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BE_408: Bannerträgerscheibe Landschaft Saanen
(BE_Bern_BHM_367)

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Titre

Bannerträgerscheibe Landschaft Saanen

Type d'objet
Artiste
Lieu de production
Datation
1565
Dimensions
58.3 x 43 cm im Licht

Iconographie

Description

Der mit Schwert und Schweizerdolch bewaffnete Bannerträger der Landschaft Saanen steht vor blauem Damastgrund auf grünem Wiesenboden. Er trägt ein wuchtiges Federbarett, einen Halbharnisch mit Goldverzierungen und Beinkleider in den Miparti-Farben Rot und Blau. Die Rahmung aus Balustersäulen mit hellvioletten Basen und Kapitellen sowie blauem Spitzgiebel zeichnet sich durch eine überbordende Schmuckfülle aus.

Code Iconclass
44A311 · porte-étendard, porte-drapeau
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Banner Saanen

Inscription

DAS LAND SANNA M D L[XVI].

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Beide Basen, das grüne Bodenstück unten links, das Glas über dem Banner, ein kleines Stück im Banner und die drei letzten Ziffern der Jahreszahl neu ergänzt (s. u.); eventuell mehrere alte Ergänzungen; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Juni 1875 Johann Heinrich Müller, Bern. Die alten Scheiben wurden damals (d. h. noch vor dem Kirchenbrand) im Auftrag Friedrich Bürkis durch den Berner Glasmaler Johann Heinrich Müller restauriert. Dieser setzte dabei auch Ergänzungen ein (vgl. dazu: Schweizer Handels-Courier 10.4.1875; Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 1878; Lehmann 1913, S. 221).

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem und blaues Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb; schwarze Retuschen.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Vor dem verheerenden Feuer von 1878 befanden sich in den drei Chorfenstern der Kirche die fünf alten, 1875 im Auftrag Friedrich Bürkis durch Johann Heinrich Müller restaurierten Glasgemälde, nämlich im Mittelfenster die Scheibe mit dem Allianzwappen Dittlinger-Huber (Bernisches Historisches Museum, Inv. 364), im zweiten Fenster die Bannerträgerscheiben Saanens (BHM, Inv. 367) und des Niedersimmentals sowie im dritten Fenster die Vinzenzen- und Bannerträgerscheiben Berns (BHM Bern, Inv. 365 und 366). Dank des mutigen Einsatzes von Gottlieb Steiner konnten diese Glasgemälde 1878 beim Brand mit einer Ausnahme unversehrt aus der Kirche gerettet werden. Durch das Feuer vernichtet wurde jedoch die 1509 datierte Scheibe des Niedersimmentals (offenbar blieben davon im Schutt keine Fragmente mehr übrig; vgl. dazu Heinz Matile, in: Kartei Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern). Zu der von der Kirchgemeinde ursprünglich geplanten Überführung der vier vor dem Feuer verschont gebliebenen Glasgemälde in den 1881 vollendeten Kirchenneubau kam es in der Folge nicht mehr, wurden doch diese nach dem Brand für 2'400 Franken an den Berner Grossrat Friedrich Bürki veräussert (Heinz Matile, in: Inventar Bürki, S. 63, BHM Bern). Nach Bürkis Tod 1881 gelangten sie über dessen Erben ans Bernische Historische Museum (unzutreffend ist der Hinweis in Allemann-Wampflers Artikel von 1917, wonach die beim Brand geretteten Scheiben dem Hersteller der neuen Fenster übergeben und von diesem nach Paris verkauft wurden).

