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BE_792: Standesscheibe Bern (linkes Stück)
(BE_Jegenstorf_refK_Bern_li)

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Title

Standesscheibe Bern (linkes Stück)

Type of Object
Artist / Producer
Sterr, Hans · durch Quelle gesichert
Meyer, Jakob · zugeschr.
Dating
1515
Dimensions
102.7 x 46 cm im Licht

Iconography

Description

Das linke Feld der dreiteiligen Berner Standeswappenkomposition zeigt wie das Pendant auf der gegenüberliegenden Seite den von einem Engel gehaltenen Bernschild. In weissem Gewand und weinrotem Mantel steht der goldgelockte Schildhalter vor rotem Damast. Die Rahmung bilden schlanke Rundpfeiler mit einem Astbogen, auf dem sich zwei Bären tummeln.

Iconclass Code
11G · angels
46A122 · armorial bearing, heraldry
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Bern

Inscription

H.D. 1912 (im Engelsflügel).

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Das Eckstück oben links und ein Stück im Flügel des Engels neu ergänzt; in den Originalgläsern stellenweise geringer Lochfrass; ein Sprung und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1911/12: Hans Drenckhahn, Thun: Die Restaurierung Drenckhahns der Glasmalereien in der Kirche Jegenstorf dokumentieren einige dazu in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont vorhandene, 1911 datierte Pausen sowie dessen Monogramm auf mehreren von ihm in verschiedene Scheiben eingesetzten Ergänzungen. Bei der vorliegenden Scheibe findet sich dieses im erneuerten Engelsflügel. Von Drenckhahn stammt ebenfalls die Ergänzung in der Ecke oben links (das Foto 8949 des SNM Zürich von 1909 zeigt dort ein anderes Glas).
1940: Abnahme der Scheiben durch Glasmaler Eduard Boss sowie 1945 Wiedereinsetzung derselben durch den Berner Glasermeister Paul Wüthrich (Staatsarchiv Bern, BB 05.7.343).
1971 Konrad Vetter, Bern: Die Jegenstorfer Glasgemälde wurden 1971 durch Vetter restauriert sowie in den Fenstern neu angeordnet.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

History

Research

Bern schenkte in den Kirchenneubau von 1515 das zentrale Chorfenster mit sechs Farbscheiben. In der oberen Reihe wird Maria mit dem Kind von den Heiligen Vinzenz und Achatius flankiert, in der unteren Reihe nehmen zwei Engel mit den Standeswappen das Reichswappen in die Mitte.

1515 wurde Hans Sterr vom Berner Seckelmeister für die sechs Scheiben in Jegenstorf entlöhnt: "denne Hansen Sterren vmb 6 groβe Stück Wappen mit ettlichen Schiben zv fassen, gan Jegestorf 66 Pfd. 19 β 4 Pfg." (Trächsel 1877). Es sind jedoch innerhalb dieser sechs Glasgemälde stilistische Unterschiede festzustellen. So folgen etwa die beiden Engel zwar demselben Schema, zeigen aber verschiedene Linienführungen und Schraffurtechniken. Ausserdem entstand 1522, sechs Jahre nach Hans Sterrs Tod, eine eng verwandte Bernscheibe mit Engelsfigur für die Kirche Leuzigen. Zu den an Jakob Meyer bezahlten Scheiben der Freiburger und der Thuner Stiftungen in Jegenstorf sind dabei enge Parallelen festzustellen. Man darf deshalb annehmen, dass Jakob Meyer an dem von Bern bei Hans Sterr in Auftrag gegebenen Zyklus für Jegenstorf mitarbeitete. Zudem waren daran sicherlich weitere Werkstattmitarbeiter beteiligt.

Dating
1515
Place of Manufacture
Owner

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Previous Owner

Staat Bern

Bibliography and Sources

Literature

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 409.

Gottlieb Trächsel, Kunstgeschichtliche Mittheilungen aus den bernischen Staatsrechnungen 1505 bis 1540, in: Berner Taschenbuch 27, Bern 1877, S. 186.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 8f.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik, schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 240f.

Berthold Haendcke, Hans Sterr. Der Glasmaler von Bern, in: Berner Taschenbuch 41/1892, S. 142–151.

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidg. Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Berthold Haendcke, Die schweizerische Malerei im XVI. Jahrhundert diesseits der Alpen, Aarau 1893, S. S. 62f., 378, Anm. 91.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 27, 34, 68, Nr. 5.

Eduard von Rodt, Bern im sechzehnten Jahrhundert, Bern 1904, S. 100.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 83, 136, 241.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914, S. 53–55, Taf. IXa (Hans Sterr).

Hans Lehmann, Die Kirche zu Jegenstorf und ihre Glasgemälde. Festschrift zur Jubiläumsfeier des vierhundertjährigen Bestandes, Bern 1915, S. 19, 47 (Hans Sterr).

Niklaus Manuel Deutsch. Maler, Dichter, Staatsmann, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Bern, Bern 1979, Bern 1979, S. 434–436 (Hans Sterr).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 67f (Hans Sterr).

Stefan Trümpler, Die Glasgemälde in der Kirche, in: Jegenstorf. Eine Ortsgeschichte, Jegenstorf 1989, S. 71–73, 82, Farbabb. 12 (Hans Sterr).

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau, Bd. 4: Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002, S. 303.

References to Additional Images

BHM Bern, 29586; Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06668.11 (+c); SNM Zürich, Neg. 8948, 8949 (Hans Sterr)

Image Information

Name of Image
BE_Jegenstorf_refK_Bern_li
Credits
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Date
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Jegenstorf Urtenen
Owner

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventory

Reference Number
BE_792
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

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Schema