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BE_8: Wappenscheibe Johann (Hans) Anton II. Tillier
(BE_Aarwangen_refK_TillierJA)

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Title

Wappenscheibe Johann (Hans) Anton II. Tillier

Type of Object
Artist / Producer
Hübschi, Hans Jakob · zugeschr.
Dating
1577
Dimensions
42.6 x 32.6 cm im Licht
Location
Place
s II, 1a
Inventory

Iconography

Description

Neben dem Wappen des Stifters steht dessen Namenspatron, der hl. Antonius von Padua mit dem Glockenstab in seiner Rechten. In blauer Kleidung und rotem, grüngefüttertem Umhang erscheint er zusammen mit seinem Attribut, dem Schwein, das auf das Privileg des Antoniterordens hinweist, Schweine in ihren Klöstern züchten zu dürfen. Die brennende Bergkulisse im Hintergrund ist ein Hinweis darauf, dass dem hl. Antonius das Feuer nichts anhaben konnte. Er wurde daher auch als Nothelfer in Feuersgefahr angerufen. Als Rahmenarchitektur dienen zwei den Pfeilern vorgelagerte kannelierte Säulen auf blauen Postamenten. Darüber legt sich ein roter Bogen mit blauer Scheitelkartusche. Vor dem Sockel nennt am Fuss der Scheibe eine Schriftrolle Stifternamen und Stiftungsjahr.

Iconclass Code
11H(ANTONY OF PADUA) · the Franciscan monk Antony of Padua; possible attributes: ass, book, crucifix, flowered cross, flaming heart, infant Christ (on book), lily
46A122 · armorial bearing, heraldry
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Tillier, Johann Anton II.

Inscription

J. Hanns Anthoni dillier der Zit des / Ratths zů Bernn Jm 1577.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Mehrere Gläser neu ergänzt; vorderseitig stellenweise Korrosionssschäden; einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1894 Gustav Robert Giesbrecht, Bern (vgl. dazu Moser 1977, S. 26f.). Laut Franz Thormann und Wolfgang Friedrich Mülinen wurden 1894 von Giesbrecht in Bern dreizehn Scheiben aus der Kirche Aarwangen restauriert.
2001 Atelier Martin Halter, Bern (dazu ausführliche Dokumentation im Vitrocentre Romont von 2001).

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot sowie Silbergelb in zitronenfarbenem bis rötlich- und bräunlichgelbem Ton.

History

Research

Johann Anton II. Tillier (1528–1598), Sohn des Johann Anton I. und der Barbara Hübschi, war seit 1555 mit Ursula Nägeli, Tochter des Hans Franz Nägeli, verheiratet. 1555 war er bernischer Grossrat, 1556 Sechzehner und Schultheiss von Burgdorf, 1560 Bauherr, 1564, 1570, 1575, 1577, 1578 und 1579 Zeugherr, 1562–1567 Vogt des Pays de Gex und 1568–1589 Kleinrat. 1590 wurde er wegen Ehebruchs aus dem Rat ausgeschlossen, 1592 aber wieder aufgenommen. Tillier diente zudem 1568 und 1592 als Heimlicher, 1576 als Böspfenniger und 1579–1589 als Welschseckelmeister. Er kaufte 1580 das Landgut Treytorrens (Payerne) aus dem Nachlass seines Schwiegervaters (HLS 12/2013, S. 392).
Zwei Scheiben mit dem Wappen Johann Anton Tilliers von 1563 und 1571 haben sich im Bernischen Historischen Museum erhalten (BHM Bern, Inv. 58505, 63461). 1577 stiftete dieser die vorliegende Scheibe in die damals erneuerte Kirche von Aarwangen. In Privatbesitz existiert zudem eine Allianzwappenscheibe Tillier-Nägeli von 1586 (BE_1367). Unbekannt ist der Standort eines Glasgemäldes mit dem Wappen Tillier aus dem Jahr 1588, das sich 1989 in der Galerie Stuker befand (Kat. Stuker 1989, Bd. 1, Nr. 3418, Taf. 168). Von 1585 datiert ein für Johann Anton Tillier bestimmter und von Niklaus von Riedt ausgeführter Scheibenriss in der Sammlung Wyss im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv.  20036.737; Hasler 1996/1997, Bd. 1. Kat.-Nr. 271).
Alfred Scheidegger (1947) betrachtete die Scheiben Tillier, Gasser und von Mülinen in der Kirche Aarwangen als Werke eines Gesellen Hans Hubers, wobei er namentlich an Thüring Walther dachte. Brigitte Kurmann-Schwarz (2001) lehnte diese und weitere Zuschreibungen aufgrund mangelnder Eindeutigkeit mit guten Gründen ab. Bickhart ist der einzige Berner Glasmaler in dieser Zeit, dessen Stilentwicklung sich anhand seiner signierten Glasgemälde und Scheibenrisse abzeichnen lässt. Er war jedoch nicht alleine an den Scheibenstiftungen in den Kirchenbau von Aarwangen tätig. Seine beiden monogrammierten Werke heben sich stilistisch und qualitativ erheblich von den anderen dortigen Scheiben ab. Da er 1577 an der Pest starb, können die 1578 dorthin gekommenen Werke zudem auf keinen Fall von ihm geschaffen worden sein.
Die Scheibe Johann Anton Tilliers stammt sicher von der gleichen Hand wie die gleichzeitige Scheibe Anton Gassers in Aarwangen. In der grossen breiten und kräftigen Schrift unterscheiden sich beide von den anderen Scheiben aus der Zeit des Kirchenbaus. Ihr Schriftcharakter schliesst sie zudem eng an die Scheibe Niklaus Manuels des Jüngeren im Berner Münster an, die von Hans Hübschi 1582 signiert wurde (Kurmann-Schwarz 1998, Abb. 307/308). Auch die Rollwerktartsche mit dem ausgeprägten goldenen Rand ist bei allen drei Scheiben gleich. Man darf Hübschi somit als Schöpfer für die Scheiben Gasser und Tillier in Betracht ziehen. Nach den einschlägigen Genealogien (Kessel 2016) war dieser zudem ein Grossneffe der Mutter Johann Anton Tilliers (dort mit Vornamen Katharina statt Barbara) und somit ein Verwandter zweiten Grades, was die Auftragsvergabe an den Meister möglicherweise beeinflusst haben mag.

Dating
1577
Original Donor

Tillier, Johann Anton II. (1528–1598)

Place of Manufacture
Owner

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Bibliography and Sources

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse (Howald) A 1886; SNM Zürich, Neg. 8255 (Hans Huber)

Image Information

Name of Image
BE_Aarwangen_refK_TillierJA
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Aarwangen
Owner

Kirchgemeinde Aarwangen.
Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Inventory

Reference Number
BE_8
Author and Date of Entry
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

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Schema