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TG_1122: St. Laurentiusfenster
(TG_FrauenfeldOberkirch_ParitaetischeKircheStLaurentius_TG_1122)

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Titre

St. Laurentiusfenster

Type d'objet
Artiste
inconnu · Konstanzer Werkstatt
Lieu de production
Datation
2. Viertel des 14. Jahrhunderts
Dimensions
Fenstergrösse: 400 x 140 cm Jede der drei Lanzette besteht aus drei Feldern. Die durchschnittliche Grösse der Felder beträgt 80.5 x 39.7 cm im Licht

Iconographie

Description

Das Achsenfenster der östlichen Chorwand besteht aus drei Lanzetten zu je drei Feldern. Diese drei Lanzetten enthalten in ihrem unteren Feld ein Ornamentmuster und darüber Figuren in einzelnen Tabernakeln. Die mittleren drei Felder zeigen die Verkündigung an Maria (linkes und mittleres Feld) sowie den Kirchenpatron Laurentius (rechts). In den oberen drei Feldern sind Christus am Kreuz (Mitte) sowie Maria (links) und Johannes (rechts) dargestellt. Darüber öffnen sich im Masswerk zwei ornamentale Dreipässe und ein Vierpass mit dem Brustbild Christi in einem Medaillon.

Code Iconclass
11D1221 · croix avec la tête ou le buste du Christ
11H(LAURENCE) · Laurent de Rome, martyr et diacre; attributs possibles : livre, encensoir, croix, dalmatique, gril, palme de martyr, bourse (ou coupe pleine de pièces d'or)
73A5 · l'Annonciation, l'annonce de la naissance de Jésus-Christ (Luc 1:26-38)
73D641 · le Christ en croix avec Marie et Jean de chaque côté de la croix; la Sainte Croix
Mot-clés Iconclass
Signature

keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Das Fenster hat einen ausserordentlich hohen Anteil an originaler Substanz. Dieser Befund betrifft sowohl den Glasbestand als auch die Verbleiung. Insbesondere die Bildzonen des Fensters stammen mit nur ganz wenigen und unbedeutenden Ausnahmen ersetzter Gläser fast unverändert aus dem 14. Jahrhundert. Die Verbleiung ist – bis auf die wenigen nach ca. 1850 bearbeiteten Teile – zweifellos mittelalterlich und gehört ebenfalls zum Originalbestand des Fensters oder entstammt partiell vorneuzeitlichen Restaurierungen.

Restaurierungen:

  • Jahrhundert: Im Christusfeld und im Johannesfeld wurden wenige Gläser ausgetauscht.
    um 1864?: Johann Jakob Röttinger, Zürich: Nach der Befreiung aus einer teilweisen Vermauerung (barocker Hochaltar?) ersetzte Röttinger einige Gläser (vgl. Schweiwiller-Lorber, 2014, S. 65, 245).
    1945/46: Heinrich Röttinger, Zürich. Gemäss Protokoll im Kirchenarchiv wurde das Fenster am 18. Juli 1940 ausgebaut. Nach dem Krieg wurde es in der Ausstellung “Alte Glasmalerei der Schweiz” 11.11.1945 – 24.02.1946 gezeigt, danach wieder eingebaut. Röttinger setzte ausserdem Sprungbleie ein.
    1988: Konrad Vetter

Eine ausführliche Restaurierungsgeschichte der Glasmalereien liefert der Bericht des Vitrocentre Romont (Trümpler/Wolf, 2014).

Technique

Farblose und farbige Gläser, Bemalung mit Schwarzlot.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Das Chorfenster von Oberkirch zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Glasmalereien in der Schweiz. Sein guter Erhaltungszustand mit der nahezu vollständig originalen Verbleiung hat unter den noch vorhandenen mittelalterlichen Glasmalereien weltweit höchsten Seltenheitswert.
Das Fenster stammt aus der Erbauungszeit des Chores und entstand im 2. Viertel des 14. Jahrhunderts. Gemäss einiger Zeichnungen von Johann Jakob Röttinger (Staatsarchiv Zürich, Scheiwiller-Lorber, 2014, S. 65) könnten im 19. Jahrhundert noch Ornamentfelder weiterer gleichzeitiger Fenster vorhanden gewesen sein.
In der Komposition ist das Fenster dem sogenannten Eschenbachfenster (1304/05) im Langhaus der Klosterkirche von Kappel am Albis verwandt. Wie in Frauenfeld-Oberkirch ist dort in drei Lanzetten der von Maria und Johannes flankierte Gekreuzigte und darunter die Verkündigung dargestellt (Kurmann/Kurmann-Schwarz, 2010, S. 148–150). In stilistischer Hinsicht stehen dem Fenster in Frauenfeld aber Konstanzer Glasmalereien näher, so insbesondere das Klingenberg-Fenster aus dem Konstanzer Münster (heute im Münster von Freiburg i. Br.) und die Glasmalereien der Konstanzer Dominikanerkirche (heute in Schloss Heiligenberg). Der Figurenstil sowie ornamentale Details stimmen überein. So finden sich an den drei Orten etwa die mit Ranken überzogenen Hintergründe, die im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts noch nicht allgemein verbreitet waren (Lehmann, 1906, S. 186; Wienecke, 1912, S. 56; Beer, 1965, 44–46; Kurmann-Schwarz, 2008, S. 132). Demnach entstand auch das Fenster für Oberkirch in einer Konstanzer Werkstatt. Die genannten Glasmalereien geben auch Anhaltspunkte für die Datierung des Chorfensters in Frauenfeld. Das Klingenberg-Fenster lässt sich aus historischen Gründen um 1318/20 datieren, dasjenige in Heiligenberg in zeitlicher Nähe dazu um 1320 (Becksmann, 1979, S. 101, 139; Geiges, 1931, S. 342). In der Komposition ist insbesondere der Vierpass mit dem Christuskopf des Klingenbergfensters mit demjenigen in Frauenfeld zu vergleichen (vgl. zu diesem Motiv Becksmann, 1979, S. 54, 111–112, Abb. 117–118).

