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BE_1556: Ovale Wappenscheibe Johann (Johannes) Frischherz
(BE_Bern_BHM_33654)

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Title

Ovale Wappenscheibe Johann (Johannes) Frischherz

Type of Object
Artist / Producer
Sybold, Abraham · zugeschr.
Dating
1626
Dimensions
23.7 x 19.6 cm im Licht

Iconography

Description

Das Vollwappen von Johann Frischherz ist über die den Scheibenfuss füllende, gelb geränderte Inschriftentafel gesetzt. Dahinter erhebt sich vor farblosem, schnurverziertem Grund eine Arkade aus roten Pfeilern und einem grünen Bogen mit roter Scheitelkartusche. Begleitet wird das Stifterwappen von zwei weiblichen allegorischen Gestalten, die in den Seitenöffnungen auf profilierten niederen Postamenten stehen. Diejenige links in grünem Rock und violetter antikischer Tunika verkörpert die Arbeit, diejenige rechts in langem blauem Rock und kurzem violettem Oberkleid die Tugend schlechthin.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
46AA170 · Labour - AA - women
5(+11) · Abstract Ideas and Concepts (+ abstract concept represented by female figure)
57A6(+11) · Virtuousness; 'Amor di Virtù', 'Attione virtuosa', 'Guida sicura de' veri honori', 'Virtù', 'Virtù insuperabile' (Ripa) (+ abstract concept represented by female figure)
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Johann (Johannes) Frischherz

Inscription

Hr. Johans Frischhertz Diser Zÿt / Schuldtheiβ zů Thun / 1626.
LABOR / VIRTVS.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe; rückseitig die eingeritzte Brandmarke "v".

History

Research

Johann Frischherz (1587–1640), Sohn Johanns des Älteren, war der bedeutendste Vertreter seines Geschlechts und einer der reichsten Berner seiner Zeit. Von Beruf Notar, heiratete er 1612 Elisabeth Dittlinger und 1615 in zweiter Ehe Dorothea Zeender, die Tochter Michaels. Seit 1614 Mitglied des Grossen Rats zu Bern, amtete er 1613–1617 als Schreiber zu Fraubrunnen, 1618–1620 als Schreiber des Berner Stadtgerichts und 1620–1626 als Schultheiss zu Thun. 1628 ernannte man ihn zum Kleinrat in Bern und 1629 zum Venner der Schmiedenzunft. 1630–1633 diente er als Obervogt der Insel und 1630 als Oberst des oberländischen Regiments. 1633 war er im Geheimen Kriegsrat, 1633–1636 Obervogt des Stifts sowie seit 1636 Deutschseckelmeister. 1639 wurden bei Prüfung seiner Rechnungen Unregelmässigkeiten festgestellt und Frischherz entzog sich seiner Verhaftung durch Flucht nach Biel, dann nach Basel. 1640 wurde er von General Hans Ludwig von Erlach in Rheinfelden verhaftet und nach Bern überstellt. 1640 wurde er hier zum Tode verurteilt und enthauptet – nicht wegen seiner finanziellen Verfehlungen, sondern wegen seiner Schmähungen gegenüber der Berner Obrigkeit, was damals als Majestätsverbrechen galt (HBLS 3/1926, S. 340; HLS 4/2005, S. 837; Kessel 2015).
Von ihm gibt es die Ovalscheibe von 1626 im Bernischen Historischen Museum und eine verschollene Ovalscheibe von 1634 (SNM Zürich, Foto 12312; vgl. dazu die Scheibe Johann Ludwig von Erlachs, BHM Bern, Inv. 57021).

Das Glasgemälde von Frischherz gehört zu einer Gruppe von fünf in den Massen übereinstimmenden (ca. 23 x 20 cm) Ovalscheiben aus den Jahren 1626/27. Dazu zählen ausser dessen Stiftung die Scheiben der Landschaft Interlaken im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 23898), des dortigen Landvogts Beat Fischer im Schloss Jegenstorf (Inv. 77), des Interlakener Landschreibers Hans Rudolf Graffenried (Kat. Stuker 1978, Nr. 3020; davon aquarellierte Zeichnung im Album Emanuel Edmund von Graffenrieds im BHM Bern, Inv. 6202.14, und Pause Johann Heinrich Müllers im SNM Zürich, Inv. LM 24498) sowie diejenige des Klosterammans zu Oberhofen Melchior Ritschard von 1626, die 1975 aus dem Schlossmuseum Thun entwendet wurde (Inv. 475; Mus. Thun, Fotos 475, 6810). Die fünf genannten Glasgemälde waren zweifellos für den gleichen Ort bestimmt und aufgrund ihrer Stifter muss es sich dabei um einen Bau in der Thunerseeregion gehandelt haben. Zu denken hat man dabei in erster Linie an das Klösterli in Oberhofen, das unter der Leitung des dortigen Ammanns Melchior Ritschard 1626/27 neu errichtet wurde. Dieses Klösterli, das ehemalige Herbsthaus (Rebhaus) der Interlakener Klosterreben, gehörte seit der Reformation zur gleichnamigen Landvogtei. Es dient seit 1983 als Kirchgemeindehaus (HLS 9/2010, S. 326f.).

Die fünf Scheiben stammen von derselben Hand. Aufgrund ihrer stilistischen Verwandtschaft zu dem von Abraham Sybold (1592–1646) signierten Glasgemälde mit dem Wappen Johann Jakob Heimbergs von 1624 im Bernischen Historischen Museum (BE_188, BHM Bern, Inv. 2431) lassen sie sich diesem Berner Meister zusprechen. Typisch für Sybold ist unter anderem der Landschaftshintergrund auf der Stiftung Interlakens von 1626. Solche Landschaftshintergründe besitzen verschiedene Sybold zuzuweisende Arbeiten wie zum Beispiel dessen Scheibe von 1630 für Daniel Lerber in der Kirche Münchenbuchsee.

Dating
1626
Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Seit 1951 Bernisches Historisches Museum

Previous Owner

Architekt Eduard v. Rodt, Bern

Inventory Number
BHM 33654

Bibliography and Sources

Literature

Michael Stettler, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums in Bern, Jg. XXXI, 1951 (Bern 1952), S. 143f., 152, Abb. 41.

Vgl.

Galerie Jürg Stuker Bern, Auktionskatalog 167–178, 16. Nov.–6. Dez. 1978.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 (URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F30415&main_person=I90042; 02.11.2016].

References to Additional Images

SNM Zürich, Neg. 9591 (Abraham Sybold)

Image Information

Name of Image
BE_Bern_BHM_33654
Credits
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Owner

Seit 1951 Bernisches Historisches Museum

Inventory

Reference Number
BE_1556
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016