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CG_278: Heilige Familie in Nazareth-Fenster
(FRA_Senlis_CathedraleNotreDame_CG_278)

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Titel

Heilige Familie in Nazareth-Fenster

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Werkstatt / Atelier
Datierung
ca. 1877–1878
Standort
Lage
s X
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Masswerkfenster mit zwei in Nonnenköpfen endenden Lanzetten und Couronnement. In den beiden Lanzetten ist, über einem architektonischen Sockel und überfasst von girlandenbehängten Baldachinen im Stil der Renaissance die Heilige Familie in Nazareth dargestellt. Das Jesuskind greift nach einem Wäschekorb und dreht sich gleichzeitig nach Josef um. Dieser lehnt mit einem Winkelmass in den Händen an seiner Werkbank und blickt auf das Kind. Vor ihm am Boden liegen eine Säge und Sägespäne. Hinter Christus sitzt Maria mit einem Spinnrocken in der Hand. Auch sie blickt liebevoll auf das Kind. Im Hintergrund sind ein Gebäude, eine Stadtmauer oder Burg und eine weite Landschaft gezeigt. Im Couronnement schwebt auf blauem, sternenbesetztem Grund der Heilige Geist als Taube, umgeben von einem Strahlen- und einem Wolkenkranz.

Iconclass Code
11E1 · der Heilige Geist als Taube (in Flammen) dargestellt
48A9863 · Rocaille-Ornament
48A9875 · Girlanden, Blumengewinde (Ornament)
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
73B721 · Joseph mit dem Christuskind (und Maria) in seiner Zimmermannswerkstatt
Iconclass Stichworte
Inschrift

keine

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Schwarzlotschäden.

Technik

Farbloses und farbiges Glas, Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzten sich die beiden Pfarrer François Xavier Lemaire (1858–1867) und Célestin Laurent (1867–1897) für die Restaurierung der Kirche Notre-Dame von Senlis und ihre Ausstattung, unter anderem mit einem umfangreichen Glasmalereiensemble, ein (Aubert, 1910, 49). Dazu gehören die beiden Glasmalereien in der Josefskapelle von 1877 (CG_278, CG_279) aus dem Pariser Glasmalerei-Atelier Gsell-Laurent (das dritte Fenster der Kapelle zum Tod Josefs ist nicht erhalten; siehe Laurent, 1889, 16–17).
Der Glasmaler Caspar Gsell hatte seit 1861 verschiedene Aufträge für die Kirche Notre-Dame ausgeführt. Als erstes lieferte er das Livanius-Fenster, ein Medaillonfenster mit Szenen aus dem Leben des Heiligen (CG_277). Gleichzeitig war das Pariser Atelier von Claudius Lavergne mit einem Medaillonfenster zum heiligen Ludwig IX. beauftragt worden (siehe dazu Gérin, 1865). Als 1869 der Architekt Edmond Duthoit (1837–1889) die Restaurierung der Kirche plante, schlug der Pfarrer Laurent vor, die Gelegenheit zu nutzen, um die Fenster im Chorobergaden mit farbigen Glasmalereien zu versehen. Der Auftrag sollte an einen der beiden in Senlis bereits bekannten Glasmaler vergeben werden. Gemeindemitglieder, Kirchenkommission und Pfarrer sprachen sich für Lavergne aus; die Wahl fiel schliesslich auf den vom Architekten bevorzugten Caspar Gsell. Zu Ostern 1870 wurden die hauptsächlich durch Spenden finanzierten sieben Glasmalereien für insgesamt 18’500 Francs im Obergaden des Chors zur Zufriedenheit aller Beteiligten eingesetzt (Laurent, 1889, 28 und Registres des délibérations du Conseil de Fabrique, Einträge von April 1869 bis Juni 1870). Sie zeigten im oberen Bereich der Lanzetten die Geburt Marias, die Präsentation Marias im Tempel, die Verkündigung, die Heimsuchung, die Geburt Jesu Christi, die Hochzeit in Kana und die Krönung Marias, sowie im unteren Bereich der Lanzetten die Schutzpatrone der Stadt und der sieben mit der Revolution aufgelösten und später der Kirchgemeinde Notre-Dame angegliederten Kirchgemeinden von Senlis (siehe Laurent, 1889, 28–34 und Aubert, 1910, 165–167). Die sieben Fenster wurden während der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert zerstört, überliefert ist einzig eine Entwurfszeichnung von 1869 im Pariser Musée Carnavalet (D.16082) für das zentrale Chorfenster.
Laurent arbeitete zudem für die übrigen 14 Obergadenfenster in Chor und Langhaus ein Bildprogramm aus, das in jedem Fenster die Darstellung einer Begebenheit aus dem Leben Jesu Christi mit deren Ankündigung durch eine Erzählung im Alten Testament ergänzte (siehe Übersichtsplan in Laurent, 1889). Umgesetzt wurden durch Gsell zwischen ca. 1877 und 1888 vermutlich die zehn Fenster östlich des Querhauses; sechs davon sind bis heute erhalten (CG_280–285).
Ebenfalls aus dem Atelier Gsell-Laurent stammt ein Katharina-Fenster von 1881/82 (CG_276). Nicht erhalten sind: das Medaillonfenster zum Leben des heiligen Frambourg; das Fenster mit Szenen aus dem Leben von Johannes dem Täufer und Jesus Christus für die Taufkapelle (Registres des délibérations du Conseil de Fabrique, Eintrag vom 4. April 1880); die Rose (1885) für das Südquerhaus, die im Zentrum den Heiligen Geist als Taube, darum angeordnet sechs Bischöfe von Senlis und darunter sechs Apostel zeigte (siehe Müller, 1887, 23–24; Laurent, 1889, 3–5, 12–14, 16, 35–36; Aubert, 1910, 167).

Datierung
ca. 1877–1878
Zeitraum
1877 – 1878
StifterIn

Madame Fénaux de Maismont (siehe Laurent, 1889, 16)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Aubert, M. (1910). Monographie de la cathédrale de Senlis. Senlis: E. Dufresne, 165–167.

Aubert, M. (1922). Senlis. Paris: Henri Laurens, 45–46.

Gérin, J. (1865). Le vitrail de Saint-Louis, peint par M. Cl. Lavergne pour Notre-Dame de Senlis. In Comité archéologique de Senlis, comptes-rendus et mémoires, année 1864 (S. 115–142). Senlis: Charles Duriez.

Laurent, C. (1889). Notice sur les vitraux modernes de la cathédrale de Senlis. Senlis: E. Dufresne.

Müller, E. (1887). Guide dans les rues et environs de Senlis. Senlis: Ernest Payen, 18, 22–28.

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_Senlis_CathedraleNotreDame_CG_278
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Aufnahmedatum
2024

Inventar

Referenznummer
CG_278
Autor*in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2024