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BE_426: Allianzwappenscheibe Wilhelm I. von Diesbach und Helena von Freiberg
(BE_Ligerz_refK_DiesbachFreiberg)

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Title

Allianzwappenscheibe Wilhelm I. von Diesbach und Helena von Freiberg

Type of Object
Artist / Producer
Funk, Hans · Umkreis
Dating
um 1523
Dimensions
68.3 x 56.8 cm im Licht
Location
Place
s V, 3a (Langhaus)
Inventory

Iconography

Description

Vor rotem Damastgrund sind die Vollwappen des Berner Schultheissen Wilhelm von Diesbach und der Helena von Freiberg dargestellt. Zwischen den Helmzierden sind am Blattbogen die Insignien des Ritterordens der hl. Katharina und des hl. Grabes aufgehängt. Dieser Bogen ruht auf weissen Rundpfeilern mit blauen Basen und Kapitellen. Am Scheibenfuss steht die Stifterinschrift.
Die Scheibe ist analog gestaltet wie diejenige des Ludwig von Diesbach und dessen Gemahlin.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen von Diesbach, Wilhelm I.; von Freiberg, Helena

Inscription

Her Wilhelm von diesbach Ritter schultheβ der stat / Bern vnd helena von frÿberg sin Eliche hus frow.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Das Eckglas oben rechts mit dem anschliessenden Damaststück sowie ein kleines Glas in der Helmdecke und ein winziges Stück am unteren Rand neu ergänzt; stellenweise geringe Schwarzlotverluste; mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Laut Hans Lehmann (1910, S. 244) befanden sich in vielen Scheiben von Ligerz vormals alte Flickstücke, die aus anderen (in die Brüche gegangenen) Stiftungen für die Kirche stammen müssen. In der Neuzeit wurden die Scheiben verschiedenen Restaurationen unterzogen (s. u.). Bei einer oder mehreren davon, wurden die betreffenden Flickstücke durch Ergänzungen ersetzt.
1905: A. Wissler, unter Begleitung von Rudolf Münger, Bern (Staatsarchiv Bern, BB X 1018 Nr. 177, 1648). Was genau damals an den Scheiben gemacht wurde, geht aus den Unterlagen nicht hervor.
1909 Atelier Gustav Robert Giesbrecht, Bern: Restaurierung.
1970 Atelier Eugen Halter, Bern: Restaurierung.
2003 Roland Béguin, Ste-Croix: Reinigung und Konsolidierung der Scheiben.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

History

Research

Die Familie von Diesbach besass Rebgüter in der Gegend von Ligerz. Diese boten wohl den Anlass zur Fensterstiftung der Brüder Wilhelm I. und Ludwig II. von Diesbach mit Ehefrauen nach Ligerz. Da Wilhelm I. 1517 starb, ist die vorliegende Wappenscheibe eine Nachstiftung, die wohl von dessen Bruder zusammen mit seiner eigenen, identisch gestalteten Scheibe in Auftrag gegeben worden war. Eine Datierung der Scheibe ins Jahr 1517, wie dies Lehmann vorschlug (1910), lässt sich aufgrund der stilistischen und kompositorischen Parallelen zu den anderen Ligerzer Scheiben von ca. 1523 ausschliessen.
Die Allianzscheibe zeigt nicht das Wappen der letzten Ehefrau Wilhelms I., Anastasia Schwend (Heirat 1501), sondern von dessen zweiter Ehefrau, Helena von Freiberg (Heirat 1479/80). Der Grund dafür liegt wahrscheinlich darin, dass diese zweite Ehe zu zahlreichen Nachkommen führte, während die anderen beiden Ehen kinderlos blieben.

Die zwei Von-Diesbach-Scheiben befinden sich wohl noch an ihrem ursprünglichen Platz im ersten Fenster auf der Südseite des Langhauses.
Hans Lehmann (1915) weist die vorliegende Scheibe Hans Funk zu. Dieselbe besitzt denn auch stilistische Parallelen zum Werk Funks, so etwa zu dessen Berner Ämterscheibe (Bernisches Historisches Museum, Inv. 374). Wie die Scheiben von Wattenwyl/Muleren in Ligerz ist sie seinem Umkreis zuzuordnen.

