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CG_76: Kirchenförderer und Schutzheiligen-Fenster
(FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_76)

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Titre

Les promoteurs de l'église et les saints patrons

Type d'objet
Artiste
Atelier
Datation
1853/54
Lieu
Emplacement
N II
Projet de recherche
Auteur·e et date de la notice
Katrin Kaufmann 2025

Iconographie

Description

Masswerkfenster mit zwei in Rundbogen endenden Lanzetten, darüber kopfstehendes, tropfenförmiges Couronnement. In den zwei zentralen Registern sind kniend und betend zwei frühe Förderer der Kirche von L’Isle-Adam mit ihren Schutzpatronen gezeigt, analog zu S II (CG_78). Links ist der Herzog und Pair Anne de Montmorency, Grundherr von L’Isle-Adam (1527–1567) in reicher und farbiger Renaissance-Kleidung dargestellt. Hinter ihm steht in einen blauen Mantel gehüllt die heilige Anna mit einem Schriftband in den Händen. Rechts ist Philippe de Villiers de L’Isle-Adam, letzter Grossmeister des Johanniterordens (1521–1534), in einer goldenen Rüstung und einem weissen Umhang mit roten Kreuzen gezeigt. Hinter ihm steht der Apostel Philippus in farbigem Gewand, mit einer Hand auf seinen Kreuzstab zeigend. Alle Figuren sind zum zentralen Eucharistie-Fenster (CG_77) hin ausgerichtet. Sie sind von zwei reich geschmückten Renaissance-Baldachinen auf blauem Grund überfasst, in denen allegorische Darstellungen von zwei christlichen Kardinaltugenden untergebracht sind. Links die Tapferkeit als sitzende Frau mit Keule und Schild, rechts die Gerechtigkeit als sitzende Frau mit Schwert und Waage in den Händen. Im untersten Register sind in architektonischen Rahmen die Vollwappen von Anne de Montmorency und Philippe de Villiers de L’Isle-Adam gezeigt. Im Couronnement verweist der in ein Rankenornament eingestellte Buchstabe «M» auf den heiligen Martin, den Schutzpatron der Kirche.

Code Iconclass
11H(MARTIN) · Martin, évêque de Tours; attributs possibles : mendiant, oie
11H(PHILIP) · l'apôtre Philippe; attributs possibles : livre, croix, plat contenant un serpent, lance, rouleau, pierre, épée
11HH(ANNA) · Anne, mère de Marie, attributs possibles : livre, l'enfant Jésus, lis, la Vierge Marie
11M43 · Courage, 'Fortitudo' ~ une des quatre Vertus cardinales
11M44 · Justice, 'Justitia'; 'Giustitia divina' (Ripa) ~ une des quatre Vertus cardinales
11Q21 · une personne en prière
46A122(MONTMORENCY) · armoiries, héraldique (MONTMORENCY)
46A122(VILLIERS DE L'ISLE-ADAM) · armoiries, héraldique (VILLIERS DE L'ISLE-ADAM)
48AA9831 · feuillage, vrilles, branches ~ ornement - AA - stylisé
48AA9856 · ornement dérivé de détails architecturaux - AA - stylisé
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Montmorency, Anne de: Geviertet, 1–4 in Gold vier blaue Adler (2, 2), das Ganze überdeckt von durchgehendem, roten Kreuz.
Wappen Montmorency, Anne de: In Gold silbernes Schwert des Connétable von Frankreich mit Monogramm AM. Der Wappenschild ist umfasst von der Kette des Sankt-Michaels-Orden.
Wappen Villiers de l'Isle-Adam, Philippe de: Geviertet, 1 und 4 in Gold mit Haupt in Blau aus linkem Schildrand hervorgehender silberner Rechtarm mit Hermelinmanschette, 2 und 3 in Rot durchgehendes, silbernes Kreuz. (Üblicherweise ist im Wappen de Villiers das Kreuz in 1 und 4, der Rechtarm hingegen in 2 und 3 dargestellt).

Inscription

M
FORTITUDO // JUSTITIA

Signature

keine

Matériaux, technique et état de conservation

Technique

Farbloses und farbiges Glas, sowie rotes und vermutlich blaues Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, sowie diversen Schmelz- und Lotfarben.

