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BE_2808: Wappenscheibe Niklaus von Graffenried
(BE_Burgistein_Schloss_GraffenriedN1576)

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Title

Wappenscheibe Niklaus von Graffenried

Type of Object
Artist / Producer
Place of Manufacture
Dating
1576
Dimensions
38 x 27.9 cm im Licht · 39.1 x 29.3 cm mit Rahmen
Location
Place
Fenster im Grossen Saal
Inventory

Iconography

Description

Das Vollwappen Niklaus von Graffenrieds ist vor blauem Damastgrund auf den Unterbau der Rahmenkomposition gesetzt. Vor den seitlichen Doppelstützen mit ihren roten, maskengeschmückten Kapitellen stehen zwei gekrönte, schildhaltende Frauenfiguren in blauen Gewändern. Eine nähere Deutung dieser beiden allegorischen Gestalten ist nicht möglich. Auf dem am Scheitel mit einer grünen Maskenkartusche besetzten Rollwerkbogen haben sich zwei Putten niedergelassen. Das Oberbild zeigt eine Jagdszene in einer Hügellandschaft, in der ein Reiter mit seinen Hunden einem fliehenden Hirsch nachsetzt. Die Stifterinschrift befindet sich am Scheibenfuss in einer blauen Rollwerkkartusche, neben der zwei Putten mit Pfeil und Bogen bzw. Helm und Fahne sitzen.

Iconclass Code
43C111241 · stag-hunting
46A122 · armorial bearing, heraldry
46C131 · riding a horse, ass, or mule; rider, horseman
5(+11) · Abstract Ideas and Concepts (+ abstract concept represented by female figure)
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Niklaus von Graffenried

Inscription

Niclaus vo[n Graffenr]et Der Zÿt Seckel / meister vnd [Des Rhatts] Zů bern. 1576.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Neu ergänzte Gläser am oberen Rand, oben am rechten Rand sowie im Zentrum der Inschriftenkartusche unten; Sprungbleie und geklebte Sprünge; Schwarzlotverluste, besonders in der Inschriftenkartusche; vorderseitig Farbspritzer über der ganzen Scheibe; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
2. Hälfte 19. Jahrhundert: Vermutlich Restaurierung durch Johann Heinrich Müller (1822–1903) in Bern (Einsetzen von Ergänzungen?).
2011 Daniel Stettler, Lyss: Sprungklebungen, Reinigung.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauer Schmelzfarbe; in der Schwarzlotbemalung die Lichter mit dem Pinsel oder Federkiel radiert; rückseitig Schwarzlotlasuren.

History

Research

Niklaus von Graffenried (1530–1581), Sohn Johann Rudolfs (1505–1559), ehelichte 1554 Barbara Elisabeth Stürler, Tochter des Peter, und nach ihrem Tod 1561 Dorothea Michel, Tochter des Berchtold. Niklaus durchlief eine politische Karriere und wurde in Bern 1554 Grossrat und 1557 Grossweibel. 1556–1561 amtete er als Gubernator zu Aelen (Aigle). Danach wurde er 1561 Kleinrat und Venner zu Pfistern. 1562–1581 hatte er das Amt des Deutschseckelmeisters inne. Er war mehrfach als Gesandter tätig, u. a. 1564 beim Herzog von Savoyen, 1570 in Chambéry beim Bundesschwur mit diesem und 1576 beim Kurfürsten Friedrich von der Pfalz (HBLS 3/1926, S. 627; HLS 5/2006, S. 590).
Eine Doppelscheibe Niklaus von Graffenrieds hat sich im Berner Münster (ca. 1559/60) erhalten (Kurmann-Schwarz 1998, S. 69, 441–444, Abb. 294, 295). Im Schloss Burgistein befinden sich zwei Scheiben, die er 1576 bzw. 1577 in Auftrag gab. Aus diesem Jahr stammt auch eine Scheibe Niklaus von Graffenrieds in der Kirche Aarwangen. Mehrere von ihm gestiftete Glasgemälde sind verschollen, aber durch Pausen des Berner Glasmalers Johann Heinrich Müller (1822–1903) im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich belegt (Inv. LM 24498). Dazu zählen eine Scheibe von 1564, eine 1572 zusammen mit Hieronymus Manuel gestiftete Scheibe, eine Allianzscheibe von 1573 und je eine Scheibe von 1574 und 1575. Ein weiteres verschollenes Glasgemälde Niklaus von Graffenrieds aus dem Jahre 1576/77 stammte eventuell aus der Kirche Gontenschwil (Lehmann 1945, S. 38).

Zur vorliegenden Scheibe hat sich im Schweizerischen Nationalmuseum Zürich eine Pause von Johann Heinrich Müller erhalten (Inv. LM 24498). Laut einer darauf lesbaren Notiz befand sich die Scheibe schon zur Zeit Müllers in Burgistein. Müller hat auf seiner Zeichnung das Eckstück oben links mit dem Hirsch und dem sitzenden Putto sowie die anschliessende Kopfkartusche mit den unten angrenzenden zwei kleinen Damastzwickeln nicht ausgeführt und demnach diese Stücke wohl ergänzt. Zudem fehlt auf der Pause der Mittelteil der Inschrift (die dazugehörigen Kartuschenteile waren aber vorhanden). Die Scheibe ist ebenfalls als farbige Zeichnung im Album des Emanuel Edmund von Graffenried (1829–1881) im Bernischen Historischen Museum dokumentiert (BHM Bern, Inv. 6202.16).
Stilistisch steht das Werk den gesicherten Werken des Glasmalers Hans Huber recht nahe. Der Damasthintergrund wird indessen schon mehr als zehn Jahre früher in einer Reihe von Glasgemälden verwendet, die Scheidegger dem Glasmaler Joseph Gösler zuschrieb (Scheidegger 1947, Abb. 35, 36, 42). Auch auf signierten Werken Abraham Bickharts (Scheidegger 1947, Abb. 87, 90) lässt sich dieser Damastgrund nachweisen, der ansonsten in den 1580er und 1590er Jahren nur noch äusserst selten Verwendung fand. Ob dies ein Hinweis darauf sein könnte, dass der unbekannte Glasmaler in der Werkstatt Bickharts ausgebildet wurde, sei dahingestellt.

Dating
1576
Previous Location
Place of Manufacture

Bibliography and Sources

Literature

Daniel Stettler, Restaurierungsbericht Wappenscheibensammlung von Grafenried Schloss Burgistein BE, 12. 4. 2001.

Vgl.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945].

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern 1947.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse A 1268

Image Information

Name of Image
BE_Burgistein_Schloss_GraffenriedN1576
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Rechteinhaber

Inventory

Reference Number
BE_2808
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Angela Schiffhauer 2016; Uta Bergmann 2016

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Schema