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TG_882: Ölberg-Fenster
(TG_Steinebrunn_KatholischeKircheStGallus_TG_882)

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Title

Ölberg-Fenster

Type of Object
Artist / Producer
Studio
Dating
1923

Iconography

Description

Mehrteiliges Rundbogenfenster mit Blankverglasung in Rechtecken und einem polygonalen Bildmedaillon im Zentrum. Darin ist das Gebet Christi auf dem Ölberg dargestellt. Jesus Christus betet kurz vor seiner Gefangennahme in grosser Angst zu Gott, während seine Jünger schlafen. Über ihm erscheinen ein Kelch mit Schlange und ein Engel mit Schlüsseln in der Hand, der ihm neue Kraft spendet. Unterhalb des Medaillons Spruchband.

Iconclass Code
11G · angels
73D312 · Christ's prayer in the Garden of Gethsemane during the night
Iconclass Keywords
Inscription

JM TOD DEIN LÖSE PREIS
Gest. v. Familie / Adolf / Mayer-Ruggli's / Verwandte

Signature

Lütz u. Elmpt, Glasmaler / Emmishofen 1923. (s VII)

Technique / State

Technique

Farbloses und farbiges, teils strukturiertes Glas, zudem rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und grüner Schmelzfarbe.

History

Research

Im Herbst 1922 beschloss die Baukommission, die neu zu erbauende Kirche Steinebrunn für 7000 Fr. mit farbigen Fenstern der Glasmalerei Lütz & Elmpt in Emmishofen auszustatten (Katholisches Kirchgemeindearchiv Steinebrunn-Egnach, B 14.1.01/1; Protokolle der Baukommission, S. 59). Weitere Offerten wurden offenbar nicht eingeholt. Als Stifter konnten Privatpersonen, der Thurgauer Klerus und der Architekt Albert Rimli gewonnen werden, zudem stiftete die Baukommission ein Fenster.
Ende 1922 präsentierte Paul Lütz der Baukommission sechs Skizzen für die Kirchenfenster (Katholisches Kirchgemeindearchiv Steinebrunn-Egnach, B 14.1.01/1; Protokoll der Baukommission vom 15. Dez. 1922, S. 65). Die Skizzen und die in der Folge ausgearbeiteten Kartons fanden grossen Anklang, – die Entwürfe stammten von einem Mitarbeiter der Firma Lütz & Elmpt, der “unter den zeitgenössischen Vertretern der Christlichen Kunst mit an erster Stelle steht” –, nicht gutgeheissen wurden jedoch Darstellungen wenig bekleideter und nackter Frauenfiguren (Katholisches Kirchgemeindearchiv Steinebrunn-Egnach, B 17.2.04/4; Briefwechsel zwischen der Baukommission und Lütz & Elmpt, März 1923).
Aus einer undatierten Postkarte geht hervor, dass Lütz & Elmpt die farbigen Gläser aus dem Ruhrgebiet bezogen. Da dieses 1923 aufgrund ausstehender Reparationen von französischen Truppen besetzt wurde, rechneten Lütz & Elmpt mit Lieferschwierigkeiten: “Die Oefen werden ausgeblasen infolge der Besetzung durch die Franzosen” (Katholisches Kirchgemeindearchiv Steinebrunn-Egnach, B 17.2.04/4; Postkarte von Lütz & Elmpt, 1923). Im September 1923 erhielt die Firma eine Auszahlung von 3’800 Franken, was darauf hindeutet, dass bis dahin ein Grossteil der Fenster eingesetzt werden konnte (Katholisches Kirchgemeindearchiv Steinebrunn-Egnach, B 17.2.04/4; Brief von Lütz & Elmpt vom 13.9.1923).
Die insgesamt dreizehn Fenster zeigen in grossen polygonalen Medaillons fünf Szenen aus dem Leben Christi sowie weitere christliche Themen: die Dreifaltigkeit, Himmel und Hölle, die Bekehrung des Saulus, Herodias mit dem Kopf des Johannes, die heilige Cäcilia, ein sich zu Gott bekennendes Liebespaar, die Parabel von Lazarus und dem Prasser, und die beiden Kirchenpatrone St. Gallus und St. Otmar. In Stil und Ausdruck sind die Glasmalereien zwar nicht mehr gänzlich dem Historismus verpflichtet. Im Vergleich mit den fast zeitgleich von Carl Roesch für die evangelischen Kirchen in Schlatt und Amriswil entworfenen Fenster sind sie insgesamt aber weniger modern und ausdrucksstark. Eine Besonderheit sind die unterhalb der Medaillons angebrachten Sprüche, die sich oft mit demjenigen im gegenüberliegenden Fenster reimen.

Dating
1923
Owner

Katholische Kirchgemeinde Steinebrunn-Egnach

Image Information

Name of Image
TG_Steinebrunn_KatholischeKircheStGallus_TG_882
Credits
© Vitrocentre Romont (Foto: Hans Fischer)
Date
2020
Owner

Katholische Kirchgemeinde Steinebrunn-Egnach

Inventory

Reference Number
TG_882
Author and Date of Entry
Eva Scheiwiller-Lorber 2016; Katrin Kaufmann 2021