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TG_901: Sämann-Fenster
(TG_Schlatt_ReformierteKirche_TG_901)

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Title

Sämann-Fenster

Type of Object
Artist / Producer
Studio
Dating
1922–1923
Dimensions
300 x 100 cm

Iconography

Description

Fünfteiliges Rundbogenfenster mit schmalem, braunen Rand. In den unteren beiden Feldern ist die Szene mit dem Sämann dargestellt, der das Korn auf dem Feld verteilt. Vögel, Distel und Ähren verdeutlichen, dass nur ein Teil der Samen Frucht bringen wird. Übrige Fensterfläche mit leicht getönter Rautenverglasung gestaltet. Die Rauten werden aus braunen Glasstäben gebildet, deren Schnittpunkte blau sind.

Iconclass Code
73C811 · the sower ~ parable of Christ (Matthew 13:3-9; Mark 4:3-9; Luke 8:5-8)
Iconclass Keywords
Signature

ENTWORFEN UND GEMALT VON / C. ROESCH, DIESSENHOFEN / TECHNISCHE AUSFÜHRUNG: / A. KIEBELE, ST. GALLEN (s V)

Technique / State

State of Conservation and Restorations

1991 restauriert und neu gefasst, zudem zusätzliche äussere Isolierverglasung.

Technique

Farbloses und farbiges Glas, Bemalung mit Schwarzlot und Schwarzlotlasur.

History

Research

Als Teil der 1922 begonnenen Renovation der evangelischen Kirche in Unterschlatt sollten die vorhandenen Glasfenster von 1853 repariert, bzw. ersetzt werden (Evang. Kirchgemeindearchiv Schlatt, 5.10.3; Kostenvoranschlag der Architekten Brenner & Stutz). Erst nach Beginn der Renovationsarbeiten wurde in Erwägung gezogen, gemalte Scheiben erstellen zu lassen. Da die Mehrkosten durch Spenden von Schlatter Bürgern gedeckt werden konnten, wurde im Oktober 1922 Carl Roesch aus Diessenhofen mit dem Entwurf von Glasmalereien beauftragt (Evang. Kirchgemeindearchiv Schlatt, 5.10.4; Bericht über die Kirchenrenovation von Pfarrer Roman Gröber, 21.12.1922, sowie Evang. Kirchgemeindearchiv Schlatt; Protokolle der Kirchenvorsteherschaft und Baukommission vom 7.9.1922 und 17.10.1922). Insgesamt entwarf und bemalte Roesch fünf Fenster mit Gleichnissen Jesu und fünf Ornamentfenster. Die technische Ausführung übernahm Anton Kiebele in St. Gallen. Alle Glasmalereien zeigen Rautenornamente – Roesch nahm hiermit ein Element auf, welches auch im Holzwerk des 1922/23 neu gestalteten Innenraumes zu finden ist.
Die Szenen der Gleichnisse Jesu zeichnen sich durch eine bewegte und expressive Darstellung, starke Farbkontraste und eine gleichzeitig detailliert wie auch grob aufgetragene Schwarzlotbemalung aus. Insbesondere die Fenster auf der Südseite weisen Farbakzente in Gelb und Orange auf. Hervorzuheben ist die Glasmalerei des barmherzigen Samariters (TG_896): Die Figur des Samariters wird teilweise vom verletzten Mann verdeckt und verschmilzt zudem farblich mit dem Hintergrund. Der helfende Mensch ist in den Hintergrund gerückt, wodurch die Selbstlosigkeit seiner Tat um so stärker ins Zentrum gerückt wird.
Mit den Glasmalereien in Schlatt und denen der evangelischen Kirche Amriswil (TG_352TG_363) erhielt Roesch 1922 gleich zwei grosse Aufträge. Für sein künstlerisches Arbeiten stellte der vorhandene Zeitdruck eine Herausforderung dar (Helg, 2009, S. 39).

Dating
1922–1923
Period
1922 – 1923
Owner

Evangelische Kirchgemeinde Schlatt

Bibliography and Sources

Literature

Ducret, M. et al. (Hrsg.) (1999). Schätze des Glaubens. Kostbarkeiten aus dem Besitz der thurgauischen Kirchengemeinden. Frauenfeld: Huber, S. 215.

Helg, U. (2009). Carl Roesch: Leben und Werk: 1884-1979. Zürich: Offizin, S. 39-40.

Landert, M. (Hrsg.) (2006). Carl Roesch: eigenwillig – angepasst [Ausstellungskatalog]. Sulgen: Niggli.

Hess, R. (1939). Neue Glasmalerei in der Schweiz. Eine Wegleitung zu den Standorten und ein Verzeichnis der Künstler. Basel: J. & F. Hess.

Knoepfli, A. (1958). Carl Roesch: ein Beitrag zur Geschichte der Malerei seit 1900. Frauenfeld: Huber, S. 109–110, 142.

Raimann, A. (1992). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. V: Der Bezirk Diessenhofen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Wiese Verlag, S. 265, 267–268.

Image Information

Name of Image
TG_Schlatt_ReformierteKirche_TG_901
Credits
© Vitrocentre Romont (Foto: Viktor Holikov)
Date
2021
Owner

Evangelische Kirchgemeinde Schlatt

Inventory

Reference Number
TG_901
Author and Date of Entry
Eva Scheiwiller-Lorber 2016; Katrin Kaufmann 2021