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Das erhaltene Stück entstand nach dem gleichen Vorbild wie die Scheibe desselben Stifters, die 1911 mit der Sammlung Lord Sudeleys in München versteigert wurde (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 296.1). Hans Lehmann erkannte in diesem Glasgemälde das Wappen der von Homburg und schrieb das Werk dem Basler Glasmaler Antoni Glaser zu. Das hegauische Adelsgeschlecht führt allerdings ihr Wappen in umgekehrten Farben, d. h. in Gold ein schwarzes Hirschgeweih, und eine andere Helmzier (Letzteres auch von Lehmann vermerkt). Als Stifter der ebenfalls ohne Inschrift überlieferten Scheibe vermutete Lehmann den Sohn Adam von Homburgs, Gilg von Homburg, der 1507 Domherr des Stifts Basel wurde. Vier Edelleute bezeugten damals seine für die Erlangung der Domherrenpfründe erforderliche adelige und ritterliche Abstammung (Lehmann 1911. S. 99. Vgl. Bosshart-Pfluger, Catherine. Basel [Domkapitel]. In: HLS 1, 2002. S. 743–744; DHS 1, 2002. S. 753). Zwar weist nichts in der Scheibe auf einen geistlichen Stand des Stifters hin, doch ist dies in jener Zeit nicht ungewöhnlich, ebensowenig wie die weltliche Dame als Schildhalterin eines Domherrenwappens.
Die Untersicht des Dreiecksbogens und der bewölkte Himmel kommen der Scheibenstiftung des Bruders Andres Wengi im Kreuzgang von Wettingen um 1519/20 recht nahe. Mit ihr kann der Einfluss Hans Holbeins des Jüngeren auf den Glasmaler einer Basler Werkstatt, vielleicht jener Antoni Glasers, belegt werden (Hoegger 2002. S. 256–258). Eine Basler Herkunft auch der vorliegenden Scheibe ist somit sehr wahrscheinlich.
Datation
Um 1515
Période
1500 – 1530
Date d'entrée
Unbekannt
Commanditaire / Donateur·trice
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
Numéro d'inventaire
VMR 432