Research
Franz Peter von Affry (6.5.1620–14.5.1690) war ein Sohn des Franz von Affry und der Anna von Diesbach von Grandcour (vgl. FR_247). Seine militärische Karriere begann er 1648 als Leutnant in der Kompanie von Praroman bei der Schweizergarde des französischen Königs. 1652 meldete er sich als Freiwilliger bei Châtelet, im heutigen Belgien, wo die Spanier eine Niederlage erfuhren. 1659 noch Hauptmann, erhielt er 1666 eine eigene Kompanie. Ebenso bedeutend war sein politischer Aufstieg: 1644 Grossrat, 1647 Sechziger, 1653–1658 Vogt von Romont, 1683 Mitglied des Kleinen Rats und 1688 des Kriegsrats. Als Schlossherr von Le Landeron sass er 1646 auch im Staatsrat von Neuenburg. Von 1670–1679 und 1682–1686 diente er als Gouverneur des Fürstentums Neuenburg.
Franz Peter von Affry ehelichte um 1644 Maria Ottilia von Praroman († 21.3.1702), Tochter des Niklaus von Praroman und der Margaretha Wallier von Saint-Aubin (vgl. FR_128). Das Paar hatte sieben Kinder. Nach dem Tod Franz Peters erhielt der älteste Sohn Joseph das Schloss Givisiez, sein Sohn Franz das Haus am Liebfrauenplatz in Freiburg.
Die sehr bescheidene kleine Scheibe eines grossen Staatsmannes entstand in seinen jungen Jahren, vielleicht aus Anlass seiner Hochzeit oder seiner Grossratswahl. Sie entstammt sicher der gleichen Glasmalerhand wie die Scheibe Franz Prosper Gottraus aus dem Jahr 1649, welche den gleichen Schriftcharakter und einen ähnlichen Damastgrund aufweist (FR_129). Als Autor kommt allein Jost Hermann in Frage, dessen Werk sich auch nach 1655, dem Todesjahr Hans Gartners, weiter verfolgen lässt.
Dating
1644
Date of Receipt
1879
Original Donor
Affry, Franz Peter von (1620–1690)
Donor / Vendor
Previous Location
Place of Manufacture
Owner
Previous Owner
1879 aus Villarepos erworben.
Inventory Number
MAHF 3515