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Johann Jakob Wepfer (*1590) stammte aus der gleichnamigen Familie aus Diessenhofen und war der Sohn von Hans Jakob dem Älteren und Maria Huber aus Schaffhausen sowie der Bruder von Georg Michael. 1645 wurde er Schultheiss zu Diessenhofen (Schmuki, 1991, S. 225). Als solcher stiftete er seine Wappenscheibe in die Kirche Schlattingen.
Seit 1460 besass die Stadt Diessenhofen die hohe und von 1489–1798 auch die niedere Gerichtsbarkeit über das 3 Kilometer nordwestlich von ihr gelegene Schlattingen, das seit 1999 zur politischen Gemeinde Basadingen gehört. Bald nach der Reformation wurden die Schlattinger nach Stammheim pfarrgenössig und blieben dies bis 1827. Es waren aber Pfarrhelfer aus Diessenhofen, die ab 1585 in der Kirche Schlattingen Predigt hielten (Historisches Lexikon der Schweiz, 11/2012, S. 102f.). Um die Mitte des 17. Jahrhunderts fanden in der reformierten Kirche Schlattingens umfangreichere Renovationen statt. Die Scheiben von 1657 und 1659 dürften anlässlich von deren Abschluss dorthin gelangt sein. So erhielten damals die Schlattinger von ihrer Gerichtsherrin, der Stadt Diessenhofen sowie von deren Schultheissen und Spendmeister Wappengaben in ihre erneuerte Kirche.
Die drei Glasgemälde des 17. Jahrhunderts waren bis 1960 im Fenster an der Schlusswand des Chores angebracht (Schmid, 1937; Raimann, 1992, Abb. 335). Bei der damaligen Restaurierung wurden sie in die drei südseitigen Schifffenster, ihren heutigen Standort, eingesetzt. Sie stammen trotz ihrer unterschiedlichen Datierung wohl aus derselben Werkstatt. In kompositorischer Hinsicht sind die drei Rundscheiben mit den Glasgemälden aus der Werkstatt Nüscheler in Zürich verwandt (vgl. TG_199, TG_161, TG_179, TG_1871, TG_66). Da sie nicht ganz die malerische Präzision derselben erreichen, übernahm vielleicht ein Mitarbeiter der Werkstatt den Auftrag für die Kirche Schlattingen. 1649 schuf die Zürcher Werkstatt bereits eine Diessenhofener Stadtscheibe, gekennzeichnet mit dem Monogramm HIN (Hasler, 2010, Nr. 189).
Die Scheibe wird genannt in:
Schmid, 1937, S. 12.
Rickenmann, 1940, S. 61, Taf.-Abb.
Raimann, 1992, S. 299f., Abb. 335.
Aeberhard-Schmid et al., 1997, S. 40.
Datation
1659
Lieu de production
Propriétaire
Evang. Kirchgemeinde Basadingen-Schlattingen-Willisdorf