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BE_6432: Wappenscheibe Albrecht Manuel
(BE_Bern_BHM_5772)

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Titre

Wappenscheibe Albrecht Manuel

Type d'objet
Artiste
Lieu de production
Datation
1626
Dimensions
32.8 x 21.1 cm im Licht

Iconographie

Description

Das Vollwappen Albrecht Manuels ist vor gelben Grund gesetzt. Seine Helmdecke und die daran anschliessenden Schriftbänder verdecken die seitlichen Rahmenstützen fast vollständig. Davon erkennbar sind einzig die Kapitelle, die einen mehrfarbigen, blumengeschmückten Rollwerkbogen mit einer Kopfkartusche im Scheitel tragen. In den unteren Bildecken sind zwei weibliche Tugendgestalten festgehalten, die Fides links und die Spes rechts.

Code Iconclass
11M31 · Foi, 'Fides'; 'Fede', 'Fede catholica', 'Fede christiana', 'Fede christiana catholica' (Ripa) ~ une des trois Vertus théologales
11M32 · Espérance, 'Spes'; 'Speranza divina e certa' (Ripa) ~ une des trois Vertus théologales
46A122 · armoiries, héraldique
5(+11) · Idées et Concepts Abstraits (+ concept abstrait symbolisé par une figure féminine)
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Albrecht Manuel

Inscription

H. Albrecht Manuel / Schultheiβ Der Statt Bern / Vnd Herr Zů Cronaÿ / FIDES SPES 1626.
des Globens / hafft Allein / Jn Gott vnd sÿn / Verheÿsung rein.
Hoffnung er(w)artt das / Der Gloub /we)iβ / vnd Gott mitt / sinem wort / verhei / st.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Das Glas mit dem Drachenkopf der Helmzier neu ergänzt; am oberen Rand rechts neben der zentralen Maske ein altes Flickstück; mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Albrecht Manuel (2.11.1560–11.8.1637) wurde als Sohn des Niklaus und der Ursula Vogt und somit als Enkel des Malers Niklaus Manuel in Bern geboren. Er war Herr zu Cronay, wurde 1578 Substitut der Stadtkanzlei, 1588 Grossrat zu Bern und 1591 Heimlicher und Sechzehner. Seit 1591 amtete er auch als Landvogt zu Yverdon. 1595 wurde er Kleinrat und Venner zu Gerbern. Nachdem er seit 1597 als Statthalter des Schultheissenamts und Mitglied des Geheimen Rates gewirkt hatte, erlangte er 1600 das höchste Amt des Stadtstaates und regierte als Schultheiss bis ins Jahr 1632. Zahlreich waren seine Missionen als Vermittler zwischen den Konfessionen und Gesandter auf Tagsatzungen. Er prägte die eidgenössische Politik sehr wesentlich im Sinne der Reformierten. Albrecht Manuel war seit 1586 mit Ursula von Graffenried, Tochter des Niklaus von Graffenried, und in zweiter Ehe seit 1605 mit der zweifachen Witwe Magdalena Nägeli († 1628) verheiratet (HLS 8/2009, S. 269). Das Bernische Historische Museum besitzt auch die Bildnisse dieses Ehepaares.
Albrecht Manuel war ein eifriger Scheibenstifter. Von ihm haben sich allein im Bernischen Historischen Museum drei Scheiben aus den Jahren 1608, 1613 und 1626 erhalten (BHM Bern, Inv. 5772, 5773, 18115). Ebendort findet sich der in der Sammlung Wyss der Riss zu einer Allianzscheibe Manuel-Nägeli aus der Zeit um 1605/10 (Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nr. 395). Eine Scheibe Albrecht Manuels von 1609 befand sich 1920 im Kunsthandel (BHM Bern, Foto 29460). Durch eine Pause Hans Drenckhahns ist zudem eine Scheibe Manuels aus dem Jahr 1600 dokumentiert (im Nachlass Hans Drenckhahns, Vitrocentre Romont).

Die Scheibe stammt aus stilistischen Gründen von derselben unbekannten Hand, welche die im Bernischen Historischen Museum befindliche, 1731 neu datierte Scheibe Samuel Zehenders schuf (BHM Bern, Inv. 23899). Trotz mancher dort festgestellter, an das Werk Hans Jakob Hübschis erinnernder Motive werden beide Scheiben wohl kaum von Hübschi selbst stammen, der im Jahr 1626 schon etwa 86jährig gewesen wäre. Ob er zu dieser Zeit überhaupt noch lebte und arbeitete, ist unbekannt. Beide Scheiben sind jedoch in der Nachfolge dieses den Zeitstil lange Zeit prägenden Meisters zu sehen.

Datation
1626
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Seit 1906 Bernisches Historisches Museum

Propriétaire précédent·e

Bis 1906 Eduard Manuel (Nachweisakten BHM Bern).

Numéro d'inventaire
BHM 5772

Bibliographie et sources

Bibliographie

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern pro 1906, Bern 1907, S. 10, 111.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 9f.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 2, Abb. 381.4.

Vgl.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Références à d'autres images

SNM Zürich, Neg. 9147 (Hans Jakob Dünz)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_BHM_5772
Crédits photographiques
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date de la photographie
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Propriétaire

Seit 1906 Bernisches Historisches Museum

Inventaire

Numéro de référence
BE_6432
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016