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BE_1594: Wappenscheibe von Büren
(BE_Bern_BHM_46615)

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Title

Wappenscheibe von Büren

Type of Object
Artist / Producer
Place of Manufacture
Dating
1598 (?)
Dimensions
39.3 x 30.6 cm im Licht

Iconography

Description

Vor gelbem Grund befinden sich über der rollwerkverzierten Inschriftenkartusche die zwei Vollwappen von Büren, die sich laut der erneuerten Inschrift auf Peter und Ludwig von Büren beziehen. Dahinter erhebt sich auf blau und schwarz gefliestem Boden ein vierachsiges Architekturgebilde aus vier blauen Pfeilern, einer blauen Mittelsäule und einem violettem Gebälk, worauf sich Fruchtbouquets befinden. In den Bildecken sind vier sitzende allegorische Frauengestalten in violetten bzw. blauen Gewändern platziert. Es handelt sich um die Fides mit Kreuz und Hostienkelch (oben links), die Spes mit dem Anker (oben rechts), die Caritas mit ihren Kindern (unten links) und um die Patientia mit dem Lamm.

Iconclass Code
11M31 · Faith, 'Fides'; 'Fede', 'Fede catholica', 'Fede christiana', 'Fede christiana catholica' (Ripa) ~ one of the Three Theological Virtues
11M33 · Charity, 'Caritas'; 'Carità' (Ripa) ~ one of the Three Theological Virtues
46A122 · armorial bearing, heraldry
5(+11) · Abstract Ideas and Concepts (+ abstract concept represented by female figure)
54A44(+1) · Patience; 'Patienza' (Ripa) (+ personification)
56D1 · Hope; 'Speranza', 'Speranza delle fatiche' (Ripa)
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen von Büren

Inscription

[Hr. Peter von Büren der Zÿtt Mit= / Herr zu Seftigen. Hr. Lůdwig von / Büren der Bůrgern zu Bern. 1541.] (Ergänzung)

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Mehrere Gläser neu ergänzt; ein kleines altes Flickstück im Kleid der Patientia unten rechts; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

History

Research

Die ergänzte Inschriftentafel der Scheibe nennt Peter von Büren (1514–1541), Mitherr von Seftigen und Gemahl der Magdalena Meyer (Kessel 2015), sowie Ludwig von Büren (1516–1560). Dieser war 1541 des Grossen Rats, 1552 Kastvogt im Niedersimmental und Herr zu Seftigen. 1538 heiratete er Anna Halbsattel und 1542 Margaretha Archer (Kessel 2015).

Die Scheibe ist in der erneuerten Inschriftentafel zwar 1541 datiert. Von ihrem Stil her gibt sie aber zu erkennen, dass sie erheblich jünger ist. Es könnte deshalb sein, dass der für die Erneuerung zuständige Restaurator die ganze Inschrift falsch ergänzte. Sollte aber auch die zerstörte Originalinschrift Peter und Ludwig von Büren als Wappeninhaber genannt haben, dann hätte man es mit einer Gedenkscheibe zu tun (die Datierung ins Jahr 1541 bliebe in diesem Falle allerdings ungeklärt). Für die Interpretation als Gedenkscheibe könnte die ähnlich gestaltete, gleich grosse Scheibe mit den Wappen des Hans und Georg von Büren aus dem Jahre 1598 im Bernischen Historischen Museum sprechen (BHM Bern, Inv. 46616). Aufgrund der genannten Analogien liegt die Vermutung nahe, dass auch die Peter und Ludwig von Büren nennende Scheibe 1598 entstand und zusammen mit der anderen Von-Büren-Stiftung möglicherweise aus einem damals entstandenen, einstmals umfangreicheren Glasgemäldezykus dieser Familie stammt. Einen Anhaltspunkt für ihre Datierung ins Jahr 1598 bieten u. a. die dargestellten Allegorien. Ihnen begegnet man in entsprechender Anordnung und in verwandter Gestalt beispielsweise auf dem Riss Christoph Murers von 1598 und demjenigen mit dem Von-Erlach-Wappen aus der Zeit um 1630 in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern; Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nrn. 588, 424). Nicht unerwähnt bleiben dürfen im vorliegenden Zusammenhang die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den auf beiden Scheiben genannten Personen. So war Ludwig von Büren der Grossvater von Hans und Georg von Büren, auf die sich die zweite Von-Büren-Scheibe (BHM Inv. 46616) bezieht. Peter von Büren hinwiederum war dessen Bruder, also der Grossonkel von Hans und Georg.

Wer die beiden hier zur Diskussion stehenden Scheiben schuf, lässt sich beim gegenwärtigen Kenntnisstand nicht beantworten.

Dating
1598 (?)
Period
1590 – 1640
Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Seit 1985 Bernisches Historisches Museum

Inventory Number
BHM 46615

Bibliography and Sources

Literature

Jahresbericht Bernisches Historisches Museum 1985, Bern 1986, S. 24, Abb. S. 38 (1541 datiert).

Vgl.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 (URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F5661&main_person=I16344; http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F5653&main_person=I8069; 02.11.2016].

Image Information

Name of Image
BE_Bern_BHM_46615
Credits
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Owner

Seit 1985 Bernisches Historisches Museum

Inventory

Reference Number
BE_1594
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema