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FR_106: Ämterscheibe Freiburg 1628
(FR_Freiburg_MAHF_FR_106)

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Title

Ämterscheibe Freiburg 1628

Type of Object
Artist / Producer
Wäber, Johann · zugeschrieben
Dating
1628

Iconography

Description

In einem Hochoval ist die Wappenpyramide des Standes Freiburg vor einem grünen Podest aufgebaut. Zwei Löwen treten mit dem Hinterlauf auf die geneigten Freiburger Schilde. Sie halten die Krone in der einen Pranke und in der anderen die Reichsinsignien, Schwert und Reichsapfel. Als Hintergrund dient ein blauer Rankendamast, den am Rand eine grüne Girlande schmückt. Vor dem Podium steht eine gelbe Kartusche mit der Stifterinschrift. Die Darstellung rahmt ein Fries mit 28 Ämterwappen, die an ihrem oberen Rand in einer gelben Leiste beschriftet sind. Den unteren Abschluss bildet eine Sockelzone, vor welche die Wappen Buman und Schröter mit blauen Bändern aufgehängt sind. In den oberen Zwickeln sitzen nach aussen gewandt vor der weissen, gelb eingefassten Grundfläche zwei weibliche Tugendallegorien. Links hält die Gerechtigkeit (Justitia) in violettem Kleid mit blauem Mieder das Schwert und die Waage in den Händen, rechts giesst die Mässigkeit (Temperantia) in blau-violett geschecktem Gewand, mit nacktem Oberkörper, Wasser von einem Gefäss ins andere.

Iconclass Code
11M42 · Temperance, 'Temperantia'; 'Temperanza' (Ripa) ~ one of the Four Cardinal Virtues
11M44 · Justice, 'Justitia'; 'Giustitia divina' (Ripa) ~ one of the Four Cardinal Virtues
25F23(LION) · beasts of prey, predatory animals: lion
44A1 · coat of arms (as symbol of the state, etc.)
46A122(BUMAN) · armorial bearing, heraldry (BUMAN)
46A122(SCHRÖTER) · armorial bearing, heraldry (SCHRÖTER)
5(+11) · Abstract Ideas and Concepts (+ abstract concept represented by female figure)
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Freiburg: Geteilt von Schwarz und Silber.
Reichswappen: In Gold ein nimbierter und goldbewehrter schwarzer Doppeladler.
Wappen Buman: Gespalten, rechts in Silber eine blaue Pflugschar, links in Blau ein grüner Baum.
Wappen Schröter: In Gold ein schwarzer Hirschschröter (Hirschkäfer).
Wappen Greyerz: In Rot ein goldbewehrter silberner Kranich.
Wappen Corbières: In Rot ein silberner Schrägbalken, belegt mit einem schwarzen, goldbewehrten Raben.
Wappen Romont: In Rot eine silberne Burg.
Wappen Rue: Gespalten von Rot und Blau, belegt mit einem goldenen Rad (fragmentarisch).
Wappen Estavayer: In Silber eine goldbebutzte rote Rose mit goldenen Kelchblättern (fragmentarisch).
Wappen Bulle: Geteilt, oben in Silber auf gelbem Boden ein roter Stier, unten von Rot.
Wappen Vuippens: Silbernes Schildhaupt, darunter fünfmal gespalten von Rot und Silber.
Wappen Surpierre: In Blau drei silberne Kugeln (2,1).
Wappen Bossonnens: Silbernes Schildhaupt, belegt mit drei sechsstrahligen goldenen Sternen, darunter fünfmal gespalten von Blau und Silber.
Wappen Châtel-St-Denis: In Gold ein goldbewehrter schwarzer Adler.
Wappen Attalens: In Silber ein steigender goldener Löwe, belegt mit einem grünen Schrägbalken.
Wappen St-Aubin: In Silber ein ausgerissenes sechsblättriges grünes Schilfrohr.
Wappen Vaulruz: In Rot über grünem Dreiberg drei grüne, in einem silbernen Fluss stehende Bäume mit natürlichem Stamm.
Wappen Font: In Rot eine goldene Spore.
Wappen Cugy: Geviert, 1 und 4 geteilt, oben silber, unten in Silber zwei goldene Pfähle, 2 geteilt, oben dreimal gespalten von Silber und Gold, unten in Silber drei goldene Kugeln, 3 geteilt, oben in Silber drei goldene Kugeln, unten in Silber ein goldener Pfahl.
Wappen Plaffeien: In Schwarz ein silberner Balken.
Wappen Jaun: In Schwarz ein silbernes Andreaskreuz.
Wappen Corserey: Geviert von Rot und Blau.
Wappen Orbe: In Rot zwei abgewendete goldene Fische.
Wappen Grandson: Fünfmal gespalten von Blau und Silber, darüber ein violetter Schrägbalken, belegt mit drei goldenen Muscheln.
Wappen Grasburg: In Rot über grünem Dreiberg ein steigender schwarzer Löwe.
Wappen Murten: In Silber auf grünem Dreiberg ein steigender gekrönter violetter Löwe.
Wappen Hauterive: In Silber, belegt mit roten Kreuzchen, ein steigender gekrönter blauer Löwe.
Wappen Chenaux: Fünfmal gespalten von Silber, darüber ein roter Schrägbalken, belegt mit drei goldenen Sternen.
Wappen Montagny: Silbernes Schildhaupt, darunter fünfmal gespalten von Rot und Silber.
Wappen Everdes: Fünfmal gespalten von Rot und Silber.
Wappen Illens: In Rot ein goldenes Andreaskreuz.
Wappen Pont: In Rot ein goldener Schrägbalken, belegt mit einem schreitenden blauen Löwen.

Inscription

Stifterinschrift: Die / lobliche Statt / Fri= / burg, Anno 1628.
Beschriftung der Ämterwappen (im Uhrzeigersinn von oben): Grÿers. Corbers. Remond. Stäffis. Boll. Wipingen. Uberstein. Bissonens. Chastel / S. Denis. Attalens. S. Albin. Talbach. Font... [Cugy, Plaffeien fehlend] Jounn. Corsereÿ. [Orbac]h. Granson. Grasburg. Murtten. Altenrÿff. Chinauly. Montenach. Grüningen. Illingen. pont.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Erhaltung: Zahlreiche Notbleie. Einzelne Flickstücke. Violette Schmelzfarben stellenweise abgefallen. Aufgrund farblicher und konservatorischer Unterschiede, verschiedener Brandmarken usw. stellt sich wie bei anderen Ämterscheiben die Frage, ob der Wappenkranz mit dem Inschriftband in Einklang steht. Die Inschriften entsprechen allerdings den Wappen. Irrtümer bei der Zusammensetzung der Scheiben oder alte Restaurierungen mögen eher dafür verantwortlich sein, als mehr oder weniger geschickte Flickarbeiten des 19. oder 20. Jahrhunderts.
Restaurierung: 1882: Karl Wehrli, Zürich (?) (Correspondances du Musée 1882 Max de Techtermann).

Technique

Farbloses und gelbbraunes Glas. Rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, Eisenrot sowie blauen und violetten Schmelzfarben. Silbergelb auf Reichswappen stellenweise wieder abgeschliffen. Fast überall Brandmarke: 10. Auf Wappen "Chinauly" und "Talbach. Font": 3. Auf Wappen Bulle: 9.

History

Research

Die beiden Wappen beziehen sich offenbar auf die damals amtierenden Seckelmeister Jakob Buman und Baumeister Peter Schröter (vgl. FR_107). Peter Schröter, Sohn des Franz, kam 1616 aus dem Neustadtquartier in den Rat der Zweihundert und 1624 in den Rat der Sechzig. Er wurde 1623 zum Bauherrn ernannt und amtete 1628–1633 als Vogt von Font-Vuissens. Er starb am 17.3.1645.
Jakob Buman (4.6.1584–20.10.1643) war der Vater Johann Philipps und Jakobs (FR_151) und amtete 1622–1630 als Seckelmeister. Der Sohn des Bürgermeisters Jakob Anton Buman kam 1607 in den Grossen Rat, 1611 in den Rat der Sechzig und 1614 in den Kleinen Rat. 1611 wurde er zum Venner gewählt. Jakob Buman war mehrfach Abgesandter an die Tagsatzungen der katholischen Stände und Verwalter der gemeinsam regierten Vogteien. Man entsandte ihn auch an Jahrrechnungen und Konferenzen mit Bern. Er überliess den Kapuzinern ein Grundstück zur Erbauung ihres Klosters. Buman war zweimal verheiratet, 1605 mit Ursula Gottrau, Tochter Hans Ulrich Gottraus, 1631 mit Maria Elisabeth Gurnel (Foerster 2008/I. S. 27; SGHCF [Buman 3.4.2014]).
Bernhard Anderes schrieb die Scheibe Sebastian Schnell zu (Nachlass im Vitrocentre Romont). Bereits 1627 hatte aber der Glasmaler die Stadt Freiburg verlassen müssen, und sich im luzernischen Willisau niedergelassen (vgl. Bergmann 2014. S. 354). Erst 1629 ist seine Tätigkeit archivalisch in Freiburg wieder fassbar, und 1630 durfte er die von Jost Dugo († 1626) angefangenen Wappenscheiben vollenden. Die vorliegende Scheibe ist in den Seckelamtsrechnungen des Jahres 1628 nicht erwähnt. Wenn auch mit einer unbemerkt gebliebenen Rückkehr und Tätigkeit Sebastian Schnells gegen Ende 1628 gerechnet werden kann, kommt als Autor doch eher Johann Wäber in Frage, da stilistische Ähnlichkeiten der Tugendgestalten mit den Figuren der ihm zugeschriebenen Standesscheiben von 1622 und 1623 bestehen (FR_95, FR_96). Die Allegorien sind sicher von Vorlagen Christoph Murers beeinflusst. So findet man die Temperantia in ähnlicher Haltung auch auf einem 1587 datierten und signierten Scheibenriss Murers mit der Darstellung der Vertreibung aus dem Paradies (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 106.1), die auch der Reisser und Glasmaler einer Scheibe für Franz von Affry 1633 wiederverwendete (Schweizerisches Nationalmuseum. Inv.-Nr. LM 25648 mit Monogramm CST, und den Besitzervermerken Jörg Wannewetschs, Basel, und Matthias Zwirns, Bern; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. Kat.-Nr. 111.1).
Die Ämterscheibe wird mit jener zu identifizieren sein, die 1882 restauriert wurde und aus Semsales angekauft wurde (StAF CE I 82 Procès verbaux du Conseil d’Etat 1882, p. 738–739. Laut Inventar des MAHF soll die Ämterscheibe 1630 [MAHF 3516], FR_113 aus Semsales stammen. Diese wurde aber erst 1907 in der Auktion Messikommer in Zürich erworben). Da sie für das Lyzeum des Kollegiums als zu gross angesehen wurde, befand der Staatsrat, sie solle im Grossratssaal eingebaut werden. Leider ist um 1628 keine Stiftung nach Semsales aktenkundig. Erst 1636 werden dem Glasmaler Jost Hermann zwei grosse Wappen bezahlt, die dorthin gelangten.

Dating
1628
Date of Receipt
1882
Original Donor

Freiburg, Stadt und Amt

Donor / Vendor

Semsales

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Previous Owner

1882 aus Semsales erworben.

Inventory Number
MAHF 3404

Image Information

Name of Image
FR_Freiburg_MAHF_FR_106
Credits
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Owner

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventory

Reference Number
FR_106
Author and Date of Entry
Uta Bergmann 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema von Ämterscheibe Freiburg 1628