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BE_1890: Riss für Wappenscheibe Hans Krumm
(BE_Bern_BHM_BE_1890)

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Iconographie

Description

Ein mit einem Doppelhänder und einer Hellebarde bewaffneter Krieger präsentiert das Wappen von Hans Krumm. Er steht im Halbharnisch vor einer Mauerbrüstung und trägt ein Federbarett auf dem Kopf. Zwei Balustersäulen tragen ein einfaches Gesims und hinterfangen den Schildhalter mit dem Wappen. Die Rahmenkomposition lässt sich auf einen Entwurf von 1519 aus der Werkstatt Hans Holbeins d. J., der sich im Fogg Museum in Harvard befindet (Inv. 1932.376, https://www.harvardartmuseums.org/collections/object/298696?position=5), zurückführen (Mongan & Sachs 1946, Nr. 387). Vor dem Sockel prangt ein Schriftband mit der Inschrift des Stifters.
Einzelne Elemente, wie das Wappen, die Bänder der Girlande, die Ornamente der Säulen und Kleidungsstücke der Figur sind gelb aquarelliert. Mittels der farbigen Aquarellierung und der Lavierung in Grau und Schwarz wird Körperlichkeit und Räumlichkeit geschaffen, während die Binnenlinien und die Kontur mit feinen Tintenlinien gezeichnet sind.
Zwischen den Beinen des Schildhalters hat Hans Rudolf Lando den Entwurf als seinen Besitz gekennzeichnet.

Code Iconclass
45C13(SWORD) · armes tranchantes : épée
45C14(HALBERD) · armes à manche et d'hast : hallebarde
45D21(+28) · forces terrestres (+ troupes de mercenaires, p.ex. : lansquenets)
46A122(KRUMM)1 · armoiries, héraldique (KRUMM) - blason, écu
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Hans Krumm: in Gold ein schwarzes Hauszeichen.

Inscription

Auf der Schriftrolle: "hanß Krum im iar M D XXXIX"; Zwischen den Beinen des Halbartiers in Braun "HRLando / 1605".
Auf der Rückseite in braun: "Erkauffdt von Ludwig Koch durch mich HRLando 1605 Jars."

Signature

keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Wasserzeichen Bär.
Horizontal- und Vertikalknick.
Oben und an den Seiten beschnitten; hinterlegter Ausbruch in der Ecke unten rechts; Riss unten im Vertikalknick, auf der Rückseite gesichert; leicht fleckig.
1978 restauriert.

Technique

Feder in Grauschwarz; grau laviert und gelb aquarelliert (Wappen, Girlandenbänder, Teile von Säulenrahmung und Figur).

Historique de l'oeuvre

Recherche

Die älteren Zuschreibungen an den Meister S. Krumm oder den Maler Benedicht Krumpt (Notiz von Palu Leonhard Ganz auf Blatt 23 im Sammlungsband; Glaser 1937, S. 130; Ganz 1966, S. 20) hat Hasler (1996/1997, 1. Bd. S. 161) zurückgewiesen, ebenso wie die von Warnecke vorgeschlagene Zuweisung an den Berner Maler Hans Krumm, den Onkel des Martin Krumm um 1540–1577/78) (Warnecke 1878, Taf. 61). Da über das künstlerische Werk des Malers nichts weiter bekannt ist, kann diese Zuschreibung nicht aufrechterhalten werden. Hasler weist den Scheibenriss derselben Werkstatt zu, die auch den Riss für eine zweite Scheibe des gleichen Stifters schuf (heute im Kunstmuseum Bern A 501) (Hasler 1996/1997, 1. Bd. S. 160). Letzterer wurde von Matile an Jakob Kallenberg zugewiesen (Bächtiger 1979, S. 165; vgl. Alte Meister 2000, S. 32). Vergleichbare Beispiele wie der Riss zu einer Wappenscheibe für Peter Im Haag in der Sammlung Wyss (BHM 20036.81) oder der Entwurf für eine Wappenscheibe von Payern in der Berliner Kunstbibliothek (Hdz. 1623) werden ebenfalls Jakob Kallenberg zugeschrieben (Hasler 1996/1997, 1. Bd. S. 159–163). Sie weisen die für Kallenberg typische farbige Aquarellierung, die Schlagschatten, die kunstvoll gestalteten Schildformen und die Bärenfiguren auf. Diese Stilelemente sind ebenfalls auf dem oben erwähnten Entwurf für Hans Krumm zu finden, der im Kunstmuseum Bern aufbewahrt wird. Dies lässt vermuten, dass Kallenberg auch den vorliegenden Entwurf für den gleichen Stifter angefertigt haben könnte.
Hans Krumm von Bern, der Scheibenstifter, nahm als Reisläufer zusammen mit Jakob May am Feldzug nach Neapel und an der Eroberung der Waadt teil (Bächtiger 1979, S. 163).
Eine Pause des Risses (Feder in Schwarz laviert und koloriert) von Emil Gerster ist im Besitz des Bernischen Historischen Museums (BHM 21869).

Datation
1539
Propriétaire

Schweizerische Eidgenossenschaft

Propriétaire précédent·e

Bis 1605 Ludwig Koch, Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1584–1646); Seit dem 19. Jahrhundert Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Numéro d'inventaire
BHM 20036.26

Bibliographie et sources

Bibliographie

Alte Meister (2000). Zeichnungen und Aquarelle aus der Graphischen Sammlung (Ausst. Katalog, Kunstmuseum Bern, 14.6.–10.9.2000). Bern: Stämpfli.

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. Bern: Stämpfli und Cie AG (1. Bd. S. 160–161, Kat. Nr. 167).

Bächtiger,F. (1979). Scheibenriss mit Berner Pannerträger. In: Niklaus Manuel Deutsch. Maler, Dichter, Staatsmann. (Ausst. Katalog, Kunstmuseum Bern, Sept. bis Dez.) (S. 163–165). Bern.

Ganz, P. L. (1966). Die Basler Glasmaler der Spätrenaissance und der Barockzeit. Basel/Stuttgart: Schwabe & Co.

Mongan, A. & Sachs, P. J. (1940). Drawings in the Fogg Museum of Art. Cambridge: Harvard University Press.

Glaser, A. (1937). Die Basler Glasmalerei im 16. Jahrhundert seit Hans Holbein d. J. Winterthur.

Warnecke, F. (1878). Heraldische Kunstblätter. (3. Bd.) 1878.

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_BHM_BE_1890
Crédits photographiques
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date de la photographie
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Propriétaire

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventaire

Numéro de référence
BE_1890
Auteur·e et date de la notice
Marion Gartenmeister 2019