Dreilanzettiges Masswerkfenster, mit Butzenscheiben blank verglast, das Masswerk – Dreipass und Fischblasen – mit farbigen Blatt- und Blütenornamenten geschmückt.
Eine Fehlstelle. 1971 Blankverglasung erneuert durch Stäubli, Engelburg.
Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und rosaroter Schmelzfarbe.
Die farbigen Masswerkfüllungen im Hauptfenster der Allerheiligenkapelle, die anlässlich einer Renovation 1877/78 eingesetzt wurden, stammen nachweislich aus der Werkstatt Mittermaier (Knoepfli, 1962, S. 163, sowie Katholisches Kirchgemeindearchiv Bischofszell, KKG 10, B 13.4.5/2; Protokoll der Kirchgemeindeversammlung vom 5.3.1878). Diese Werkstatt hatte bereits 1866 Masswerkfüllungen für die Chorfenster (und womöglich auch für die Schifffenster) der katholischen Pfarrkirche St. Pelagius hergestellt, dies im Zuge der neugotischen Überformung der Kirche 1864–67.
Insgesamt zeichnen sich die bunten neugotischen Masswerkfüllungen in der Pfarrkirche durch die Vielfalt der verwendeten Ornamente und Malfarben aus, wodurch sie sich von späteren, oft schematischeren neugotischen Glasmalereien des 19. Jahrhunderts abheben. Insbesondere die reich gestalteten Masswerkfüllungen der Chorfenster ähneln denen der Reformatorenfenster in der evangelischen Stadtkirche Ravensburg, die 1860–62 in der Werkstatt Mittermaier hergestellt wurden. Bevor diese in Bischofszell tätig war, hatte sie 1864 bereits in Arbon einen Auftrag ausgeführt (siehe TG_2018).
Katholische Kirchgemeinde Bischofszell
Knoepfli, A. (1962). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. III. Der Bezirk Bischofszell. Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Bd. 48. Basel : Birkhäuser Verlag, S. 155–208.
Knoepfli, A., & Sendner-Rieger, B. (1994). Bischofszell. Kunst, Kultur, Geschichte. Schweizerische Kunstführer. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, S. 21–36.
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