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CG_179: Berufung des Paulus und Berufung des Augustinus-Fenster
(FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_179)

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Titel

Berufung des Paulus und Berufung des Augustinus-Fenster

Art des Objekts
Masse
5 x 2.4 m
Künstler*in / Hersteller*in
Werkstatt / Atelier
Datierung
ca. 1857
Standort
Lage
s V
Forschungsprojekt
Autor*in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2023

Ikonografie

Beschreibung

Dreilanzettiges Masswerkfenster mit zwei übereinander angeordneten Bildszenen zur Vita zweier Heiliger. Unten ist eine Schlüsselszene der Berufung des heiligen Paulus von Tarsus zu sehen. Auf dem Weg nach Damaskus wird der Christenverfolger Saulus/Paulus von einer Lichterscheinung Christi geblendet (Apg 9, 3–29). Den Blick zum Licht gewendet, die Arme erhoben, ist Paulus auf dem gestürzten Pferd gezeigt. Links sind vier weitere gerüstete Männer auf Pferden dargestellt, rechts eine Männergruppe, vermutlich Anhänger Christi. Im Hintergrund sind die Gebäude und Türme einer Stadt zu erkennen. Die obere Bildszene thematisiert die Berufung des heiligen Augustinus von Hippo, der in eine Sinnkrise geraten ist, und im Garten zu Gott gesprochen hat. Links ist das Kind mit dem Buch gezeigt, dessen Stimme «Nimm, lies!» Augustinus vernimmt. In der Bildmitte diskutieren Augustinus und sein Freund Alypius, nachdem Augustinus die Stelle in den Paulusbriefen gelesen hat, die seine Bekehrung zum Christentum bewirkt. Links ist ein Garten dargestellt, in dem aus einem Brunnen mit Kruzifix eine Quelle entspringt. Im Hintergrund betet eine Frau, womöglich die Mutter von Augustinus oder dessen frühere Geliebte. Die Bildszenen sind durch architektonische Rahmen mit Dekor im Stil der Gotik gefasst. Masswerkfüllungen mit den Ganzfiguren einer knienden betenden Heiligen mit Krone sowie zweier kniender Mönche, einer davon der heilige Antonius. Darüber als Symbol der Dreifaltigkeit Gottvater und der Heilige Geist, den gekreuzigten Christus haltend.

Iconclass Code
11B312 · Darstellung der Dreifaltigkeit: Gottvater und der Heilige Geist halten den gekreuzigten Christus
11D326 · Fons Vitae, Fons Pietatis
11H(ANTONY ABBOT) · der Eremit Antonius Abbas (der Große) von Ägypten; mögliche Attribute: Glocke, Buch, Taustab, Flammen, Schwein
11H(AUGUSTINE)31 · der hl. Augustinus sinnt unter einem Feigenbaum nach und hört eine Stimme: tolle, lege; in der Regel liegt ein Buch (die Bibel) neben ihm
48AA9851 · Band, Schriftrolle, Banderole (Ornament) - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
73F2212 · auf dem Weg nach Damaskus erscheint Christus dem Saulus, der durch das Licht erblindet und vom Pferd stürzt
Iconclass Stichworte
Inschrift

SANCT AUGUSTIN (Feldscheibe 5b)
SAULE (Feldscheibe 3b)
SATILE · AUREME · PERS EA[?]ERIS (Feldscheiben 2b und 3b)

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Im 2. Weltkrieg beschädigt und zwischen 1982 und 1993 restauriert durch Michel Durand in Orly (siehe Charenton-le-Pont, Médiathèque de l’architecture et du patrimoine, Fonds I-2017-14 (Archives de Max Ingrand et Michel Durand maîtres-verriers (1950–2006)), cote 41: Seine-Maritime, Rouen, église Saint-Godard).

Technik

Farbloses und farbiges Glas sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und diversen Schmelz- und Lotfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Masswerkfenster s V ist eines von 16 Fenstern der Kirche Saint-Godard in Rouen, für die das Pariser Atelier Gsell-Laurent zwischen 1857 und 1867 neue farbige Verglasungen schuf. Thematisch besteht eine Parallele zum nebenstehenden Fenster s VI (CG_178), das die Taufe von Chlodwig I. und Rollo zeigt.
Alle Glasmalereien von Gsell-Laurent für die Kirche Saint-Godard wurden während der Amtszeit des Priesters Pierre Lanchon (1804–1868) erstellt, der sich stark für die Aufwertung des Kirchenraums einsetzte. Die ersten Glasmalereien des Pariser Ateliers wurden in den Seitenschiffen in der Nähe des Chors eingesetzt, das letzte 1867 in der Westfassade der Kirche. Die Glasmalereien erzählen von der Stadtgeschichte sowie dem Leben und Sterben biblischer Personen und Heiliger, die oftmals für Rouen und die Normandie, oder für die Kirche und den Staat Frankreich relevant waren. Häufig sind zwei Bildszenen übereinander angeordnet; passend zum Stil der Kirche wurde für die Rahmen der Bildszenen und die Masswerkfüllungen meist ein Dekor im Stil der Gotik, selten auch im Stil der Renaissance gewählt.
Der Glasmaler Caspar Gsell war in den 1840er Jahren kurzzeitig mit Pierre-Charles Marquis (1798–1874) assoziiert gewesen, der 1852 die drei Glasmalereien für den Chor der Kirche Saint-Godard schuf. In Rouen war Gsell Mitte der 1850er Jahre bereits bekannt als Autor der Verglasungen der neu erbauten Kirche Notre-Dame im benachbarten Bonsecours (CG_105–CG_150). Bei den Glasmalereien für die Kirche Saint-Godard handelt es sich um einen frühen und umfangreichen Zyklus innerhalb seines Werks aus der Zeit, in der sich Gsell definitiv als einer der wichtigsten Glasmaler in Paris etablierte. Mit der Heirat der Tochter seines Firmenpartners 1859 erfolgte auch die Umbenennung des Ateliers von «Laurent, Gsell et Cie.» in «Gsell-Laurent».
Während der Bombardierungen der Stadt Rouen im 2. Weltkrieg wurden die historistischen Glasmalereien der Kirche Saint-Godard teils erheblich beschädigt. Ihre Restaurierung konnte in den 1980er und 1990er Jahren durch Michel Durand (1950–2006) vorgenommen werden.

Datierung
ca. 1857
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Chaline, J.-P. und Chaline, N.-J. (Hg.) (2017). Églises et chapelles de Rouen, un patrimoine à (re)découvrir. Rouen: Les Amis des Monuments Rouennais, S. 102–104.

Licquet, Th. (1869). Rouen. Son histoire, ses monuments et ses environs (8. Auflage). Rouen: A. Le Brument, S. 70–74.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_Rouen_EgliseSaintGodard_CG_179
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Aufnahmedatum
2023

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2023). Berufung des Paulus und Berufung des Augustinus-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 10. Mai 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713516.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_179
Autor*in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2023