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TG_76: Stadtscheibe Frauenfeld
(TG_Frauenfeld_Rathaus_TG_76)

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Title

Stadtscheibe Frauenfeld

Type of Object
Artist / Producer
Dating
1567
Dimensions
40.6 x 30 cm im Licht
Location
Place
Büro StadtpräsidentIn
Inventory

Iconography

Description

Im Mittelbild halten zwei Engel das Stadtwappen Frauenfelds, darüber ist der Bau von Stadt und Schloss Frauenfeld dargestellt. Im Oberbild und in den beiden seitlichen, je dreistöckigen Architekturrahmungen wird die Gründungssage von Frauenfeld geschildert. Im Oberbild ist die Jagdszene mit der Tochter der Kyburger zu sehen, die zu Pferd den armen Ritter von Seen (bei Winterthur) begegnet. Es folgen die drei Szenen in den Feldern links (von oben nach unten): der Ritter erklärt der Kyburgerin seine Liebe, er hält bei deren Vater um ihre Hand an und diese bittet den Abt des Klosters Reichenau um Beistand. Die drei Szenen rechts zeigen, wie der Abt beim Vater vermittelt, wie dieser in die Hochzeit einwilligt und seiner Tochter den Schild von Frauenfeld übergibt und wie dieselbe zu Pferd in die Stadt einzieht. Die schmale Sockelzone enthält im Zentrum die Stifterinschrift.

Iconclass Code
11G · angels
44A1(+4) · coat of arms (as symbol of the state, etc.) (+ city; municipal)
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Stadt Frauenfeld: In Silber steigender, golden bewehrter roter Löwe, von Frau in rotem Gewand und silberner Haube an goldener Kette und goldenem Halsband gehalten.

Inscription

· 1567 · / Die Statt Frowenfeld (die Jahreszahl zu Seiten des Stadtnamens wiederholt)

Signature

keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Ein altes Flickstück und zwei neue Ergänzungen; Sprünge und Sprungbleie, die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

History

Research

Die Frauenfelder Stadtscheibe folgt in ihrer Komposition den Scheiben von 1543 (TG_20) und 1553 (TG_26). Wie auf letzterer fungieren Engel als Schildhalter.
Während die Scheibe von 1553 vermutlich in der Werkstatt des Zürcher Glasmalers Niklaus Bluntschli entstand, ist bei der vorliegenden Balthasar Federlin als Hersteller anzunehmen. Zwar hatte sich der aus Frauenfeld stammende Glasmaler bereits 1563 in Konstanz einbürgern lassen, auch danach war er aber wiederholt für Stifter aus dem Thurgau tätig (vgl. TG_298; TG_288; 1574 Allianzscheibe Liebenfels-Meldegg, Schweizerisches Nationalmuseum, Schneider, 1971, Bd. 1, Nr. 346). 1579 schuf Federlin zwei Frauenfelder Stadtscheiben, die nach Schwyz gingen, eine davon in das Haus des Thurgauer Landvogtes Martin Degen (Rott, 1933, S. 262). Degen war von 1552–54 und von 1566–68 Landvogt im Thurgau und zwischen 1558–85 wiederholt Tagsatzungsgesandter (Auf der Maur, 2016). Federlins signierte Werke sind in Bezug auf Figurenstil, Schriftcharakter und Motivwahl eng verwandt (vgl. Willkommscheibe des Hans Ulrich Mollesin 1565, Kunstgewerbemuseum Prag, Boesch, 1935, S. 258, Nr. 2; Allianzscheibe Hans Heinrich Lanz von Liebenfels und Sibylle Reichlin von Meldegg, Schweizerisches Nationalmuseum, Schneider, 1971, Bd. 1, Nr. 346; Wappenscheibe Heinrich Keller und Margaretha Zili 1581, Worms, Museum Heylshof, Foto Vitrocentre Romont; TG_298).
Die Rechnungsbücher der Stadt Frauenfeld (Bürgerarchiv Frauenfeld, Rechenbuch D1) verzeichnen die Stiftung im Jahr 1567 nicht. 1567/68 stiftete die Stadt Wil eine von Jos Murer geschaffene, ganzbögige (40 x 30 cm) Scheibe in das Haus des “Rüöbly” in Frauenfeld (Seckelamtsrechnung Wil 1567/68, No. 791; Boesch, 1949, S. 10). In den Eidgenössischen Abschieden des Jahres 1571 ist das Gesuch des Ammanns Ruppli zu Frauenfeld um Schenkung von Fenstern mit den Wappen der Orte in sein neues Haus festgehalten (Eidgenössische Abschiede, 4,2, S. 1054). Und im selben Jahr, 1571, ist die Stiftung einer Zürcher Standesscheibe in das Haus des Ammanns Rüplin in Frauenfeld, hergestellt von Heinrich Werder, belegt (Meyer, 1884, S. 235). Der reichenauische Ammann Joachim Rüpplin (†1589), Sohn des Job, war verheiratet mit Barbara Locher von Freudenberg und erwarb 1555 die Güter der ehemaligen Burg Helfenberg bei Buch bei Frauenfeld sowie 1566 die niederen Gerichte Kefikon und Islikon. 1567 kaufte er den hinteren (alten) Strasshof in Frauenfeld, der sich davor in Besitz des Klosters Reichenau befunden hatte, und errichtete im zweiten Obergeschoss einen repräsentativen Festsaal (Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 90–91; Knoepfli, 1950, S. 152; Trösch, 2010; vgl. TG_255). Für diesen reich mit ornamentaler Malerei dekorierten Saal waren die in den Quellen belegten Fensterstiftungen bestimmt. Sicherlich stiftete damals auch die Stadt eine Scheibe in das neuerworbene Haus des prominenten Bürgers. Vielleicht handelt es sich dabei um das vorliegende, ebenfalls ganzbögige Glasgemälde.

Die Scheibe wird genannt in:
Rahn, 1883, S. 48, Nr. 30.
Büchi, 1890a, S. 32.
Büchi, 1890b, S. 36, Nr. 5.
Stähelin, 1890, S. 46, Nr. 39.
Knoepfli, 1950, S. 143, 182.
Boesch, 1954.
Naumann, 1966, S. 59.
Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 20, 38, Abb. 15.
Früh/Ganz, 1987, S. 18.

Dating
1567
Original Donor

Frauenfeld, Stadt

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Seit 1886 Bürgergemeinde Frauenfeld

Inventory Number
TD 38 (Historisches Museum Thurgau)

Image Information

Name of Image
TG_Frauenfeld_Rathaus_TG_76
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2018
Copyright
© Bürgergemeinde Frauenfeld
Owner

Seit 1886 Bürgergemeinde Frauenfeld

Inventory

Reference Number
TG_76
Author and Date of Entry
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema