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Heinrich Perreten war 1657, 1659 und 1663 Landesvenner sowie 1654–1656 und 1660–1662 Kastlan zu Saanen (HBLS 5/1929, S. 395). Sein Verwandtschaftsverhältnis zu Ulrich Perreten ist ungeklärt.
Die Scheibe Heinrich Perretens dürfte aus dem 1658 von Bürgern aus Saanen gestifteten Zyklus mit biblischen Darstellungen stammen, auf den erstmals Ulrich Christian Haldi 1971 aufmerksam machte. Neben Perretens Scheibe zählen dazu die Glasgemälde im Besitz des Museums Saanen von Anton Haldi, Christian Annen und Christian Mösching, diejenigen von Landweibel Hans Matti und Altvenner Hans Matti im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 6489, 6490) sowie die verschollene Scheibe des Saaner Vorvenners Stefan Linder mit der Darstellung der Steinigung des hl. Stephanus (SNM Zürich, Foto 8048, 12752). Vielleicht gehören auch die zwei Scheiben Ulrich Perretens und Christian Möschings im Museum Saanen dazu (s. d.). Laut einer Notiz im Inventar des Bernischen Historischen Museums soll die betreffende Scheibenserie aus Rougemont stammen, das heisst wohl aus dem dortigen Schloss und Amtssitz des Landvogts von Saanen. Im Jahr 1658 trat zwar ein neuer Landvogt, Emanuel Hermann (1608–1664), seinen Dienst an, es sind in dieser Zeit jedoch keine Arbeiten am Schloss dokumentiert. Nur die Kirche von Rougemont trägt eine Inschrift, die das Jahr 1658 nennt und mit Arbeiten an deren Seitenkapellen in Zusammenhang steht (vgl. Fontannaz 1980, S. 152, 176). Aufgrund des kleinen Formats der Scheiben kommt diese oder eine andere Kirche als Standort dafür aber wohl kaum in Frage.
Schöpfer der Serie war wahrscheinlich Matthias Zwirn, der 1662 zwei ähnlich gestaltete Scheiben für Abraham und Jakob Lienhard sowie Jakob Müller und Hans Wieland schuf und signierte (im Saltwood Castle, Kent; vgl. Vidimus 2010).
Die Darstellung mit Daniel in der Löwengrube findet sich in nahezu übereinstimmender Form auf einem 1619 datierten (bernischen?) Scheibenriss im Kupferstichkabinett der Öffentlichen Kunstsammlung Basel (Inv. Z. 79; Hasler 1996/97, Bd. 1, S. 122, Abb. 128.3).
Laut handschriftlicher Notiz zum Artikel Ulrich Christian Haldis im Saaner Jahrbuch von 1971 (Exemplar im Vitrocentre Romont, S. 151) kam die vorliegende Scheibe 1978 in den Vereinigten Staaten zum Vorschein und gelangte von dort zu Ulrich Haldi nach Saanen.
Datation
1658
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Saanen, Museum, Depositum Familie Haldi
Propriétaire précédent·e
Bis 1978 USA. – Ulrich Christian Haldi, Saanen.