Research
Karl von Bonstetten (1594–1675), der Sohn Ulrichs (1548–1608) und der Anna von Neuenburg, war Freiherr zu Vaumarcus und Herr zu Jegenstorf und Mattstetten. In Bern wurde er 1624 Mitglied des Grossen und 1651 des Kleinen Rats. Er diente seiner Stadt als Landvogt zu Sumiswald und als Gesandter nach Savoyen. Seit 1614 war er mit Barbara von Wattenwyl (1593–1621), der Tochter Petermanns und Barbara Steigers, verheiratet. Nach ihrem Tod ehelichte er 1624 Johanna Manuel, die Tochter Hans Rudolfs und Dorothea von Luternaus (HBLS 2/1924, 308; Kessel 2015). Sein Epitaph von 1675 befindet sich in der Kirche zu Jegenstorf, in die er 1655 auch das Kirchengestühl der Schlossherrschaft gestiftet hatte.
Von ihm kennt man zahlreiche Glasgemälde. Dazu zählen die in Privatbesitz befindliche Scheibe von 1614 mit den Wappen von ihm und seiner ersten Frau aus der Berner Dünz-Werkstatt (BE_8176), die Wappenscheibe von 1639 in der Kirche Sumiswald, die Allianzwappenscheibe von 1655 in der Kirche Jegenstorf von Hans Balthasar Fisch, das 1662 von Hans Heinrich Laubscher geschaffene Glasgemälde im Bernischen Historischen Museum (BE_880, BHM Bern, Inv. 40055), die Wappenscheibe von 1664 aus der Werkstatt Güders im Schloss Jegenstorf sowie die ebenfalls dort entstandene Wappenscheibe von 1668 in der Berner Nydeggkirche. Eine 1640 datierte Allianzscheibe mit den Wappen von ihm und seiner beiden Frauen befindet sich in der Sammlung Reding in Schwyz (SZ_39, Meyer 1978, S. 369, Nr. 48).
Das Glasgemälde stammt aus einem Zyklus analog gestalteter, in den Massen übereinstimmender Ovalscheiben von 1664. Dazu zählen die Glasgemälde des Beat Ludwig und des Vinzenz Stürler im Bernischen Historischen Museum (BE_1605, BE_1606, BHM Bern, Inv. 1919 u. 1920), dasjenige des Karl von Bonstetten im Schloss Jegenstorf (BE_8846, Inv. 280) sowie die beiden verschollenen Wappenscheiben des Franz von Wattenwyl (SNM Zürich, Foto 9088) und des Georg Steiger (SNM Zürich, Foto 9980). Wohin der Zyklus 1664 gestiftet wurde, ist nicht bekannt.
1664 waren in Bern Hans Jakob Güder, Matthias Zwirn und Beat Herport als Glasmaler tätig. Von diesen drei Meistern fällt Zwirn als Schöpfer der Scheibenserie von 1664 ausser Betracht, weil seine Werke dazu keine nähere Verwandtschaft besitzen. Von Beat Herport wiederum sind keine signierten Scheiben bekannt, das heisst dessen Schaffen liegt im Dunkeln. Dass der Zyklus 1664 bei ihm in Auftrag gegeben wurde, ist denn auch kaum wahrscheinlich, und zwar aufgrund seiner offenkundigen Stilbezüge zu Güders Œuvre (Schriftcharakter, Figuren- und Helmdeckengestaltung).
Dating
1664
Previous Location
Place of Manufacture
Owner
Stiftung Schloss Jegenstorf
Inventory Number
Inv. 280