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BE_585: Wappenscheibe Albrecht von Erlach
(BE_Seedorf_refK_ErlachA)

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Title

Wappenscheibe Albrecht von Erlach

Type of Object
Artist / Producer
Fueter, Andreas · durch Quelle gesichert
Dating
1716
Dimensions
48.5 x 35.5 cm im Licht
Location
Place
n II, 2a
Inventory

Iconography

Description

In einer von zwei Palmzweigen umkränzten und mit einer perlschnurverzierten Rangkrone geschmückten Rocaille-Kartusche steht das Wappen des Albrecht von Erlach vor farblosem Grund. Zusammen mit der darunter gesetzten Stifterinschrift wird es von einem Goldrahmen umfasst.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen von Erlach, Albrecht

Inscription

Jr. Albrecht Von Erlach / Freÿherr zů Spietz und / Herr zů Riggischberg der Zeit / Regierender Venner Lobl: Statt Bern / 1716.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Geklebte Sprünge; die Verbleiung erneuert. Die zerbrochenen Gläser sind rückseitig doubliert und mit Klebstoff an der Doublierung festgemacht. Durch die Zersetzung des Klebstoffs sind die betreffenden Gläser gelblich verfärbt.

Restaurierungen
Vermutlich um 1970 Restaurierung: Sprungklebungen, Doublierung.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

History

Research

Albrecht von Erlach (1644–1723), Sohn des Berner Schultheissen Albrecht (1614–1652), war Herr zu Spiez und Riggisberg. Er wurde 1671 Mitglied des Grossen und 1693 des Kleinen Rats zu Bern, 1676 Rathausammann, 1679 Landvogt zu Frienisberg, 1695 Venner und 1712 Kriegsrat. 1700 liess er das heute bestehende Schloss Riggisberg erbauen. Verheiratet war er seit 1688 mit Katharina von Ligerz († 1718), der Tochter Johann Jakobs, sowie seit 1719 in zweiter Ehe mit Anna Margaretha Effinger (* 1687), der Tochter Christophs und der Juliana Rosina von Erlach (HBLS 3/1926, S. 61; von Erlach 1989, Stamm-Taf. C 1 XII; Eicher 1998, S. 62; HLS 4/2005, S. 254).
Eine weitere Scheibe Albrecht von Erlachs hat sich in der Kirche von Riggisberg (1688) erhalten. Zudem stiftete er 1713 vermutlich eine Scheibe in die Deutsche Kirche von Murten (Keller-Ris 1915). Die neuzeitliche Kopie einer 1698 datierten Wappenscheibe mit seinem Namen befand sich 1991 im Kunsthandel (Kat. Stuker 1991, Nr. 7301). Das Bernische Historische Museum ist ausserdem im Besitz einer von ihm 1716 in Auftrag gegebenen Schliffscheibe mit aufgemalter Inschrift (BHM Bern, Inv. 1149).

Laut den Berner Seckelmeisterrechnungen von 1716 wurden dem Glasmaler Andreas Fueter u. a. die Standesscheibe und Wappenscheiben des Seckelmeisters und der Venner bezahlt, die für die damals erneuerte Kirche in Seedorf bestimmt waren: "Herren Futer dem Glassmahler für Mrghrn. wie auch Mrhghr. Teütsch Seckelmeister und Venner Ihr Waapen in die Kirchen zu Seedorff wie auch Mrghr. Waapen in die Gerichtsstuben zu Schwartzenburg, zusammen zahlt 208 lb. 13 Sch. 4 d." (Keller-Ris 1915). Sie gehören damit zu den gesicherten Werken dieses vielbeschäftigten Meisters. 1717/18 werden die Wappenscheiben in den drei neuen Fenstern der Kirche auch in den Amtsrechnungen von Frienisberg erwähnt (Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]).

Dating
1716
Place of Manufacture
Owner

Kirchgemeinde Seedorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1884 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Bibliography and Sources

Literature

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 496f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 85.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 237 (Andreas Fueter).

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 170.

Seedorf einst und jetzt. Überblick über die Entwicklung der Dorfschaften unserer Gemeinde, Seedorf 1976, S. 19.

Fueter, Andreas, in: Allgemeines Künstlerlexikon 46/2005, S. 171f.

Vgl.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach, Bern 1989.

Galerie Jürg Stuker Bern, Katalog Auktion 19.–30 November 1991.

Ueli Eicher [Schriftleitung], Riggisberg. Aus Geschichte und Gegenwart einer ländlichen Gemeinde, Riggisberg 1998.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

References to Additional Images

SNM Zürich, Neg. 12207 (Scheibe: 1. Fenster Chor; Andreas Fueter)

Image Information

Name of Image
BE_Seedorf_refK_ErlachA
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Seedorf
Owner

Kirchgemeinde Seedorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1884 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]).

Inventory

Reference Number
BE_585
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016