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Die vorliegende Scheibe ist völlig identisch mit einer weiteren Bildscheibe von 1706 im Museum Burg Zug (Inv.-Nr. 7099), als deren Stifter Melchior Knüsel, Bauer in Ibikon und Seckelmeister in Risch, sowie seine Frau Katharina Schriber (Schreiber) inschriftlich genannt sind (Bergmann 2004, Nr. 291). Katharina war eine Tochter Jakob Schribers, eines Angehörigen der aus Arth stammenden, aber auch in der Stadt Zug und Risch beheimateten Familie Schriber. Vermutlich war sie eine nähere Verwandte von Johann Melchior Schreiber (Schriber) in der Rüti (in Risch). Ob letzterer mit jenem Hans Melchior Schriber identisch oder verwandt war, der als Kirchmeier und amtierender Seckelmeister von Risch in der Inschrift der Gemeindescheibe Rischs von 1735 genannt wird, ist unbekannt (Bergmann 2004, Kat.-Nr. 337). Es ist jedoch anzunehmen, dass die beiden Scheiben Knüsel-Schriber und Schriber-Effinger aus dem gleichen unbekannten Zusammenhang stammen. 1706 stiftete die Stadt Zug in das 1705 erneuerte Pfarrhaus von Risch Schild und Fenster (Bergmann 2004, S. 607). Es ist denkbar, dass auch Fensterstiftungen der Rischer Amtsträger und ihrer Gattinnen dorthin getätigt wurden.
Die Scheibe des Bernischen Historischen Museums ist wie jene verwandte im Museum Burg Zug dem Zuger Glasmaler Franz Josef Müller zuzuschreiben. Die Vorlage für das Hauptbild mit der Anbetung der Könige ist in analoger Form bereits auf einer 1639 von Kaspar Letter gestifteten Bildscheibe und einer Figurenscheibe Melchior Schribers und Katharina Brüderlins 1640 verwendet worden (Museum Burg Zug; Bergmann 2004, Nr. 124 und Foto SNM Zürich 104841). Das graphische Vorbild ist bislang jedoch unbekannt.
Datation
1706
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum, Depositum
Numéro d'inventaire
BHM 1157