Die Saaner Scheibe ist 1566 datiert. Die drei letzten Ziffern der Jahreszahl scheinen aber nicht korrekt ergänzt worden zu sein. Darauf weist die von der Scheibe existierende Pause, die Johann Heinrich Müller 1875 anlässlich seiner Restaurierung anfertigte (s. u.). In dieser hielt Müller nämlich ohne Angabe irgendeines Sprungbleies die Jahreszahl "M D LXV" fest. Die heute in der Scheibe vorhandene Ergänzung mit den Ziffern "XVI" dürfte demnach erst aus der Zeit nach 1875 datieren. Allerdings kann die betreffende Restaurierung nicht viel jünger als diejenige Müllers sein, bemängelte doch bereits 1885 Eduard von Rodt das falsch restaurierte Datum. Bei dieser von unbekannter Hand durchgeführten Reparatur wurde die Jahreszahl offenbar irrtümlicherweise mit der zusätzlichen Endziffer "I" versehen.
Man darf somit davon ausgehen, dass Saanen seine Wappenstiftung 1565 machte. Weil für die Kirche Lenk damals keine Erneuerungsarbeiten belegt sind, liegt es an sich nahe, darin einen Ersatz für eine in die Brüche gegangene ältere, wahrscheinlich für den Neubau von 1505 bestimmte Scheibe zu vermuten. Anlass zur Stiftung könnte aber auch die politische Situation in der Landschaft Saanen um 1565 geboten haben. Der mittelalterliche Landschaftsverband Saanen bildete von 1555 bis 1798 die gleichnamige bernische Landvogtei. Vor 1555 genossen die in einem Landschaftsverband organisierten Saaner Talleute im Berner Oberland viele Freiheiten (sie konnten z.B. selbständig Soldverträge abschliessen). 1555 gelang es Bern jedoch, das obere Saanenland zu erwerben und die Reformation einzuführen. Von da an verwaltete ein Bernburger Landvogt die dortige Landschaft (HLS 10/2011, S. 596f.). Es könnte deshalb sein, dass nach der Konsolidierung der bernischen Herrschaft in Saanen, der dort residierende Berner Vogt die Talleute animierte, der Kirche von Lenk in der benachbarten Vogtei (Kastlanei) Obersimmental ein Glasgemälde zu verehren.

Als Schöpfer von Saanens Stiftung stehen in der Literatur Mathis Wather (Foto SNM Zürich) und Joseph Gösler (Haldi 1971) beziehungsweise ein unbekannter Mitarbeiter desselben (Scheidegger 1947) zur Diskussion. Die Scheibe aus Lenk besitzt jedoch weder zu den rein hypothetisch mit Joseph Gösler in Verbindung gebrachten Werken noch mit denjenigen Walthers nähere stilistische Verbindungen.

Im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich gibt es von der Scheibe eine Pause Johann Heinrich Müllers (SNM, Inv. LM 24498). Darin sind die Säulenbasis unten links, das daran angrenzende kleine Landschaftsstück und das Bogenscheitelstück über dem Banner nicht eingezeichnet. Die betreffenden Teile wird Müller demnach in der Scheibe ergänzt haben.

Datation
1565
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Propriétaire précédent·e

Bis 1878 Kirche Lenk. – Friedrich Bürki, Bern

Numéro d'inventaire
BHM 367

Bibliographie et sources

Bibliographie

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 256.

Egbert Friedrich von Mülinen, Über die Glasmalerei in der Schweiz, in: Alpenrosen 22. Dez. 1872, No. 51, S. 503.

Egbert Friedrich von Mülinen, in: Berner Intelligenzblatt 23. 7. 1878, S. 3.

Kleinere Nachrichten, in: Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, 11. Jg., 1878, S. 863f.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 29.

Katalog der Sammlungen des historischen Museums in Bern, Bern 1882, S. 52.

Johann Rudolf Rahn, Erinnerungen an die Bürki'sche Sammlung, in: ders., Kunst- und Wanderstudien aus der Schweiz, Wien 1883, S. 299.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1884 (2. Aufl.), S. 52.

Eduard von Rodt, Das historische Museum Berns, in: Berner Taschenbuch auf das Jahr 1885, Bern 1885, S. 83 (das Datum falsch restauriert).

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 46.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 42, 76 (1566 datiert).

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 31, 245.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 7.

H. Allemann-Wampfler, Einiges über die Kirche in Lenk (Simmental), in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 13/1917, S. 76.

Fréd.-Th. Dubois, Les Armoiries de l'ancien comté de Gruyère, de ses bannières, châtellenies, bailliages et communes, in: Schweizer Archiv für Heraldik 38/1924, H. 4, S. 172, Fig. 169.

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern/Bümpliz 1947, S. 46f., Nr. 32, Abb. 43 (Geselle Joseph Göslers, 1566 datiert).

Ulrich Chr. Haldi, Das Wappenwesen und die Sitte des Scheibenschenkens im Saanenland, in: Saaner Jahrbuch 1971, Gstaad 1971, S. 143, 175, Abb. S. 139 (Joseph Gösler?).

Vgl.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Références à d'autres images

Denkmalpflege Kt Bern, Neg. Hesse B 1143; SNM Zürich, Neg. 9181 (Mathis Walther, aus Chor in Kirche Lenk).

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_BHM_367
Crédits photographiques
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date de la photographie
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Propriétaire

Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Inventaire

Numéro de référence
BE_408
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

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Photographies complémentaires
Schema