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TG_322: Kompositscheibe, u.a. mit Fragmenten einer Willkommscheibe und einer Gemeindescheibe Ermatingens
(TG_Ermatingen_Vinorama_TG_322)

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Titre

Kompositscheibe, u.a. mit Fragmenten einer Willkommscheibe und einer Gemeindescheibe Ermatingens

Type d'objet
Artiste
Datation
1569, 2. Hälfte 16. Jahrhundert
Dimensions
ca. 30 x 21 cm im Licht

Iconographie

Description

Das Scheibenhauptmotiv bilden ein Krieger und eine Frau, die diesem einen Trinkbecher zum Willkomm darreicht. Der bärtige, in einen silbernen Halbharnisch und einen Helm gehüllte Mann hält in seiner Linken eine Lanze und trägt am Gürtel einen Schweizerdolch. Seine Gefährtin in rotem Rock und weisser Haube erscheint mit Beutel und Essbesteck am Gürtel. Zwischen den vor gelbem Damast stehenden Figuren ist ein nicht identifizierter Wappenschild mit einem schwarzen Hund auf goldenem Grund platziert. Das Oberbild über dem roten Rollwerkbogen zeigt zwei Bauern, die mit einem Ochsengespann das Feld pflügen. Dabei werden sie von einer Frau beobachtet, die einen Kübel auf ihrem Kopf trägt. Den Scheibenfuss füllt eine blau-gelbe Rollwerkkartusche mit dem Namen der Gemeinde Ermatingen und der Jahreszahl 1569.

Code Iconclass
33A1 · saluer
41C121 · donner à boire
42D3 · mariage, couple marié, 'matrimonium'
42F1 · ménagère, femme au foyer
46A122 · armoiries, héraldique
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Unbekanntes Wappen: In Gold ein schwarzer Rüde mit silbernem Halsband.

Inscription

Ain Ersame gmaind zů Erma / tingen. 1569.

Signature

keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Aus Fragmenten verschiedener Glasgemälde zusammengesetzte Scheibe; die Gläser mehrheitlich stark korrodiert; Sprungbleie.

Restaurierungen
2007 Aline Dold, Winterthur: Reinigung, Kleben und Retuschieren von Sprüngen, Löten von Bleibrüchen und weitere kleine Bleireparaturen sowie Entfernung eines Sprungbleis.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer Schmelzfarbe. Vorderseitig befindet sich zudem ein kalter Farbenauftrag (die Angaben beziehen sich auf die ganze Kompositscheibe).

Historique de l'oeuvre

Recherche

Das Glasgemälde wurde nach 1958 von einem unbekannten Glasmaler-Restaurator aus verschiedenen alten Scheibenfragmenten angefertigt. Die beiden Hauptfiguren gehören dabei offenbar zusammen, das heisst, sie dürften die Überreste einer Willkommscheibe sein. Daraus stammt wohl auch das rote Rollwerkbogenstück. Das Oberlicht mit den pflügenden Bauern bildet jedoch kaum einen Teil davon (es hebt sich stilistisch von den Hauptfiguren ab). Nichts mit einer Willkommscheibe zu tun hat die am unteren Rand befindliche Inschriftenkartusche. Sie entnahm der Hersteller der Kompositscheibe einer 1569 getätigten Wappenstiftung der Gemeinde Ermatingen. Das zwischen beiden Figuren auf die Kartusche gesetzte Wappen lässt sich hingegen nicht auf Ermatingen beziehen. Das Wappen dieser Gemeinde zeigt nämlich keinen schwarzen Rüden auf goldenem Grund, sondern einen silbernen Rüden auf schwarzem Grund (vgl. TG_77). Beim vorliegenden Wappen handelt es sich demnach um ein Fragment aus einem anderen alten Glasgemälde und dieses dürfte auch nicht mit der eingangs erwähnten Willkommscheibe identisch sein (in der heutigen Komposition wirkt das mit einem kleinen Flickstück vervollständigte Wappen zwischen den beiden aus dieser Willkommscheibe entnommenen Figuren “eingezwängt”).

Das dem Glasgemälde eingefügte Inschriftenfragment von 1569 mit dem Namen der Gemeinde Ermatingen befand sich noch 1958 als Fussstück in der Bildscheibe mit dem Abendmahl Christi (Abegg/Erni/Raimann, 2014, Abb. 194), die sich heute in Fischingen befindet (vgl. TG_1679).

Die Scheibe wird genannt in:
Abegg/Erni/Raimann, 2014, S. 172, Nr. 3.

Datation
1569, 2. Hälfte 16. Jahrhundert
Période
1560 – 1600
Localisation d'origine
Propriétaire

Vinorama Museum Ermatingen

Propriétaire précédent·e

Bis 1960 Fritz Dold, Zürich · Seit 1960 Direktor Sauter, Ermatingen

Bibliographie et sources

Bibliographie

Abegg, R., Erni, P. und Raimann, A. (2014). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. VIII: Rund um Kreuzlingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser.

Références à d'autres images

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 44651 · Historisches Museum Thurgau, Fotosammlung

Informations sur l'image

Nom de l'image
TG_Ermatingen_Vinorama_TG_322
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2018
Copyright
© Vinorama Museum Ermatingen
Propriétaire

Vinorama Museum Ermatingen

Inventaire

Numéro de référence
TG_322
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020