Etat de conservation et restaurations

Im 2. Weltkrieg stark beschädigt und anschliessend eingelagert. Nach 2000 anhand von historischen Fotografien restauriert und ergänzt durch Michel Guével, Valmondois. Dabei wurden insbesondere die Wappen und die allegorische Darstellung der Justitia teilweise rekonstruiert. 2017 wiedereingesetzt.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Das Kirchenförderer und Schutzheiligen-Fenster gehört zur Verglasung des Chorpolygons der Kirche Saint-Martin in L’Isle-Adam, die 1853/54 auf Initiative von Jean-Baptiste Grimot (1810–1885; ab 1848 bis zu seinem Tod Pfarrer von L’Isle-Adam) im Pariser Glasmalerei-Atelier Laurent, Gsell et Cie. (später Gsell-Laurent) hergestellt wurde. In dem aus sechs Fenstern bestehenden Glasmalerei-Ensemble (CG_73CG_78) sind der Kirchenpatron, die sieben Werke der Barmherzigkeit, allegorische Darstellungen der vier Kardinaltugenden, sowie Förderer der Kirche und ihre Schutzpatrone gezeigt (hier zwei relevante Persönlichkeiten aus der Zeit des Kirchenbaus 1487–1567: Philippe de Villiers de L’Isle-Adam (1464–1534), der die Insel Rhodos während sechs Monaten gegen die Belagerung durch Sultan Süleyman I. verteidigte, und der ein Bruder von Antoine de Villiers, Grundherr von L’Isle-Adam (1471–1504) und von Louis de Villiers (Bischof von Beauvais ab 1488) war – alle drei trugen vermutlich zur Finanzierung des Kirchenbaus bei; sowie Anne de Montmorency (1493–1567), während dessen Herrschaft in L’Isle-Adam die Kirche fertiggestellt und zum zweiten Mal geweiht wurde). Thematisiert werden also einerseits das ideale Handeln im christlichen Glauben, und andererseits die Geschichte von L’Isle-Adam. Das Bildprogramm der Glasmalereien wurde von Grimot entworfen, der die Ausführung durch Gsell-Laurent in Paris bis ins kleinste Detail überwachte (Beaumont, 1854, S. 7). Im Musée Carnavalet in Paris wird eine Entwurfszeichnung zu diesem Fenster aufbewahrt (D.16128), auf der die Kirchenförderer und ihre Schutzheiligen leicht anders dargestellt und teils mit den schliesslich in S II (CG_78) gezeigten Figuren vertauscht sind.

Der Entscheid, neue Chorfenster machen zu lassen, war am 31. Oktober 1851 gefallen; die definitive Übertragung des Auftrags an das Pariser Atelier Laurent, Gsell et Cie. erfolgte am 31. Januar 1853, als zwei Drittel der Gesamtkosten von 9000 Francs bereits durch Spendenzusagen gedeckt waren (L’Isle-Adam, Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq: Archives paroissiales, Carton 6, Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, S. 182–183, 191–194). Zu den Stifter:innen gehörten der Bürgermeister Pierre-Charles-André Dambry, der Pfarrer Jean-Baptiste Grimot, mehrere Mitglieder des Pfarrverwaltungsrats (conseil de fabrique) und weitere Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam.

In einer 1854 publizierten Besprechung der neuen Chorverglasung werden die geschickte Umsetzung und Komposition der Glasmalereien gelobt, die Caspar Gsell als künstlerischer Leiter des Pariser Ateliers verantwortete (Beaumont, 1854, S. 6). Gsell hat jedoch nicht allein gearbeitet: auf dem Chorfenster n II (CG_73) wird als Entwerfer neben Gsell auch «Giniez» genannt, bei dem es sich vermutlich um Jean Étienne Frédéric Giniez (1813–1867) handelt, der zeitweise als Architekt und Lithograph in Paris und offenbar bei Gsell arbeitete (siehe Mort, 1904, S. 98). Auf demselben Fenster ist auch die Signatur eines «C. Reiss» zu finden, der offenbar die Bemalung der Glasstücke besorgte. Seine Signatur findet sich ebenfalls auf dem nur wenig älteren Chorfenster von Laurent, Gsell et Cie. in der Kirche Saint-Germain in Rugles (CG_181). Möglicherweise handelt es sich bei dieser Person um den deutschen Vedutenzeichner Carl Reiss (1798–1864), von dem einige Pariser Ansichten aus der Zeit um 1850 überliefert sind.

