt, im Musée Carnavalet in Paris wird dazu eine Entwurfszeichnung von 1859 aufbewahrt (D.15905). Aus dem 19. Jahrhundert stammen die Darstellung von Thomas von Aquin, die Masswerkfüllungen und der architektonische Sockel.
Mit Thomas von Aquin (1225–1274), Ludwig IX. (1214–1270) und Wilhelm von Auvergne (1180–1249) zeigt das Masswerkfenster drei Autoritäten des 13. Jahrhunderts, die stark mit Paris und der Geschichte Frankreichs verbunden waren. Ludwig IX., ab 1226 König von Frankreich, führte zwei Kreuzzüge an und avancierte als einer der bedeutendsten europäischen Monarchen des Mittelalters auch zu einem französischen Nationalheiligen. Der Theologe Wilhelm von Auvergne, ab 1228 Bischof von Paris, war als solcher ein Ratgeber von Ludwig IX., dem er 1244 am Krankenbett das Kreuzzugsgelübde abnahm. Der bedeutende Theologe Thomas von Aquin studierte und lehrte in Paris und verfasste dort viele seiner Schriften.
Die Restaurierung und Ergänzung der Glasmalereien des 16. Jahrhunderts der Kirche Saint-Godard durch Gsell-Laurent fiel in die Amtszeit des Priesters Pierre Lanchon (1804–1868), der sich stark für die Aufwertung des Kirchenbaus einsetzte. Nebst der Restaurierung der Renaissance-Glasmalereien wurden unter seiner Ägide auch alle übrigen Fenster der Kirche mit farbigen Glasmalereien aus Pariser Ateliers ausgestattet.

Datierung
16./19. Jh.
Zeitraum
1500 – 1860
Frühere Standorte
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Callias Bey, M., Chaussé, V., Gatouillat, F. und Hérold, M. (2001). Les vitraux de Haute-Normandie. Corpus Vitrearum France, Recensement des vitraux anciens de la France, Bd. VI. Paris: Monum/CNRS, S. 357–359.

Chaline, J.-P. und Chaline, N.-J. (Hg.) (2017). Églises et chapelles de Rouen, un patrimoine à (re)découvrir. Rouen: Les Amis des Monuments Rouennais, S. 102–104.

Licquet, Th. (1869). Rouen. Son histoire, ses monuments et ses environs (8. Auflage). Rouen: A. Le Brument, S. 70–74.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_167
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Aufnahmedatum
2023

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2023). Thomas von Aquin, Ludwig IX. und Wilhelm von Auvergne-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 1. Juli 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713504.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_167