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Das unbekannte Wappen trägt als Schildhaupt das ergänzte, doch wohl auf den ursprünglichen Bestand zurückgehende Kreuz der Johanniter. Es dürfte darauf hinweisen, dass die Scheibe die Stiftung eines bislang nicht identifizierten Ritters bzw. Komturs des Johanniterordens war. Die Scheibe befand sich zudem schon seit dem 19. Jahrhundert in Familienbesitz in Villarsel-sur-Marly, in einem Gut, das der ehemaligen Johanniterkomturei in Freiburg gehörte und heute nur noch aus einem Bauernhaus von 1729–1733 besteht (Freundliche Angaben des heutigen Besitzers).
Die Scheibe kann um 1515–1520 datiert werden und lässt sich ins Werk des Freiburger Glasmalers Rudolf Räschi eingliedern. Hier sind vor allem die schlanken Säulen mit den kissenartigen Kapitellen, die mohnartigen Früchte in den Zwickeln der Oberbilder und die typischen Gesichtszüge mit den grossen Knopfaugen den Scheiben von 1517 verwandt, die aufgrund historischer Umstände Räschi zugeschrieben werden (vgl. FR_21, FR_22, FR_23, FR_25, v. a. FR_24).
Die vorliegende Scheibe muss zu unbekannter Zeit vom Atelier Kirsch & Fleckner in Freiburg restauriert worden sein. Aus dem Erbe Kirschs stammt nämlich eine Kopie der Wappenscheibe, die als einziges originales Fragment einen Zwickel beinhaltet, der damals dem Glasmaler als Anhaltspunkt für die Restaurierung der vorliegenden Scheibe gedient haben mag. Der Rest der Kopie wurde geschickt mit alten, neu bemalten Gläsern hergestellt, so dass durchaus der Eindruck einer originalen Scheibe entsteht (Romont, Vitromusée, Inv.-Nr. 495/496; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 345.1).
Datation
Um 1515/20
Période
1495 – 1540
Date d'entrée
Unbekannt
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
Aus dem Besitz der Familie Gendre, Villarsel-sur-Marly, aus dem altem Gut der ehemaligen Komturei St. Johann Freiburg.