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BE_8874: Scheibe mit unbekanntem Wappen
(BE_Bern_Bund_Lo368)

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Titre

Scheibe mit unbekanntem Wappen

Type d'objet
Artiste
Bucher, Leontius · zugeschr.
Datation
1696
Dimensions
25.6 x 19.5 cm im Licht

Iconographie

Description

Das Stifterwappen befindet sich vor farblosem Grund in einer sich auf Bretterboden erhebenden Rahmenarchitektur. Als Schildbegleiter fungieren Johannes der Täufer in rotem Mantel mit dem Lamm in den Händen sowie der sein Kreuz haltende hl. Andreas in blauem Gewand und gelbem Mantel. Die beiden Heiligen stehen vor den seitlichen Rahmenstützen auf maskengeschmückten Postamenten. Das stark zurückfluchtende blaue Gebälk über ihnen dient als Träger der Inschriftentafel.

Code Iconclass
11H(ANDREW) · l'apôtre André; attributs possibles : livre, croix en X, poisson, filet de pêcheur, corde, rouleau de parchemin
46A122 · armoiries, héraldique
73A(JOHN THE BAPTIST) · série montrant des épisodes de la vie de Jean Baptiste
Mot-clés Iconclass
Inscription

Die Liebe Vber / windt Alles.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Die ursprünglich am Scheibenfuss platzierte Stifterinschrift ist nicht mehr vorhanden. An deren Stelle sind unterhalb des Wappenschildes und des Bretterbodens alte Flickstücke eingefügt. Ein Sprung und einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Die Wappenscheibe lässt sich dem aus Sursee gebürtigen Glasmaler Leontius Bucher (1653–ca. 1714) zuweisen, der sich spätestens ab 1679 in Freiburg i. Ü. aufhielt und dort bis zu seinem Lebensende wohnhaft blieb. Das Schweizerische Nationalmuseum in Zürich ist im Besitz einer analog komponierten, die Apostel Petrus und Jakobus als Schildbegleiter darstellenden Wappenscheibe mit dem Monogramm Buchers, die dieser 1696 für den Landschreiber von La Roche Jakob Bapst ausführte (Inv. LM 47024, 30,5 x 19 cm; Jahresbericht SNM Zürich 1971, S. 61, 75, Abb. 90; Bergmann 2014, Bd. 1, S. 238, Abb. 160). Die vorliegende Scheibe, deren Unterteil mit der Inschriftentafel verloren ist, wurde von Bucher sicher ebenfalls 1696 geschaffen, und zwar für denselben Ort wie das Geschwisterstück mit dem Wappen Jakob Bapsts. Ihr unbekannter Stifter dürfte demnach in derselben Gegend wie Bapst ansässig gewesen sein, das heisst vermutlich in der Region von Bulle im Greyerzerland (Kanton Freiburg). Anhand des Herzens, das die Wappenfigur hält und anhand des auf die Liebe anspielenden Wahlspruchs über dem Wappenschild stellt sich die Frage, ob der Familienname des bislang nicht identifizierten Stifters "Liebi" gelautet haben könnte (die in Seftigen und Thun im Kanton Bern nachgewiesenen Familien Liebi besitzen allerdings andere Wappen und ob in den Freiburger Landen ein Geschlecht dieses Namens existierte, bleibt zu prüfen). Zu denken wäre allenfalls aber auch an die Familie Gaydamour (Guex d'Amour) aus Freiburg, deren Wappen bislang unbekannt ist (die bislang für die Familie in Anspruch genommene Scheibe mit der Inschrift Christian Gaydamours im Freiburger Museum für Kunst und Geschichte ist zusammengesetzt und liefert keine Hinweise auf deren Wappen; Bergmann 2014, Bd. 2, Kat.-Nr. 119).

Datation
1696
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Kunstsammlung Schweizerische Eidgenossenschaft (vormaliger Depositär: Lohn, Kehrsatz)

Numéro d'inventaire
Lo 368

Bibliographie et sources

Bibliographie

Unpubliziert.

Vgl.

Schweizerisches Landesmuseum Zürich, Jahresbericht 80/1971.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, 2 Bde., Bern etc. 2014.

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_Bund_Lo368
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bern
Propriétaire

Kunstsammlung Schweizerische Eidgenossenschaft (vormaliger Depositär: Lohn, Kehrsatz)

Inventaire

Numéro de référence
BE_8874
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016