Research
Die Scheibe befand sich 1881 noch in der Kirche Köniz (vgl. von Mülinen 1881). Elisabeth von Witzleben vermutet, dass sie aus einer Scheibenfolge der fünf Sinne stammt (Witzleben 1977, S. 108). Der Geruchssinn kann aber auch als Einzeldarstellung gewählt worden sein.
Alfred Scheidegger weist das Glasgemälde der Werkstatt Hans Hubers zu. Diese Zuschreibung ist aufgrund mangelnder stilistischer Parallelen abzulehnen.
Die Scheibe ist als farbige Zeichnung im Album des Emanuel Edmund von Graffenried (1829–1881) im Bernischen Historischen Museum dokumentiert (BHM Bern, Inv. 6202.9).
Hans (Johann) Rudolf von Graffenried (1544–1584), der Sohn Johann Rudolfs (1505–1559) und Bruder des Niklaus (1530–1581), stellte 1575 zusammen mit Ludwig von Erlach, Albrecht von Mülinen (dem Mitstifter) und Jakob von Bonstetten auf eigene Kosten Truppen für die Häupter der Protestanten in Frankreich (den Prinzen von Condé und den Pfalzgrafen Casimir) zusammen. 1578 wurde er Oberkommandant in der Waadt und 1582 Landvogt zu Morges (HBLS 3/1926, S. 627). Er war seit 1579 mit Esther Fink aus Deutschland verheiratet (Kessel 2015).
Hans Albrecht von Mülinen (1542–1578), der Sohn Christophs (1513–1550) und der Eva von Erlach, ehelichte 1571 in Bern Katharina Frisching (1542–1583), die Tochter Hans Franz I. Frischings und der Christina Zehender. 1575 zog er gegen den Willen der Berner Regierung mit dem Pfalzgrafen Kasimir den Hugenotten zu Hilfe und wurde bei der Heimkehr ins Gefängnis gesperrt. Drei Jahre, 1578, später ernannte man ihn zum Landvogt im Meyenthal (Maggiatal), er starb jedoch noch im gleichen Jahr in Lugano (HBLS 5/1929, S.180; Kessel 2015).
Von Albrecht von Mülinen gibt es im Béatrice-Von-Wattenwyl-Haus zu Bern noch eine weitere Scheibe, die er 1573 zusammen mit Hans Wilhelm von Mülinen stiftete (Inv. vW 154).
Dating
1574
Original Donor
Graffenried, Hans (Johann) Rudolf von (1544–1584) · Mülinen, Hans Albrecht von (1542–1578)
Previous Location
Place of Manufacture
Owner
Seit 1894 Bernisches Historisches Museum
Previous Owner
Bis 1894 Kunstmuseum Bern
Inventory Number
BHM 1914