Gestützt wird die Datierung im 2. Viertel des 14. Jahrhunderts sowie der Bezug des Frauenfelder Fensters zu Konstanz durch die Figur des Nikolaus von Frauenfeld. Wie Herta Wienecke vorschlug, handelt es sich bei den Glasmalereien in Frauenfeld-Oberkirch wohl um eine Stiftung desselben (Wienecke, 1912, S. 57). Nikolaus von Frauenfeld (vor 1288–1344) war der Sohn des Jakob, Stadtvogt von Frauenfeld und Hofmeister der habsburgischen Herzöge. 1301 war er Pfarrer in Kenzingen und bald darauf in Windisch (spätestens 1303). 1311 war er Chorherr am St. Petersstift in Embrach, vor 1322 Pfarrer in Pfyn, 1324 Propst in Embrach sowie 1325 Chorherr in Beromünster. Zwischen 1326 und 1330 war er Gesandter der habsburgischen Herzöge an der Kurie in Avignon. Spätestens 1312 wurde er Domherr in Konstanz und 1334 zum Bischof von Konstanz gewählt (Bihrer, 2005, 68–70, 241; Bischof, 1993, S. 302; Leisi, 1947, S. 5–6). 1326 stiftete Nikolaus zu seinem und seiner Eltern Gedächtnis einen Altar in die Marienkapelle in Frauenfeld und richtete dort eine Pfarrstelle ein (Wienecke, 1912, S. 57). Bis mindestens 1334 blieb er seiner Heimatstadt eng verbunden: nach seiner Wahl zum Bischof verbrachte er einige Zeit in Frauenfeld (Burkhardt, 1977, S. 46; Bihrer, 2005, S. 241). Einige Jahre nach der Schenkung des Altars hatte Nikolaus als Konstanzer Domherr oder als Bischof Frauenfeld mit der Stiftung der Glasmalereien in die Kirche St. Laurentius wohl erneut beschenkt.

Das Glasgemälde wird genannt in:
Rahn, 1876, S. 611f.
Büchi, 1890, S. 28.
Rahn/Durrer/Haffter, 1899, S. 154–158.
Rahn, 1901, S. 1–3.
Oidtmann, 1905, S. 212.
Lehmann, 1906, S. 32f., Taf. IV.
Wienecke, 1912, S. 57.
Geiges, 1931/33, S. 330–343.
Metzger/Vögeli, 1934, S. 145–179.
Kunstgewerbemuseum Zürich, 1945/46 , S. 26, Nr. 30, Abb. 3.
Leisi, 1947, S. 5–6.
Knoepfli, 1950, S. 81–91.
Wentzel, 1953, S. 169–170.
Beer, 1965, S. 41–48, Taf. 28a–38, Farbabb. 2.
Becksmann, 1967, S. 60.
Becksmann, 1979, S. 101, 139.
Stamm, 1984, S. 85–91.
Sauer, 1997, S. 104.
Scholz, 1998, S. 59.
Ducret et al., 1999, S. 210, Abb.
Hux, 2004, S. 101f., Abb. S. 100.
Bihrer, 2005, S. 444–445.
Kurmann-Schwarz, 2008, S. 132.
Kurmann-Schwarz, 2012, S. 343–354.
Scheiwiller-Lorber, 2014, S. 64f., 245.
Trümpler/Wolf, 2014.

Datation
2. Viertel des 14. Jahrhunderts
Période
1320 – 1344
Commanditaire / Donateur·trice

von Frauenfeld, Nikolaus (vor 1288–1344)?

Lieu de production
Propriétaire

Evang. Kirchgemeinde Frauenfeld

Bibliographie et sources

Références à d'autres images

Foto Schweizerisches Nationalmuseum 39069–84 (1945)

Informations sur l'image

Nom de l'image
TG_FrauenfeldOberkirch_ParitaetischeKircheStLaurentius_TG_1122
Crédits photographiques
© Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau (Foto: Christoph Gysin)
Date de la photographie
2021
Propriétaire

Evang. Kirchgemeinde Frauenfeld

Inventaire

Numéro de référence
TG_1122
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020