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CG_173: Karl Borromäus und Honorina-Fenster
(FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_173)

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Titel

Karl Borromäus und Honorina-Fenster

Art des Objekts
Masse
5 x 2.4 m
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Datierung
1865/66
Standort
Lage
s XI
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2023

Ikonografie

Beschreibung

Dreilanzettiges Masswerkfenster mit zwei übereinander angeordneten Bildszenen zur Vita zweier Heiliger. Unten sind zwei Wunder der heiligen Honorina gezeigt. Links ist der um 1100 vom Grafen von Namur gefangen genommene und in einem Kessel angekettete Edelmann Enguerrand de Boves zu sehen; ihm erscheint die heilige Honorina, die ihn befreit, während die Wächter schlafen. In den beiden anderen Lanzetten ist der heilige Anselm von Canterbury (Anselme du Bec), Abt der Abtei Notre-Dame du Bec in der Normandie, mit der Kopfreliquie der heiligen Honorina dargestellt, deren Translatio in eine neu erbaute Kirche in Conflans (später Conflans-Sainte-Honorine) er in den 1080er Jahren präsidierte. Rechts sind Pilger in einem sinkenden Boot gezeigt, die dank der Anrufung der heiligen Honorina durch Anselm von Canterbury gerettet werden. In der oberen Bildszene besucht der heilige Karl Borromäus die Pestkranken. Der Kardinal und Erzbischof von Mailand wird von Männern, Frauen und Kindern umringt und hält in der einen Hand ein Kruzifix. Im Hintergrund ist eine Stadtansicht mit dem Dom von Mailand zu sehen. Die Bildszenen sind von Baldachinen im Stil der Gotik überfangen. Masswerkfüllungen mit den Halbfiguren des betenden heiligen Karl Borromäus und der heiligen Honorina mit Märtyrerpalme; im Hintergrund Schriftbändern mit ihren Namen. Darüber Christus mit zum Segen erhobenen Armen.

Iconclass Code
11D · Christus
11H(CHARLES BORROMEO)412 · der hl. Karl Borromäus besucht und/oder tröstet die Kranken während der Pestseuche
11HH(HONORINA) · weibliche Heilige (HONORINA)
48AA9851 · Band, Schriftrolle, Banderole (Ornament) - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
Iconclass Stichworte
Inschrift

St Charles // Borromée · // Sainte // Honorine
Cette · verrière · a · été · donnée · par Mr et Mme. // […] // restaurée par l’atelier M. Durand 1988

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg beschädigt und zwischen 1982 und 1993 restauriert durch Michel Durand in Orly (siehe Charenton-le-Pont, Médiathèque de l’architecture et du patrimoine, Fonds I-2017-14 (Archives de Max Ingrand et Michel Durand maîtres-verriers (1950–2006)), cote 41: Seine-Maritime, Rouen, église Saint-Godard).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Masswerkfenster s XI ist eines von 16 Fenstern der Kirche Saint-Godard in Rouen, für die das Pariser Atelier Gsell-Laurent zwischen 1857 und 1867 neue farbige Verglasungen schuf. Im Musée Carnavalet in Paris werden dazu eine Entwurfszeichnung von 1865 und zwei Reproduktionen dieser Zeichnung aufbewahrt (D.14638(177bis); D.16091; PH34030); daraus wird ersichtlich, dass die Bildszenen leicht verändert umgesetzt wurden. 1866 erhielt das Atelier Gsell-Laurent 2’305 französische Francs für dieses Fenster (Archives diocésaines de Rouen: Archives de la paroisse Saint-Godard de Rouen, 3P4, Brief von Gsell-Laurent an Abbé Pierre Lanchon vom 25.10.1866).
Alle Glasmalereien von Gsell-Laurent für die Kirche Saint-Godard wurden während der Amtszeit des Priesters Pierre Lanchon (1804–1868) erstellt, der sich stark für die Aufwertung des Kirchenraums einsetzte. Die ersten Glasmalereien des Pariser Ateliers wurden in den Seitenschiffen in der Nähe des Chors eingesetzt, das letzte 1867 in der Westfassade der Kirche. Die Glasmalereien erzählen von der Stadtgeschichte sowie dem Leben und Sterben biblischer Personen und Heiliger, die oftmals für Rouen und die Normandie, oder für die Kirche und den Staat Frankreich relevant waren. Häufig sind zwei Bildszenen übereinander angeordnet; passend zum Stil der Kirche wurde für die Rahmen der Bildszenen und die Masswerkfüllungen meist ein Dekor im Stil der Gotik, selten auch im Stil der Renaissance gewählt.
Der Glasmaler Caspar Gsell war in den 1840er Jahren kurzzeitig mit Pierre-Charles Marquis (1798–1874) assoziiert gewesen, der 1852 die drei Glasmalereien für den Chor der Kirche Saint-Godard schuf. In Rouen war Gsell Mitte der 1850er Jahre bereits bekannt als Autor der Verglasungen der neu erbauten Kirche Notre-Dame im benachbarten Bonsecours (CG_105–CG_150). Bei den Glasmalereien für die Kirche Saint-Godard handelt es sich um einen frühen und umfangreichen Zyklus innerhalb seines Werks aus der Zeit, in der sich Gsell definitiv als einer der wichtigsten Glasmaler in Paris etablierte. Mit der Heirat der Tochter seines Firmenpartners 1859 erfolgte auch die Umbenennung des Ateliers von «Laurent, Gsell et Cie.» in «Gsell-Laurent».
Während der Bombardierungen der Stadt Rouen im 2. Weltkrieg wurden die historistischen Glasmalereien der Kirche Saint-Godard teils erheblich beschädigt. Ihre Restaurierung konnte in den 1980er und 1990er Jahren durch Michel Durand (1950–2006) vorgenommen werden.

Datierung
1865/66
Zeitraum
1865 – 1866
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Chaline, J.-P. und Chaline, N.-J. (Hg.) (2017). Églises et chapelles de Rouen, un patrimoine à (re)découvrir. Rouen: Les Amis des Monuments Rouennais, S. 102–104.

Licquet, Th. (1869). Rouen. Son histoire, ses monuments et ses environs (8. Auflage). Rouen: A. Le Brument, S. 70–74.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_173
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Aufnahmedatum
2023

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2023). Karl Borromäus und Honorina-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713510.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_173