Wilhelm I. von Diesbach (1442–1517), der Sohn Ludwigs I. und Bruder Ludwigs II., war Ritter, Herr zu Worb, Diesbach, Kiesen, Twann und Holligen. 1467 unternahm er zusammen mit Niklaus von Diesbach eine Pilgerreise zum Heiligen Grab in Jerusaleam und zum Grab der hl. Katharina beim Berg Sinai (den anderen auf seiner Scheibe durch Embleme vertretenen Orden war er aber offenbar nicht angehörig). In Bern wurde er 1466 des Grossen und 1475 des Kleinen Rats. Im Schwabenkrieg führte er 1499 die Berner Truppen im Hegau an. In seiner Vaterstadt hatte er von 1484 bis 1514 alternierend das Schultheissenamt inne. Er war der reichste Berner seiner Zeit und vielfach in diplomatischen Angelegenheiten unterwegs. In Bern zählte er zu den Hauptvertretern der Franzosenpartei. Verheiratet war er in erster Ehe seit 1471 mit Dorothea von Hallwyl, in zweiter seit 1479/80 mit Helena von Freiberg und in dritter seit 1501 mit Anastasia Schwend (HBLS 2/1924, S. 712; HLS 3/2004, S. 717f.).
Scheiben Wilhelms I. finden sich in der Pérolles-Kapelle zu Freiburg (ca. 1520; vgl. Bergmann 2014, Bd. 2, S. 458) und in der Kirche Worb. Zudem stiftete für ihn seine Frau Helena von Freiberg die vorliegende Gedenkscheibe in die Kirche Ligerz.

Das Berner Ratsmanual vom 4. August 1546 berichtet von einer Besichtigung der Scheiben in Ligerz: "Predicant von Gleresse. Die fenster besichtigen" (Haller 1900, S. 138).

Dating
um 1523
Period
1520 – 1525
Place of Manufacture
Owner

Kirchgemeinde

Bibliography and Sources

Literature

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 237.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 4/1880–83 (Nr. 2, April 1881), S. 213.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 330f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 30, 76.

Hermann Kasser, Die Kirche zu Ligerz und ihre Glasgemälde, in: Kirchliches Jahrbuch der reformierten Schweiz 4/1898, S. 97.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 236.

Hans Lehmann, Die Glasmalerfamilie Wildermut zu Biel und Neuenburg und die Glasgemälde in der Kirche zu Ligerz, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 12/1910, Heft III, S. 243 (Hans Funk).

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 60f. (Hans Funk).

Gustave Amweg, Les arts dans le Jura bernois et à Bienne, tome 2, Biel 1941, S. 460, Nr. 10 (Hans Funk).

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 284.

Andres Moser/Ingrid Ehrensperger, Arts et monuments. Jura bernois, Bienne et les rives du lac, Bern-Wabern 1983, S. 114, 116.

Urs Martin Zahnd, Die autobiographischen Aufzeichnungen Ludwig von Diesbachs. Studien zur spätmittelalterlichen Selbstdarstellung im oberdeutschen und schweizerischen Raume, Bern 1986, S. 467 (Hans Funk, um 1520).

Stefan Trümpler, Die Glasgemälde der Kapelle von Pérolles in Freiburg zwischen 1517–1523, in: Bericht der Gottfried Keller-Stiftung 1988–1992, S. 40, Abb. 6.

Andres Moser, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landbd. III, Bern 2005, S. 358–365, Abb. 433.

Karin Zaugg u. a., Ligerz Gléresse, Bern 2010, Abb. S. 18/19.

Vgl.

Berchtold Haller, Bern in seinen Rathsmanualen 1465–1565, Teil I, Bern 1900.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse A 1674, Neg. Howald 06600/1 (1971); SNM Zürich, Neg. 8900 (Hans Funk)

Exhibitions

Landesausstellung Genf, 1896 (vgl. Rossel 1903)

Image Information

Name of Image
BE_Ligerz_refK_DiesbachFreiberg
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Kirche Pilgerweg Bielersee
Owner

Kirchgemeinde

Inventory

Reference Number
BE_426
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

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