Die Chorfenster gehören zu einem Ensemble von über 30 Glasmalereien, die unter der Ägide von Jean-Baptiste Grimot, einem grossen Erneuerer des Kirchengebäudes, in Auftrag gegeben und durch den Pfarrer selbst sowie diverse Bürgerinnen und Bürger von L’Isle-Adam gestiftet wurden (CG_73–CG_104). Alle diese Glasmalereien wurden zwischen 1852 und 1878 von Gsell-Laurent in Paris hergestellt. 1883 betrug ihr Gesamtwert 100’000 Francs (Registre des délibérations de la Fabrique de la Paroisse Saint-Martin 1825–1893, Inventaire des œuvres d’art et mobilier de l’église du 1.1.1883). Die Glasmalereien zeigen Werke der Barmherzigkeit, diverse Apostel und Heilige, einen Marienzyklus, sowie für Kirche und Staat wichtige Protagonisten. Entsprechend dem Baustil der Kirche wählte Gsell für die architektonischen Dekorelemente einen an die Renaissance (und vereinzelt die Gotik) anklingenden Stil. Das Ensemble zählt aufgrund seines Umfangs und seiner Qualität zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Im 2. Weltkrieg wurden die Glasmalereien schwer beschädigt. Die erhaltenen Felder und Fragmente wurden eingelagert und die Kirche erhielt 1956 zunächst eine einfache Blankverglasung. 1968–1970 setzte man im Chor neue expressionistische Glasmalereien mit zwölf Szenen aus dem Leben des heiligen Martin ein (Entwurf Maurice Rocher; Umsetzung Jean Dagusseau, Orléans) (Botto, 1998, S. 27–28). Im Zuge einer Kirchenrestaurierung wurden Ende der 1990er Jahre die eingelagerten Glasmalerei-Fragmente des 19. Jahrhunderts gereinigt und inventarisiert; ab ca. 2000 erfolgte ihre Restaurierung. 27 Glasmalereien von Gsell-Laurent konnten wieder an ihrem ursprünglichen Standort eingesetzt werden; zuletzt sind 2017 die Chorfenster von Rocher/Dagusseau eingelagert und durch die Glasmalereien des 19. Jahrhunderts ersetzt worden.

Datation
1853/54
Période
1853 – 1854
Commanditaire / Donateur·trice

Dambry, Pierre-Charles André; Ducamp, Alfred, Ernest et Jules; Grimot, Jean-Baptiste; Ardant, Cléophile Justine (veuve de Jean-Baptiste Kapeler); Loth, Auguste Pierre; Monsieur Blanchon; Monsieur Bouiller; Monsieur Chardin; Monsieur Gravier; Monsieur Giroux; Monsieur Hibert; Monsieur Knecht; Monsieur Maillet; Monsieur Taupinart; Monsieur Vincent etc.

Localisation d'origine
Lieu de production

Bibliographie et sources

Bibliographie

Beaumont (1854). Notice sur les verrières nouvellement posées dans l’église de l’Isle-Adam. Beaumont: C. Frémont.

Botto, R. (1998). L’église Saint-Martin de L’Isle-Adam. Saint-Ouen-l’Aumône: Éditions du Valhermeil.

Botto, R. (2002). L'Art du Vitrail du IXème siècle à nos jours et les vitraux de l'église Saint-Martin de l'Isle-Adam. L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Botto, R. (2013). 15 ans au service de la restauration des vitraux. Les Cahiers de l’Histoire de L’Isle-Adam (Heft 2). L’Isle-Adam: Les Amis de L’Isle-Adam.

Fort, L. (1979). L’Isle-Adam. Mémoires de la Société historique et archéologique de Pontoise, du Val-d’Oise et du Vexin, 68 (S. 21–24). Pontoise: Société historique et archéologique de Pontoise, du Val d’Oise et du Vexin.

Grimot, J.-B. (1879). Notice historique et archéologique sur l’église paroissiale de l’Isle-Adam. Paris: A. Lahure, S. 22–28.

Mort, [Abbé]. (1904). Monographie de l’église de Jassans-Riottier: Notice sur sa construction, sa critique, au point de vue artistique et religieux. Impr. Jules Jeannin.

Informations sur l'image

Nom de l'image
FRA_LIsleAdam_EgliseSaintMartin_CG_76
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont / Carole Rabourdin
Date de la photographie
2024

Citation proposée

Kaufmann, K. (2025). Les promoteurs de l'église et les saints patrons. Dans Vitrosearch. Consulté le 2 juin 2025 de https://test.vitrosearch.ch/objects/2713413.

Informations sur l’enregistrement

Numéro de référence
CG_76