Recherche
Der Abschiedsszene Hektors von seiner Gattin Andromache und seinem Sohn Astyanax wird in Homers Ilias grosse Bedeutung und viel Platz eingeräumt. Dies erlaubte es Homer, die guten Charaktereigenschaften des Haupthelden Trojas ausführlich hervorzuheben, um das künftige tragische Ende besonders zu betonen. Der Hinterglasmaler verzichtet hier auf die Wiedergabe des kleinen Sohnes. Das klassizistisch-romantische Spiegelgemälde besticht vor allem durch die Eigenschaften, die jedem figürlich verzierten Spiegel, aber auch jedem Hinterglasgemälde eigen sind: der Betrachter erkennt die Darstellung dann am besten, wenn nicht seine Person, sondern sich darin ein unifarbener Hintergrund spiegelt. Will er sich selbst sehen, wird er zu seitlicher Positionierung gezwungen, um neben der schwarzen Zeichnung des Hinterglasbildes sichtbar zu werden.
Beim fast monochromen Spiegel lässt sich die äusserst wichtige Rolle der Lichtquelle und -stellung sowie der im Raum befindlichen Farbreflexe besser nachvollziehen als beim bunten Hinterglasgemälde, wo diese Faktoren ebenso bedeutend wirken, jedoch viel unbewusster empfunden werden.
Datation
Um 1810
Période
1800 – 1820
Date d'entrée
2000
Donateur·trice / Vendeur·euse
Lieu de production
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
Sibyll Kummer, Zürich · R.+F. Ryser (1991)
Numéro d'inventaire
RY 896