Laternenartige Bekrönung eines übereck gesetzten Baldachins oder Tabernakels, bei welcher Streben und Fialen durch Kielbögen miteinander verbunden werden.
keine
Laternenartige Bekrönung eines übereck gesetzten Baldachins oder Tabernakels, bei welcher Streben und Fialen durch Kielbögen miteinander verbunden werden.
keine
Zwei kleine neue Ergänzungen; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Restaurierungen
1905 Georg Röttinger, Zürich.
Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot.
Die drei Fragmente (TG_300, TG_301, TG_302) stammen aus dem Glasmalerei-Zyklus des 1480 vollendeten Kapitelsaal des Konstanzer Münsters, wo das vorliegende Exemplar sich ursprünglich wohl an der Ostseite in Feld XI, 3b befand (vgl. Becksmann, 1979, 121). Aus dem Zyklus des Kapitelsaals erwarb Johann Nikolaus Vincent für seine Sammlung in Konstanz über zwanzig Stück. Davon gelangten anlässlich der Versteigerung seiner Sammlung im Jahre 1891 Scheiben nach Karlsruhe, Berlin, Köln, Basel, Bern, Liberec (Reichenberg/Böhmen), Prag, Zürich sowie eben Frauenfeld (vgl. Becksmann, 1979, 119–122).
Zunächst mit Hans Wild in Verbindung gebracht (z.B. von Schmitz, 1913), nahm die Forschung die Werkgruppe des Kapitelsaals später für den Strassburger Glasmaler Peter Hemmel von Andlau in Anspruch (Schneider, 1949). Heute allerdings wird sie nicht mehr direkt diesem oder einem anderen bestimmten Meister zugewiesen, sondern der Strassburger Werkstattgemeinschaft, an der Peter von Andlau beteiligt war (vgl. Becksmann, 1979, S. 118; Scholz, 1994, S. LVIII–LXII, 93–96; Ulmer Museum, 1995, S. 70–80).
Eine weitgehend übereinstimmende Bekrönung zeigte das 1481 datierte, heute zerstörte Achsenfenster der Strassburger Magdalenenkirche (Frankl, 1956, Abb. 149; Becksmann, 1979, 121).
Die Scheibe wird genannt in:
Heberle, 1891, vermutlich Nr. 450.
Messikommer, 1904, Nrn. 185–187.
Becksmann, 1979, S. 121, Abb. 376.
Seit 1955 Historisches Museum Thurgau
Bis 1890 Sammlung Johann Nikolaus Vincent, Konstanz · Guyer-Zeller, Zürich · Bis 1904 Sammlung de Trétaigne, Paris · Sammlung Bachmann, Frauenfeld
Becksmann, R. (1979). Die mittelalterlichen Glasmalereien in Freiburg im Breisgau. Corpus Vitrearum Medii Aevi. Deutschland Bd. 2 (Baden und Pfalz, Teil 1). Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft.
Frankl, P. (1956). Peter Hemmel. Glasmaler von Andlau. Berlin: Deutscher Verein für Kunstwissenschaft.
Heberle, J.M. (1891). Katalog der reichhaltigen Kunst-Sammlung der Herren C. und P.N. Vincent in Konstanz am Bodensee. Versteigerung zu Konstanz am Bodensee, den 10. September 1891. Köln.
Messikommer, H. Zürich (1904). Auktion der Glasgemälde-Sammlung der Baronin de Trétaigne und von Glasgemälden aus der ehemaligen Vincent-Sammlung in Konstanz (Katalog zur Auktion in der Börse Zürich, 2. und 3. Mai 1904).
Schmitz, H. (1913). Die Glasgemälde des Königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin. Berlin: Verlag Julius Bard, 2 Bde.
Schneider, A. von (1950). Die Glasgemälde des Badischen Landesmuseums Karlsruhe. Freiburg im Breisgau: Urban-Verlag.
Scholz, H. (1994). Die mittelalterlichen Glasmalereien in Ulm. Corpus Vitrearum Medii Aevi I,3. Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft.
Ulmer Museum, Reinhardt, B., Roth, M. (Hrsg.)(1995). Bilder aus Licht und Farbe: Meisterwerke spätgotischer Glasmalerei, "Strassburger Fenster" in Ulm und ihr künstlerisches Umfeld. Ulm: Süddeutsche Verlagsgesellschaft.
Schweizerisches Nationalmuseum Foto 4064
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