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Beatus Rhenanus (1485–1547) stammte aus Schlettstadt (Elsass) und war ein Humanist und Philologe. Er lebte von 1511 bis 1527 in Basel. Elisabeth Landolt hält es für möglich, dass Rhenanus die Scheibe beim Basler Glasmaler Antoni Glaser (um 1480–1552) in Auftrag gab, und zwar vielleicht als Geschenk für Johannes Froben (um 1460–1527) oder dessen Sohn Hieronymus (1501–1563). Diese Annahmen Landolts bleiben jedoch reine Hypothesen. 1537, zurück in seiner Heimatstadt Schlettstadt, bat Rhenanus seinen Freund Bonifacius Amerbach um eine Scheibenstiftung in Gedenken an Erasmus von Rotterdam für die Bibliothek des dortigen Predigerklosters. Diese Wappenscheibe hat sich nicht erhalten (1716 brannte die Bibliothek des Klosters Schlettstadt ab), jedoch der zugehörige Scheibenriss (Kunstmuseum Basel, Inv. 1662.158) (Major, 1936, S. 39–41; Müller, 1996, Nr. 156).
Die eingeritzte Inschrift von 1650 bezieht sich auf Niklaus Bischoff, dessen Familie damals in Basel das Haus "Zum Luft" besass, wohin Hieronymus Froben nach dem Tod seines Vaters dessen Druckerei verlegt hatte. Dies könnte darauf hinweisen, dass sich die Rhenanus-Scheibe 1650 dort befand.
Die Scheibe wird genannt in:
Catalog Speyr (o. J.), S. 16, Nr. 229.
Heberle, 1884, Nr. 537.
Bossard, 1884, Nr. 537.
Ganz, 1901, Nr. 61.
Major, 1946, S. 118, Anm. 9.
Landolt, 1986, S. 124, Nr. A 8.
Hasler, 2023, S. 47f., Nr. 25, Abb. 1.
Datation
1526
Commanditaire / Donateur·trice
Propriétaire précédent·e
1650 Niklaus Bischoff, Basel? · 1841 Johann Heinrich von Speyr, Kunsthändler in Basel · um 1863–1884 Albert von Parpart/Adelheid von Bonstetten, Schloss Hünegg · 1884 Ankauf durch Johann Karl Bossard für die schweizerische Gesellschaft für die Erhaltung historischer Kunstdenkmäler (Heberle, 1884, Exemplar im Vitrocentre Romont) · Seit 1886 HMB, Depositum Schweizerische Gesellschaft für die Erhaltung historischer Kunstdenkmäler
Numéro d'inventaire
1886.11.